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Totenfeuer

Totenfeuer

Titel: Totenfeuer
Autoren: Susanne Mischke
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Herzanfall oder so was. Aber dann habe ich gesehen, dass es der Dr. Felk war, der am Boden lag und blutete wie ein Schwein. Der Ernst Felk hat dagestanden und hat in einer Tour gemurmelt, dass er ihn erschossen hätte und dass er das nicht gewollt hätte. Ich hab mir den Roland Felk dann genauer angesehen, aber da war nichts mehr zu machen, der war mausetot. Der Ernst war völlig durch den Wind, der hat mir direkt leidgetan. Ich habe zu ihm gesagt, er soll verschwinden, ich würde mich um die Sache kümmern. Er hat mich angestarrt wie ein Auto. Keine Ahnung, was der dachte. Dass ich die Polizei hole oder so? Jedenfalls ist er weggegangen, den Berg runter. Der war völlig neben der Spur, der hatte ’nen Schock oder so was.«
    »Wo war die Flinte?«
    »Die hat er einfach hingeschmissen. Ich habe sie ins Auto gelegt, bei uns im Schuppen versteckt und sie später am Süllberg in einem Fuchsbau verbuddelt.«
    »Was war mit Roland Felks Hund? War der auch da?«
    »Ja, der ist da rumgelaufen. Ich hab dann mein Auto nah an den Toten rangefahren, um ihn in den Kofferraum zu heben, und in dem Moment ist Torsten aus dem Wäldchen gekommen.«
    Matze hält inne und schaut hinüber zu Torsten, der der Schilderung seines Freundes mit offenem Mund zugehört hat.
    »Wie war das nun, Torsten?«, fragt Völxen.
    Der Junge sieht einen Moment irritiert aus, dann erzählt er seine Version: »Ich war gerade unterhalb des Wäldchens unterwegs. Ich bin da einfach so rumgelaufen, weil mir kalt war und ich nicht schlafen konnte, und gerade dachte ich: Scheiße, jetzt weck ich Ole und Carsten, und wir hauen ab, da habe ich den Schuss gehört. Dann bin ich nachsehen gegangen. Ich hab natürlich gedacht, dass Matze den Felk erledigt hat.« Torsten hält inne und sieht seinen Kumpel unsicher und etwas vorwurfsvoll an.
    Matze berichtet weiter: »Ich hab Torsten gesagt, der Felk hätte mich angepflaumt, weil ich da oben mit dem Auto rumfahre, wir hätten Streit gekriegt, und ein Schuss hätte sich gelöst. Torsten hat gesagt, er würde mir helfen, die Leiche verschwinden zu lassen. So kamen wir auf die Idee mit dem Osterfeuer. Wir haben eine alte Decke vom Rücksitz in den Kofferraum gelegt und den Toten da reingepackt. Dann sollte Torsten zusehen, dass Ole und Carsten da wegkommen. Das hat ja auch geklappt.«
    Wieder meldet sich Torsten zu Wort. »Ole und ich haben Carsten bei seiner Mutter abgeliefert, der war ja noch immer hackedicht. Dann ist Ole zu sich nach Hause, und ich bin wieder hoch zur Feuerstelle, um Matze zu helfen.«
    »Und wo warst du in der Zwischenzeit?«, fragt Völxen Matze.
    »Da oben konnte ich nicht bleiben, ich wollte ja nicht, dass mich jemand sieht«, erklärt der Gefragte. »Außerdem musste der verdammte Köter verschwinden, der hat da dauernd rumgekläfft. Ich hab den angelockt und ins Auto gepackt. Dann bin ich ein Stück gefahren und hab ihn zwischen Bennigsen und Springe aus dem Auto gelassen. Zu weit weg konnte ich ja auch nicht fahren, denn als ich auf dem Rückweg war, hat mich Torsten schon angerufen, der wartete bereits bei der Feuerstelle. Wir haben die Strohballen weggeschoben und ziemlich viel von dem Gestrüpp unten rausgezogen. Plötzlich ist Ole zurückgekommen, mit dem Fahrrad.«
    »Ach, sieh an«, wundert sich Völxen. »Warum das?«
    »Der hat sein Handy gesucht«, erklärt Matze. »Das muss ihm nachts aus der Tasche gefallen sein. Der wollte natürlich wissen, was wir da tun, und da haben wir es ihm gesagt. Wir dachten schon, der dreht jetzt durch, aber er hat ganz cool reagiert. Er meinte, er würde die Leiche nicht anfassen, aber er stand die ganze Zeit Schmiere, falls jemand gekommen wäre. Das war auch gut so, denn es war gar nicht so einfach, die Leiche da möglichst weit reinzukriegen. Aber zu zweit ging es dann doch. Wir haben das Ganze mit den Büschen wieder zugedeckt, sodass niemand was sieht, haben die Strohballen wieder hingelegt und sind alle nach Hause gefahren. Ich konnte aber nicht schlafen und bin gleich nach dem Frühstück als Erster wieder hoch, um aufzupassen, dass keiner den Haufen umwühlt oder dass irgendein Köter Rabatz macht. Aber es ist alles gutgegangen. Bis Kalle, der Idiot, am Abend …« Matze schenkt sich den Rest und lässt den Kopf auf die Brust sinken.
    »Müssen wir dafür in den Knast?«, fragt Torsten.
    »Das habe ich nicht zu entscheiden«, brummt Völxen. »Eins ist mir noch nicht klar. Matze, warum hast du gegenüber deinen Freunden so getan, als hättest du
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