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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht
Autoren: Stefan Wolf
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wollte mit aller Gewalt im
Alleingang ein Tor schießen. Dadurch funktionierten die Spielzüge nicht
richtig. Reiner Zeck fiel das sofort auf. Er pfiff das Spiel kurzerhand ab und
nahm die beiden Jungs in die Mangel.
    »Ihr müsst als Team spielen.
Sonst verliert die Mannschaft.« Er lächelte Tim kurz zu. »Tim, das war schon
ganz gut.« Er schaute Andreas ernst an. »Andreas, du musst lernen, den Ball
abzugeben. Du machst mir hier zu sehr auf Selbstdarsteller.«
    Andreas schaute grimmig. Reiner
Zeck nahm ihn zur Seite. »Ich habe gleich bemerkt, dass du eines meiner besten
Talente bist.«
    Andreas war gleich viel besser
gestimmt. »Und dein Ehrgeiz gefällt mir. Aber das allein reicht nicht. Du hast
noch einen langen Weg vor dir, wenn du einmal Profispieler werden möchtest.«
    Andreas schaute ihn fragend an.
Er fühlte sich geschmeichelt. »Profispieler? In der Bundesliga? Trauen Sie mir
das zu?«

    Zeck lächelte vielsagend. »Ja,
das traue ich dir zu.«
    Andreas grinste übers ganze
Gesicht.
    »Deshalb werde ich auch ein
besonderes Auge auf dich werfen.« Reiner Zeck klopfte Andreas auf die Schulter
und wandte sich an die anderen. »Wir machen jetzt zwei Stunden Pause. Heute
Nachmittag trainieren wir Spielformationen.«
    Die Nachwuchsfußballer
entfernten sich. Karl und Klößchen kamen auf Tim und Gaby zugelaufen.
    »Und wie ist es hier so im Fußballcamp?«,
wollte Klößchen wissen. »Das sah nicht einfach aus.«
    »Für den ersten Tag ist das
schon ganz schön anspruchsvoll«, stöhnte Gaby.
    »Ohne Fleiß kein Preis.« Karl
schmunzelte.
    »Und wie geht es euch so in der
Ohlsen-Villa?«, wollte Tim wissen.
    »Schrecklich. Ich möchte gar
nicht davon reden«, entgegnete Klößchen.
    »Warum das denn?« Gaby schaute
besorgt.
    »Die Haushälterin ist ein
richtiger Drachen.«
    »Wirklich?«, fragte Gaby.
    »Ja, mich würde nicht wundern,
wenn sie auch noch Feuer speien könnte.«
    Tim schaute Karl fragend an.
»Klößchen hat recht. Wir versuchen ihr bestmöglich aus dem Weg zu gehen.«
    »Tut mir leid, dass ihr solche
Schwierigkeiten habt.« Gaby nahm Klößchen in den Arm. »Lasst uns heute Abend
nach dem Abendessen was zusammen unternehmen. Wir können ja zum Strand gehen
und ein Lagerfeuer machen. Das ist total romantisch.« Sie schaute dabei Tim
zärtlich an.
    Klößchen hatte wenig Sinn für
Romantik. »Gibt es auch Bratwürstchen?«, wollte er wissen. »Bei der Buschinski
gibt’s nachher wahrscheinlich nur irgendein Grünzeug.«
    Die anderen lachten.
    »Wir werden welche besorgen«,
antwortete Tim.
    Klößchen strahlte vor Glück.

7. Seltsame
Morsezeichen
     
    Die Flammen loderten und ließen
Funken in die Höhe sprühen, als Tim trockene Äste hineinwarf. TKKG saßen am menschenleeren
Strand um das Lagerfeuer herum. Gaby lehnte an Tim, der aufs Meer
hinausschaute. Weit draußen sah man einige Lichter von Fischerbooten. Von der
See blies warmer Wind, und die Brandung grollte wie ein Donnern, wenn die
Wellen an die Küste rollten. Klößchen hielt ein Würstchen, das er auf einen Ast
gespießt hatte, übers Feuer. Karl lag auf dem Rücken und schaute in die
sternenklare Nacht. Der Mond stand am Himmel.
    »Das ist wunderschön hier.«
Gaby kuschelte sich dichter an Tim.
    »Und das Würstchen schmeckt
supergut«, schwärmte Klößchen, biss hinein und schmatzte dabei genüsslich.
    »Wie es wohl Oskar geht?« Gaby
machte ein besorgtes Gesicht.
    »Dem geht’s gut«, versuchte Tim
sie zu beruhigen. »Deine Mutter kümmert sich doch immer liebevoll um ihn, wenn
du nicht da bist.«
    »Er wird mich schwer
vermissen... und mir fehlt er jetzt schon ganz arg«, seufzte Gaby.
    Tim legte sanft den Arm um
seine Freundin.
    »Ist dein Vater momentan
beruflich nicht auch hier irgendwo im Norden?«, wollte Karl wissen.
    »Ja, er macht ein ein wöchiges
Weiterbildungsseminar für Kommissare«, antwortete Gaby.
    »Gibt’s noch mehr Würstchen?«,
erkundigte sich Klößchen, der gerade sein zweites verdrückt hatte.
    »Iss nicht zu viel, sonst fällt
der Buschinski noch auf, dass du zunimmst«, stichelte Karl.
    »Ich muss voressen. Keine
Ahnung, was für ekelige Körner sie uns morgen früh wieder vorsetzt.«
    Die anderen grinsten.
    Tim schaute hinauf zur
Küstenstraße. Dort sah er die Scheinwerfer eines herannahenden Fahrzeuges, das
nicht weit von ihnen oberhalb eines Hügels anhielt. Der Motor wurde
ausgeschaltet. Eine Gestalt, die in der Dunkelheit der Nacht nicht zu erkennen
war, stieg aus und lief mit einer
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