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Totenruhe - Bleikammer - Phantom

Totenruhe - Bleikammer - Phantom

Titel: Totenruhe - Bleikammer - Phantom
Autoren: Martin Clauß
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sie sich gegenüberstanden, entstand eine Spannung zwischen ihnen.
    „Wenn du eine Theorie hast, warum stellst du sie dann nicht den anderen vor? Sie könnten dringend eine gebrauchen, die Hand und Fuß hat.“
    Artur holte tief Luft und versuchte den feindlichen Unterton zu ignorieren, der in ihren Worten mitschwang. Wahrscheinlich meinte sie es nicht so. Sie war einfach nervös wie er auch. „Da bin ich ganz deiner Meinung“, sagte er versöhnlich. „Den Doktor zu verdächtigen, hat etwas Groteskes.“
    „Es ist eine Unverfrorenheit“, brach es aus Margarete hervor. „Angelika wird damit böse auf die Nase fallen!“
    „Wenigstens hat sie sich Gedanken gemacht. Wenn sie falsch sind, wird sie sich beim Doktor entschuldigen.“
    Margarete zuckte unruhig mit dem Kopf. „Und was willst du von mir?“
    „Kannst du dir das nicht denken?“
    Die Dozentin versteifte sich. „Dein Schutzgeist schon wieder? Denkst du wirklich, jetzt ist der richtige Moment, um damit anzufangen? Wir haben hier gerade ein Problem am Hals, das …“
    „Genau deshalb ist es der richtige Moment“, fiel ihr Artur ins Wort. „Weil es der einzige Weg ist, unser Problem zu lösen. Und Dr. Konzelmann zu entlasten, wenn er wirklich unschuldig ist.“
    „Das … musst du mir erklären.“
    „Wollen wir nicht irgendwohin gehen und uns setzen?“
    „Ich finde, wir können auch im Stehen reden“, gab Margarete zurück. Es zeigte überdeutlich, wie gereizt sie war.
    „Wie du willst.“ Er zog den Bernstein aus der Tasche. Die drei darin eingeschlossenen Mücken waren deutlich zu erkennen. Der Geist, der im Inneren des Steins gefangen war, blieb unsichtbar. „Dr. Konzelmann hat in Pauls Glas Schimmel gefunden, kein Gift. Und er meinte, was geschehen ist, könnte auf übernatürliche Kräfte zurückzuführen sein. Es gibt wahrscheinlich nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.“
    „Ich höre.“
    „Wenn dieser Paul zum Opfer wurde, weil er mit Sanjay zusammen war, müssen wir dieselbe Situation noch einmal nachstellen.“
    „Nachstellen?“
    „Angenommen, ich würde mich an Sanjay heranmachen, mit ihrer Erlaubnis natürlich, dann müsste das Phantom doch wieder zuschlagen. Ganz gleich, ob es sich um Dr. Konzelmann oder jemand anderes handelt oder um ein übersinnliches Wesen, es wird versuchen, mich aus dem Weg zu schaffen, wie es das bei Paul getan hat. Ich glaube nicht, dass Paul noch jemals freiwillig nach Falkengrund kommen wird, nach dem, was ihm letzte Nacht passiert ist.“
    „Du willst Sanjays Freund spielen? Und wie stellst du dir das vor? Ich meine, wie … weit wirst du dabei gehen?“
    „Diese Frage beantworte ich nicht. Ich würde es nicht zum Spaß machen.“
    „Aber du magst sie?“
    Artur schüttelte den Kopf. „Ich mag Melanie und Madoka“, gab er aufrichtig Auskunft, obwohl er sich sagte, dass es Margarete eigentlich nichts anging. „Zwei Frauen sind schon eine ganze Menge für ein einziges Männerherz, mehr passen nicht hinein. Aber diese Sache muss aufgelöst werden, ehe noch Schlimmeres geschieht. Und ich sehe nur diesen einen Weg.“
    „Was hat das alles mit deinem Schutzgeist zu tun?“ Sie trat einen Schritt zurück, wie um zu demonstrieren, dass sie nicht versuchen würde, ihm den Bernstein wegzunehmen.
    „Wenn ich angegriffen werde, brauche ich einen Schutz“, sagte er. „Egal, ob es ein Mann aus Fleisch und Blut ist oder ein magisches Wesen – was ich tun will, kann gefährlich für mich werden. Dafür brauche ich meinen Schutzgeist. Mit ihm hinter mir kann ich die Gefahr ausschalten. Paul hat überlebt. Das ist keine Garantie, dass Sanjays nächstem Liebhaber nicht noch Schlimmeres widerfahren wird. Mein Schutz ist hier drin, aber ich kann ihn nicht befreien. Nur du kannst das!“
    Margarete Maus lachte auf. „Das hast du dir ja hübsch ausgedacht, Artur …“
    „Was soll das heißen? Willst du damit sagen, dass ich hinter der ganzen Sache stecke? Ich glaube, ich sollte derjenige sein, der lacht. Über dich!“
    „Artur!“ Ihre Miene wurde angriffslustig. „Pass auf, was du sagst, sonst gehst du einen Riesenschritt zu weit, genau wie Angelika. Ich habe nicht behauptet, du hättest versucht, diesen Jungen zu vergiften. Wenn ich dich anschaue, sehe ich keinen Verbrecher vor mir, das kannst du mir glauben. Aber ich sehe jemanden, der die Situation eiskalt zu seinem Vorteil zu benutzen versucht. Und da, Artur, spiele ich nicht mit!“
    „Das bedeutet, du willst mir meinen Schutzgeist nicht
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