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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)
Autoren: Alexandra Potter
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niente «, und ich schaue mich noch einmal um. Aber das Komische ist, er ist nicht mehr da. Er ist verschwunden, verschluckt von der Menge. Fast, als hätte er sich einfach in Luft aufgelöst.

Erstes Kapitel
    Sind wir nicht alle auf der Suche nach dem Traumpartner?
Machen Sie unseren großen Liebestest,
und finden Sie heraus, ob er der Traummann für Sie ist!
    Himmel, diese blöden Dinger sind so doof.
    Schnell überfliege ich den Fragebogen in der Zeitschrift. Ganz oben ist ein Foto von einem glücklichen Pärchen, das einander tief in in die Augen schaut wie zwei verliebte Turteltäubchen, und es wimmelt nur so von kleinen gemalten Amorfigürchen und rosaroten Herzchen. Ich meine, was soll der Quatsch? Als könne man herausfinden, ob er »der Traummann« ist, indem man so einen albernen Multiple-Choice-Fragebogen ausfüllt.
    Wie beispielsweise:
    Mein Herzblatt und ich gehören zusammen wie …
Batman und Robin
Posh und Becks
Lindsay Lohan und Sonnenbankbräune
    Also ehrlich, das ist doch lächerlich!
    Ich werde von jemandem angerempelt, der sich in die winzige Lücke gleich neben mir zwängt. Erst als ich aufschaue, merke ich, dass wir an einer U-Bahn-Station angehalten haben. Ich gucke mich in dem überfüllten Wagen um. Es ist Freitagnachmittag, und ich sitze eingequetscht in der vollgestopften New Yorker Subway und blättere gelangweilt in einer Zeitschrift, die ich auf dem Sitz gefunden habe. Die Türen gehen zu, und der
Zug fährt ruckelnd an, worauf ich mich wieder der Zeitschrift widme. Und diesem dämlichen Fragebogen.
    Abfällig blättere ich eine Seite um. Ein Artikel über Cellulite erwartet mich. Angewidert verziehe ich das Gesicht.
    Andererseits, vielleicht ist so ein dämlicher Fragebogen doch nicht so verkehrt. Auf jeden Fall bestimmt unterhaltsamer, als lesen zu müssen, wie man die Dellen an den Oberschenkeln wieder loswird, sinniere ich mit einem Blick auf den Abschnitt über Entschlackungskuren. Alle haben Orangenhaut. Selbst Supermodels!
    Zumindest rede ich mir das gerne ein.
    Kritisch beäuge ich die grobkörnige Paparazzi-Aufnahme von Kate Moss’ Hinterteil im Bikini in etwa millionenfacher Vergrößerung. Ehrlich gesagt kann ich keine einzige Delle entdecken. Oder auch nur den Ansatz eines Hinterteils. Ja, wenn ich mir das Foto so anschaue, bin ich mir nicht mal sicher, ob Kate Moss überhaupt einen Hintern hat.
    Und dann geht mir schlagartig auf, was ich hier eigentlich mache: Ich sitze. In aller Öffentlichkeit. In einer New Yorker U-Bahn. Und drücke mir die Nase platt am Foto einer linken Hinterbacke. Oder ist es die rechte? Ich reiße mich zusammen. Um Himmels willen, Lucy. Und du dachtest, dieser Fragebogen sei lächerlich?
    Schnell blättere ich wieder zurück. Der Fragebogen ist noch nicht ausgefüllt. Ach, was soll’s? Ich muss noch fünf Stationen fahren.
    Ich krame in meiner Handtasche nach einem Kuli.
    Okay, los geht’s …
1. Haben Sie Schmetterlinge im Bauch, wenn Sie an ihn denken?
Immer
Manchmal
Nie
    Na ja, ich würde es nicht unbedingt Schmetterlinge im Bauch nennen. Das Ganze ist schon so lange her, dass die Schmetterlinge sicher längst auf und davon geflogen sind. Nein, es ist mehr ein dumpfer Schmerz. Nicht wie die unerträglichen Zahnschmerzen, als ich mir damals im Kino an einer Knusper-Crunch-Toffee-Mischung eine Backenzahnfüllung rausgezogen habe … Beim Gedanken daran wird mir ganz anders. Nein, es ist mehr so ein Ziehen. Ein gelegentlicher Stich.
    Ich entscheide mich für b) Manchmal.
2. Wie lange lieben Sie ihn schon?
Noch keine sechs Monate
Ein Jahr
Über ein Jahr
    Ich denke zurück. Wir haben uns im Sommer 1999 kennengelernt. Damals war ich neunzehn. Somit wären es jetzt genau … Während ich noch im Kopf ausrechne, wie lange wir uns schon kennen, trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag in die Magengrube.
    Okay, dann ist es eben zehn Jahre her. Na und? Zehn Jahre sind gar nichts. Meine Mum kennt meinen Dad seit vierzig Jahren.
    Ja, aber deine Mum ist ja auch mit deinem Dad verheiratet , meldet sich eine leise Stimme in meinem Kopf.
    Die ignoriere ich und male schnell einen Kreis um Antwort c). Gut. Nächste Frage.
3. Können Sie sich vorstellen, ihn zu heiraten?
100 %
50 %
Null
    Tja, das ist einfach. Null.
    Ja, ich würde sogar sagen, die Chancen, ihn zu heiraten, stehen noch schlechter als null. Aber das ist schon in Ordnung. Damit habe ich kein Problem. So ist es nun mal, und es ist vollkommen okay.
    Also gut, gelegentlich habe ich vielleicht
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