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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht
Autoren: Stefan Wolf
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Mitternachtssnack verzichten musste. Ich brauch
jetzt sofort was Essbares! Mal sehen, ob sie uns Frühstück gemacht hat.«
    Die beiden duschten und gingen
dann nach unten in die Küche. Irmgard Buschinski, in Blümchenrock und
Rüschenbluse, stand gerade am Herd und machte ein Eieromelett mit Speck.
    »Mmmh, das ist ja lecker.«
Klößchen lief das Wasser im Mund zusammen.
    Er und Karl setzten sich an den
Tisch.
    »Erst einmal Guten Morgen
zusammen.«
    Die Haushälterin holte zwei
kleine Schüsseln und stellte sie den beiden Jungs hin. »Für euch gibt es Müsli
mit Joghurt und frischen Früchten. Das ist gesund und macht nicht dick.« Dabei
schaute sie Klößchen abschätzig an. »Außerdem wird ab sofort der Kühlschrank
gesperrt.«
    Sie drückte auf den Touchscreen (Bildschirm mit Berührungsoberfläche) eines Computers, der in eine Wand
eingelassen war und von dem aus man alle möglichen Geräte und elektronischen
Vorgänge im Haus zentral steuern konnte.
    »Das ist nicht Ihr Ernst,
oder!?« Klößchen starrte sie ungläubig an.
    »Das ist mein vollster Ernst.
Guten Appetit!« Sie drehte sich um und kümmerte sich wieder um ihr Omelett.
    Klößchen schaute Karl
hilfesuchend an. Karl zuckte nur mit den Schultern. Klößchen stocherte voller
Abscheu in dem Müsli herum.
    »Alles aufessen und dann könnt
ihr den Tag über machen, was ihr wollt. Um 18 Uhr seid ihr wieder hier. Haben
wir uns verstanden?«, informierte Irmgard Buschinski die Jungs in scharfem Ton
und ging mit dem Omelett auf ihrem Teller aus der Küche.
    »Das ist das Ungerechteste, was
ich jemals erlebt habe«, regte sich Klößchen auf. »So was Herzloses! Alle
unsere Haushälterinnen konnten es nicht übers Herz bringen, mich hungern zu
sehen.«
    »Na ja, ich denke, deine Mutter
fände das ganz gut. Die will doch immer, dass du mal abspeckst«, entgegnete
Karl.
    »Pfff, aber doch nicht in den
Ferien!« Klößchen begann sich in die Sache hineinzusteigern. Im Flüsterton fuhr
er fort: »Ich sage dir, das ist alles Schikane. Die kann Kinder nicht leiden.«
Er hielt sich den Bauch, der sich wieder laut zu Wort meldete. »Mir wird schon
ganz schwindelig vor lauter Hunger. Diese Buschinski kommt mir total komisch
vor. Normalerweise sind Haushälterinnen immer nette alte Damen, die fürsorglich
sind und es lieben, für einen zu kochen.«
    »Vielleicht ist sie gar keine
Haushälterin, sondern eine Inselhexe, die dich hergelockt hat, um dich
auszuhungern«, witzelte Karl.
    Klößchen machte große Augen.
»Du könntest recht haben. Es würde mich nicht wundern, wenn es auf dieser Insel
auch noch spuken würde.«
    Karl stand auf. »Komm, lass uns
nach Nebelstadt aufbrechen, die Fahrräder holen.«
    »Und wie kommen wir da hin?«,
wunderte sich Klößchen.
    »Natürlich zu Fuß. Sind nur ein
paar Kilometer. Dann lernen wir auch die Insel besser kennen.«
    Klößchen verdrehte angenervt
die Augen.
    Kurz darauf verließen die
beiden die Villa und liefen den Strand entlang in Richtung Nebelstadt, vorbei
an weit auslaufenden Dünen mit gelben Farbtupfern aus wilden Blumen, durch ein
Erlenwäldchen und schließlich am Leuchtturm vorüber.
    In der Stadt mieteten sie sich
zwei Räder und fuhren weiter zum Fußballcamp. Dort befanden sich Tim, Gaby und
die »Kicker Champs« gerade mitten im Balltraining und bekamen von Reiner Zeck
die richtige Technik erklärt. Die Spielerinnen und Spieler übten Kopfbälle und
Torschüsse, Flanken und Doppelpässe und das Zweikampftraining.
    Als Klößchen und Karl
angeradelt kamen, war gerade die Tschechenrolle dran. Hierbei sollte das
schnelle Umschalten von Verteidigung auf Angriff gelernt werden. Alle paar
Minuten wurden die Rollen getauscht. Insgesamt spielten drei Mannschaften dabei
abwechselnd gegeneinander.
    »Das sieht ja megaanstrengend
aus. Ich bin froh, dass ich da nicht mitmachen muss. Dagegen ist die Buschinski
ja Urlaub«, stellte Klößchen erleichtert fest, der mit Karl am Spielfeld stand.
    Karl beobachtete Gaby, die mit
ihrer Mannschaft auf den Platz wechselte. »Jetzt ist die Mädchenmannschaft
dran.«
    Klößchen nickte. Gaby und ihre
Mitspielerinnen Katharina Stamm und Susi Stolz spielten super im Team.
    »Gaby macht das echt gut«,
bemerkte Karl.
    »Ich befürchte, dass sie es
sehr weit bringen wird und wir Jungs ihr dann immer hinterherreisen müssen«,
entgegnete Klößchen.
    »Schau dir Tim an. Der hat mal
wieder Probleme mit Andreas.«
    Wie schon in TKKG-Stadt zog
Andreas wieder sein eigenes Ding durch und
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