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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein
Autoren: Sandra Marton
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strahlte ihn an. Er nickte und erwiderte etwas, verzog aber keine Miene. Die Frau sprach weiter, doch er beachtete sie kaum.
    „Paige, sag doch etwas. Was ist los?“
    Widerstrebend wandte sie den Blick ab und sah ihre Mutter an. „Ach, nichts“, antwortete sie vorsichtig. „Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen, mit dem ich auf der Schule war. Jemanden, den ich hier nicht erwartet hätte.“ Lächle , befahl sie sich eindringlich. Aber es fiel ihr unglaublich schwer.
    Erleichtert presste Janet eine Hand an ihre Brust. „Hast du mir einen Schrecken eingejagt. Ich dachte, du hättest ein Gespenst gesehen. Wieso begrüßt du ihn nicht? Ich suche mal nach Mrs. Fowler.“ Sie lachte. „Vielleicht sind unsere Gäste eingetroffen, dann fühlen wir uns zahlenmäßig nicht mehr so unterlegen.“
    „Ja, in Ordnung. Bis gleich.“
    Bis dahin muss mir eine Entschuldigung eingefallen sein, um zu gehen … Doch was nutzte das? Wenn dieser Mann heute Abend hier war, würde er auch morgen auf der Hochzeit sein. Was sollte sie nur tun? Was, wenn sie einfach auf ihn zuging, sich für ihr Benehmen entschuldigte und um sein Schweigen bat?
    Er hatte sie entdeckt! Paiges Herz setzte einen Schlag aus. Alles um sie herum schien stillzustehen, als ihre Blicke sich trafen. Er presste seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, was seinem Gesicht einen grimmigen Ausdruck verlieh. Die Blondine an seiner Seite redete und lächelte noch immer. Plötzlich drückte er der Frau sein Glas in die Hand und hastete an ihr vorbei, geradewegs auf Paige zu. Mit einem Mal wusste sie, dass er ihre Bitte um Stillschweigen niemals akzeptieren würde.
    Immerhin konnte er ihr keine Szene vor all diesen Leuten machen. Paige beobachtete, wie er sich zügig durch die Menge bewegte. Unsanft schob er die Leute beiseite, die nicht schnell genug aus dem Weg gingen. Die ganze Zeit über ließ er sie nicht aus den Augen. Paige erinnerte sich an das, was sie ihm vor zwei Abenden versprochen hatte, und ihr Puls beschleunigte sich. Heute würde das Raubtier seine Beute nicht entkommen lassen.
    Panik ergriff sie, und ihr schoss durch den Kopf, dass ein Mann wie dieser zu allem fähig war. Ihr Puls raste, und ohne lange darüber nachzudenken, drehte sie sich um und floh. Sie hörte die überraschten Gäste aufgeregt tuscheln. Flüchtig dachte sie daran, dass sie Alan niemals würde erklären können, was hier passierte. Aber im Moment kam es nur darauf an, dem Fremden und seinen grausamen Blicken zu entkommen. Sie flüchtete in die Dunkelheit des Hauses. Nur raus hier, dachte sie verzweifelt.
    Er erwischte sie, als sie fast draußen war. Sie wollte ihm noch die schwere Eichentür vor der Nase zuschlagen, doch er war zu schnell. Die Tür prallte an seiner Schulter ab, und schon war er durch. Mit beiden Händen griff er nach Paige, seine Finger krallten sich um ihre Handgelenke.
    „Lass mich los!“, stieß sie hervor und versuchte sich loszumachen. „Du verdammter …“
    Mit dem Fuß kickte er die Tür ins Schloss. „Glaubst du wirklich, du könntest mir entkommen?“, fragte er leise, aber in seiner Stimme lag unüberhörbare Wut.
    „Ich sagte, du sollst mich loslassen! Wie kannst du es wagen, mich so zu behandeln?“
    „Sei still“, fuhr er sie an und legte ihr einen Arm um die Schulter.
    Er führte sie vom Haus weg, auch wenn sie sich gegen ihn wehrte. „Wo bringst du mich hin?“, fragte sie zornig.
    „Wir gehen zur Laube.“ Er zerrte sie fast den Weg entlang. „Ich will mich nicht anstarren lassen.“
    „Ist es dafür nicht zu spät? Vor ein paar Minuten …“
    „Du bist diejenige, die davongerannt ist“, erinnerte er sie und zog sie die Holzstufen zum vergitterten Pavillon hinauf, der im hinteren Teil des Fowlerschen Gartens stand.
    „Das ist doch wohl kein Wunder! Du hast ausgesehen, als wolltest du …“
    Er drehte sie zu sich um und fasste sie mit beiden Händen so fest an den Schultern, dass sie aufstöhnte. „Als wolle ich was?“, presste er hervor und funkelte sie an.
    Paige musste schwer schlucken. Die Bäume des Gartens waren mit farbigen Lichterketten geschmückt und erleuchteten sein Gesicht rot, blau und gelb.
    „Als wolltest du mich umbringen“, flüsterte sie schließlich.
    Er verzog den Mund. „Glaube mir, daran habe ich gedacht. Als ich mir in dieser Nacht endlich eingestand, dass du nicht zurückkommen wirst.“
    „Was das betrifft …“
    Sein Blick verdunkelte sich, und er unterbrach sie jäh. „Hat es Spaß
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