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Tote essen kein Fast Food

Tote essen kein Fast Food

Titel: Tote essen kein Fast Food
Autoren: Karin Baron
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lohnt sich das doch, oder? Martin geht’s da ähnlich und manchmal sitzen wir beide auf dem Sofa und bedauern uns gegenseitig. Er vermisst Svea. Die ist jetzt wieder in Ägypten und Frida in der Zeit bei ihrem eigenen Vater. Sie und Svea werden mir wohl erhalten bleiben. Bis auf Weiteres jedenfalls. Die Sache scheint ernst, genau wie die mit meiner Mutter und Benno. Aber ich glaub inzwischen, ich kann damit leben. Hätte schließlich viel übler kommen können.
    Apropos übel und der Vollständigkeit halber: Von Marzipans neun Kindern sind fünf unbemerkt abgehauen. Drei Schlangeneier sind noch auf Sylt von Möwen gefressen worden; die haben sich garantiert den Magen verdorben. Und auf eins ist Frida draufgetreten. Frida hofft jetzt, dass Marzipan bald wieder Mutter wird, und sucht einen passenden Kornnatterich für sie. Per Facebook. Falls jemand einen hat: Haltet bitte bloß die Klappe.
    Und apropos Mutter: Meine müsste ich dringend auch mal wieder besuchen. In Berlin tobt schließlich der Bär, oder wie war das?

Leseprobe

RITTA JACOBSON
    Dunkles
Geheimnis
    Ein Svea Anderson Krimi
    Aus dem Schwedischen übertragen von
Birgitta Kicherer
    KOSMOS

PROLOG
    Ted Borgsten wurde durch einen harten Stoß unsanft aus dem Schlaf gerissen.
    Der Bewegungsmelder hatte die Beleuchtung über der Haustür eingeschaltet. Jetzt sickerte das Licht durch die schmalen Ritzen der Jalousie herein, hell genug, um die Umrisse dreier maskierter Gestalten erkennen zu lassen, die um sein Bett standen.
    In wilder Panik fuhr er hoch, aber sie warfen sich aus verschiedenen Richtungen über ihn, banden ihm die Augen zu, fingen seinen Schrei hinter dickem Klebestreifen ein und zerrten ihn aus dem Bett. Seine Arme wurden zwischen zwei kräftigen Körpern eingeklemmt, dann wurde er die Treppe hinuntergeschleppt, hinaus in die raue Septemberluft. Niemand sagte etwas. Der Angriff war durchdacht, professionell. Er hatte keine Möglichkeit, herauszufinden, wer sie waren.
    Aber eins war ihm klar. Es waren Schuldeneintreiber. Wer sonst würde einen fünfundzwanzigjährigen Sportlehrer entführen?
    Er wurde in ein Auto gestoßen, wo er der Länge nach auf die Rückbank fiel. Starke Arme zogen ihn sofort wieder hoch. Das Leder presste sich kalt an seinen Rücken und seine Schenkel. Ein Glück, dass er wenigstens seine Unterhose angelassen hatte, als er zu Bett ging.
    Als ob das noch von Bedeutung wäre.
    Er würde sowieso sterben.
    Beim Davonfahren gruben die Reifen tiefe Spuren in den frisch gerechten Kies. Er und Tea hatten den Garten gestern für den Herbst vorbereitet. Ab jetzt würde Tea so etwas alleine tun müssen.
    Tea!
    Tea musste sie gehört haben, bestimmt hatte sie sich im Bett aufgerichtet, klein und dünn in ihrem geblümten Nachthemd, zu Tode erschrocken, als sie die fremden Schritte im Haus hörte.
    Was hatten sie mit ihr gemacht?
    Als Ted zu wimmern begann, bekam er sofort wieder einen Stoß in die Seite, aber die Unruhe war zu groß, er konnte nicht ruhig bleiben. Wie sollte er es ihnen deutlich machen? Sie mussten Tea in Ruhe lassen, ganz gleich, was sie mit ihm anstellen würden!
    Ein harter Schlag traf ihn in der Magengrube. Ihm blieb die Luft weg. Tränen traten ihm in die Augen, seine Nase schwoll zu. Schniefend rang er um Luft.
    Sollte er ersticken? War das die Absicht?
    Sahen sie ihm zu oder hatten sie sich abgewandt, um seinen Todeskampf nicht ansehen zu müssen?
    Drei gegen einen! Das war verdammt unfair!
    Der kurze Wutanfall verdrängte seine Panik. Er konzentrierte all seine Kraft auf den Atem, bis es ihm gelang, durch den erstickenden Schleim in der Nase Luft einzuziehen.
    Er musste sich beruhigen. Noch war nicht alles aus.
    Seine Gedanken flogen in die verschiedensten Bahnen, auf der Suche nach einem Funken Hoffnung, an den er sich klammern könnte. Die Angreifer sprachen nicht, hatten sich maskiert und ihm außerdem die Augen zugebunden.
    Sie wollten nicht von ihm gesehen werden.
    Warum war das so wichtig, wenn sie ihn sowieso umbringen würden?
    Sie wollen mich am Leben lassen!
    Diesen winzigen Hoffnungsfunken versuchte er festzuhalten, doch so halbnackt zwischen zwei Muskelpaketen eingeklemmt, war das nicht ganz einfach. Bei jeder Kurve, die das Auto fuhr, fiel er hilflos zur Seite und hatte dabei das Gefühl, an eine Steinmauer zu prallen.
    Die Straße wurde holpriger. Das war ein schlechtes Zeichen. Sie entfernten
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