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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo
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konnten Prinzessin Jojo auch sehen. Sie war sichtbar.
    Am Ende gab es sogar Königin Zorna zu.
    »Nun muss ich auch mein Versprechen halten. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder ich verwandele dich in ein Möbelstück oder ich werfe dich zu den schwarzen Flecken.«
    »Danke, mächtige Königin!«, erwiderte ich. »Wenn ich wählen kann, dann wähle ich das Allerschlimmste. Ich wähle, dass du mich zu den schwarzen Flecken wirfst, damit sie mich auffressen können.«
    Die Königin brachte mich auf die Spitze eines hohen Berges. Um mich herum waren überall hungrige schwarze Flecken. Die Königin klatschte in die Hände und ich konnte sehen, wie die schwarzen Flecken aufwachten. Ich hörte schon ihren Gesang: »Hungrig, hungrig, essen, essen ...«
    Die schwarzen Flecken kamen in meine Richtung marschiert. Ich warf meine Hofnarrenmütze auf den Boden. Herr Pickwer flog heraus. Als er die schwarzen Flecken sah, begann er sofort zu picken. Pick, pick, pick! Er war sehr schnell. Pick, pick, pick, pick pick! Und im Nu waren alle schwarzen Flecken nicht mehr schwarz, jeder, den er mit seinem Schnabel berührt hatte, war bunt geworden.
    Königin Zorna beobachtete das alles, und als sie sah, was geschah, nahm sie einen roten und einen blauen Topfdeckel und schlug sie kräftig gegeneinander. Der Tusch war so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten und die Augen zumachen musste.
    Als ich die Hände von den Ohren nahm, hörte ich gar nichts mehr. Als ich die Augen wieder aufmachte, sah ich, dass ich in Großtantes Küche im Küchenschrank zwischen dem Geschirr saß.
     

Zwischen dem Geschirr
     
    Sofort kletterte ich aus dem Küchenschrank. Ich schaute mich um, aber meine Großtante war nicht da. Das war gut, denn so hatte sie nicht gemerkt, dass ich in ihrem Küchenschrank gewesen war. Schlecht war, dass ich das Traumreich verlassen musste, ohne mich von Prinzessin Jojo zu verabschieden. Noch schlechter war, dass ich den Traumfänger nicht gefunden hatte und ohne seine Hilfe den morgigen Kampf gegen Pferd bestreiten musste.
    Ich schaute aus dem Fenster. Fast der ganze Zaun war schon aufgefressen. Diese zwei schwarzen Flecken, die im Garten waren, waren sehr dick geworden. Wenn ich noch länger hier blieb, würden sie bestimmt mich und alles um mich herum auffressen. Unruhig ging ich durch die Küche. Da sah ich das Buch auf dem Fensterbrett. Wenn es dort liegen bliebe, würden die schwarzen Flecken es auch noch fressen.
    Ich nahm es in die Hand und es öffnete sich fast von allein auf einer Seite, auf der ein Lesezeichen war. Das Lesezeichen war kunterbunt mit einer schönen Zeichnung. Ich schaute es fasziniert an und dann dachte ich: Ich werde die Zauberformel sagen. Ich konnte sie schon auswendig.
     
    »Ezi pezi perz,
    du bist in meinem Herz.
    Zauberhuhn ist Zauberhahn,
    Traumfänger, du bist dran!
    Komm ans Licht und zeig dein Gesicht!«
     
    Kaum hatte ich das letzte Wort gesagt, verwandelte sich das Lesezeichen in einen jungen Mann in einem bunten Gewand, der eine Hofnarrenmütze trug. Der Traumfänger selbst stand vor mir.
     

     
    »Bist du der Traumfänger?«, fragte ich ihn, um ganz sicher zu sein.
    »Ja, so nennt man mich!«, antwortete er. »Vielen Dank, dass du mich befreit hast. Ich war schon zu lange Zeit verzaubert und in diesem Buch versteckt.«
    »Schade, dass ich dich nicht schon früher entdeckt habe«, sagte ich.
    »Warum schade? Es ist doch gut, dass du mich gefunden hast.«
    »Ja, es ist gut. Aber es ist auch zu spät.«
    »Warum?«
    »Wenn ich dich früher entdeckt hätte, hättest du Prinzessin Jojo getroffen, sie sucht dich überall.«
    »An sie habe ich die ganze Zeit, die ich verzaubert in diesem Buch verbracht habe, gedacht.«
    »Sie hat auch die ganze Zeit an dich gedacht.«
    »Ich muss sie finden und mich bei ihr entschuldigen. Nach dem einen Spiel habe ich mich sehr schlecht benommen und bin wütend weggegangen.«
    »Das weiß ich schon. Erzähl, was weiter geschah.«
    »So wütend, wie ich war, ging ich zu Königin Zorna und forderte sie auf, gegen mich zu spielen. Ich wollte ihr zeigen, dass ich der allerbeste Spieler bin. Dreimal habe ich gegen sie gespielt und dreimal habe ich verloren, weil ich so wütend war. Darum sollte ich für immer ihr Hofnarr sein. Aber das konnte ich nicht ertragen und deshalb floh ich mit dem Zauberpferd Hoppala. Die Königin Zorna hat uns in dieser Küche gefunden und verzaubert. Hoppala wurde ein Stuhl und ich ein Lesezeichen. Ich dachte, ich würde für immer in
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