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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein
Autoren: Sandra Marton
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Sie betrachtete Paige eindringlich, dann lächelte sie plötzlich. „Ich habe eine wunderbare Idee. Wieso ziehst du nicht wieder hierher? Nur für eine Weile. Du könntest in die Stadt pendeln, wenn du deinen Job nicht aufgeben willst.“
    „Oder ich könnte hier in Greenwich nach einer neuen Arbeit suchen“, erwiderte Paige. Das kam so schnell, dass beide Frauen lachten. In Paiges Augen glitzerten Tränen der Rührung. „Ich hatte gehofft, dass du das vorschlägst.“
    Ihre Mutter tätschelte ihr die Hand. „Dies ist dein Zuhause, Liebling. Selbstverständlich kannst du bleiben. Und glaube mir, irgendwann ist alles vergessen.“
    Und so war es auch gewesen. Paige hatte sich eine Arbeit gesucht, und wenig später begann ihr Vater, Amor zu spielen. Er lud den Sohn seines Chefs zum Abendessen ein, drängte sie, Alans Einladungen anzunehmen, vermischte Berufliches und Privates miteinander.
    Nicht, dass Paige den jungen Mann nicht gemocht hätte. Alle mochten den gut aussehenden und charmanten Alan Fowler. Dass keine Funken flogen, wenn er sie küsste, war doch umso besser. Das Fundament der Liebe war schließlich Vertrauen. Leidenschaft? Die gab es nur in Filmen und Büchern, und sie wurde schlicht überbewertet. Das, was Paige von der Leidenschaft kennengelernt hatte, reichte ihr für ein ganzes Leben.
    Bis vor zwei Tagen. Bis sie sich auf einen Mann eingelassen hatte, der danach einfach in der Nacht verschwunden war.
    Gott sei Dank ist er verschwunden, sagte sie sich jetzt und bürstete heftig ihr hellblondes Haar. Wenigstens musste sie sich keine Sorgen machen, ihn je wiederzusehen. Und ihre Gefühle? Sie würde lernen, all das und noch viel mehr für Alan zu empfinden.
    Leise klopfte es an der Tür. „Alan ist hier“, hörte sie ihre Mutter fröhlich sagen. „Bist du fertig, Schatz?“
    Paige atmete tief durch. „Ja“, erwiderte sie so fest, als wollte sie damit auch sich selbst überzeugen.
    Das Probedinner fand im Hause der Fowlers statt, ebenso wie die Hochzeit selbst. Anfangs protestierte Janet, warum nicht die Brauteltern die Hochzeit ausrichten konnten, doch Alans Mutter bestand darauf, sich selbst um alles zu kümmern. „Wenn sie erst einmal eine fixe Idee hat, ist es einfacher, sie machen zu lassen“, erklärte Alan gequält.
    Letztlich war es Paiges Vater gewesen, der die Entscheidung traf. „Lasst die Fowlers die Hochzeit ausrichten“, meinte er. „Schließlich haben die das viele Geld.“
    Paige sah ihren Vater überrascht an. Zwar lächelte er, aber seinen Worten nahm das nicht die Härte. „Ich meine nur, es wäre töricht zu streiten“, fügte er hinzu. Also hatten Paige und ihre Mutter nachgegeben.
    Nun standen sie im beeindruckend großen Salon der Fowlers, und Paige war froh, sich so entschieden zu haben. Man hatte fast den Eindruck, als wäre die halbe Welt anwesend, oder zumindest halb Connecticut und New York.
    „Wenn die Fowlers schon zum Probedinner so viele Leute einladen, stell dir nur vor, wie viele morgen zur Hochzeit kommen“, flüsterte sie ihrer Mutter zu. „Ich glaube nicht, dass ich mehr als eine Handvoll Menschen hier kenne.“
    „Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Lächle einfach und sag zum richtigen Zeitpunkt ‚Danke‘ oder ‚Nein, danke‘.“
    Paige lachte. „Ich lasse Alan nicht aus den Augen, sobald er hier erscheint.“
    „Apropos erscheinen. Wo ist er eigentlich hin?“
    „Zum Flughafen. Ich habe leider nicht alles mitbekommen. Jemand hat sich in letzter Minute angekündigt, was Alan so sehr gefreut hat, dass er den Gast selbst abholen wollte.“
    „Vielleicht der geheimnisvolle Bruder?“
    Paige zuckte die Schultern. „Vielleicht. Ich weiß nur, dass ich hier die Stellung halten soll. Glaube mir“, bekräftigte sie lachend, „Alan wird dafür bezahlen, mich … Oh Gott .“ Leise entfuhren ihr diese Worte. Überrascht blickte ihre Mutter sie an.
    „Paige? Was ist? Du bist ja ganz blass.“
    „Ich … Es ist nichts. Ich habe nur …“
    Paige hörte sich stammeln, doch sie konnte nichts dagegen tun. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt sprechen konnte, nachdem sie ihn in dem überfüllten Raum entdeckt hatte. Er war hier. Der Fremde, dem sie sich vor zwei Nächten fasr hingegeben hätte. Er war Gast des Probedinners ihrer eigenen Hochzeit! Da er am anderen Ende des Raumes stand, hatte er sie noch nicht gesehen. Er war allein, mit einem Glas in der Hand. In diesem Moment stellte sich eine blonde Frau neben ihn. Sie war jung und hübsch und
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