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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein
Autoren: Sandra Marton
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Alan betrat die Terrasse und seufzte erleichtert, als er die beiden Frauen erblickte.
    „Da bist du ja, Paige! Was ist denn los, Liebling?“
    „Ich war spazieren.“
    Er legte seinen Arm um sie und sah auf sie herab. „Ist alles in Ordnung?“
    Paige nickte. „Alles prima.“
    „Ich habe dich überall gesucht. In der Garderobe, sogar im Auto.“
    „Aber nicht am Strand“, warf Janet ein. „Meine Tochter hat sich dort einen Anflug von Panik von der Seele gelaufen.“
    „Mutter!“ Paige errötete.
    Doch Alan grinste nur. „Grandios! Sollte nicht ich derjenige sein, der das Flattern bekommt? Das ist das Vorrecht des Bräutigams.“ Er legte beide Hände auf die Schultern seiner Verlobten und sah ihr tief in die Augen. „Wir werden glücklich“, bekräftigte er. „Ich verspreche es dir.“
    Ausdruckslos begegnete Paige seinem Blick. Wir werden glücklich . Das, was sie vor wenigen Augenblicken in den Armen des Fremden erlebt hatte, war mehr als Glück gewesen. Sehr viel mehr, da war sie sicher.
    „Mr. und Mrs. Fowler haben uns zum Kaffee eingeladen, Schatz“, informierte sie ihre Mutter. „Ich hole deinen Vater, und wir treffen dich dann vor dem Ausgang, ja?“
    Alan lächelte, als Paiges Mutter davoneilte. „Du bekommst Kaffee, Kuchen und den ganzen Fowler-Clan auf einmal serviert“, scherzte er. „Tante Dorothy will dich unbedingt kennenlernen. Und Onkel Sam. Und eine schier endlose Zahl an Cousins und Cousinen.“ Er beugte sich zu Paige hinab und küsste sie. „Ich bin froh, dass deine Mutter dich gefunden hat, Liebling. Wir wollen die anderen doch nicht enttäuschen, oder?“

3. KAPITEL
    „Paige? Hast du die Seidenblumen gesehen, die ich dir annähen wollte?“
    Paige, die in ihrem Schrank nach dem Gegenstück des silbernen Pumps in ihrer Hand suchte, ließ sich zurück auf ihre Fersen sinken und seufzte.
    „Nein, Mutter“, rief sie über ihre Schulter zurück. „Aber das ist nicht schlimm. Es sieht auch so alles wunderschön aus.“
    Janet betrat das Zimmer ihrer Tochter und durchstöberte die Spitzenunterwäsche, die verstreut auf der Kommode lag. „Habe ich sie zu den Dessous gelegt?“, murmelte sie. Sie seufzte und beantwortete dann selbst ihre Frage. „Nein, hier liegt nur deine Wäsche.“ Sie sah auf ihre Tochter hinunter. „Bist du noch nicht fertig, Schatz? Die Hochzeit ist schon morgen, und ihr müsst spätestens um fünf Uhr früh zum Flughafen aufbrechen.“
    Paige erhob sich. „Es ist noch genug Zeit. Den Rest erledige ich heute Abend nach dem Probedinner.“ Sie zog die Stirn kraus. „Sofern wir da überhaupt hinkommen“, fügte sie hinzu und schleuderte den silbernen Schuh auf ihr Bett. „Ich kann den zweiten nirgends finden.“
    „War der nicht …“ Ihre Mutter bückte sich und zog den fehlenden Pump unter dem Kleiderstapel auf dem Boden hervor. „Da ist er“, triumphierte sie. Als sie ihren Blick über die Unordnung gleiten ließ, lachte sie auf. „Ich werde das vermissen.“
    Auch Paige lachte und streifte die Schuhe über. „Dieses Durcheinander? Ach komm, Mom. Ich kenne dich. Du kannst es kaum erwarten, dir diesen Raum vorzunehmen und zu putzen.“
    Mrs. Gardiner schmunzelte. „Du weißt, was ich meine. Ich werde es vermissen, die Tür zu öffnen und dich hier zu finden.“ Sie betrachtete ihre Tochter, die sich das lange blaue Kleid glatt strich und kritisch ihr Spiegelbild musterte. „Es ist schwer zu glauben, dass du morgen um diese Zeit Mrs. Alan Fowler bist.“
    Einen kurzen Moment lang verdüsterten sich Paiges Züge. Als sie sich zu ihrer Mutter umdrehte, lag jedoch ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
    „Sieh es von der angenehmen Seite, Mom. Du kannst mein Schlafzimmer wieder in ein Gästezimmer verwandeln.“
    „Selbst als du in New York gelebt hast, war es dein Zimmer. Ist alles in Ordnung?“, fragte Janet sanft.
    Paige nickte. Da sie plötzlich einen Knoten im Hals spürte, wollte sie ihr lieber nicht antworten. Stattdessen lächelte sie erneut und warf ihrer Mutter eine Kusshand zu. Dann räumte sie die Unterwäsche von der Kommode und legte sie in einen der geöffneten Koffer. Als sie wieder aufblickte, war Janet gegangen.
    Das zittrige Lächeln schwand dahin, und Paige sank auf die Bettkante. An ihren Wimpern sammelten sich Tränen, die sie ärgerlich wegzublinzeln versuchte. Sie hatte so viel geweint, dass es für ein Leben reichen musste. Alle Bräute waren nervös, hieß es. Und manche waren nah am Wasser gebaut. Nur der liebe Gott
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