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Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)
Autoren: Robert E. Howard
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und Sohn viele Male um. Im Alter von acht Jahren war der junge Howard bereits siebenmal umgezogen, und erst 1919 ließ sich die Familie endgültig in Cross Plains, Texas, nieder, einer kleinen Stadt mit im Schnitt 2.000 Einwohnern, deren Anzahl aufgrund der Öl-Booms mal rapide anwuchs oder schrumpfte. Später sagte Howard, dass der Öl-Rausch einem Kind in einer kleinen Stadt schnell zeigte, wie launisch das Leben sein könne, wenn das dunkle Gold versiegte und der Tross weiterzog.
    Howard besuchte die örtliche High School und blieb als ruhiger und höflicher Schüler in Erinnerung, während seine Mutter viel für seine intellektuelle Prägung tat und ihre Liebe für Gedichte und Bücher an ihren Sohn weitergab. Schon früh war Howard ein begeisterter Leser, ohne dass diese Begeisterung später jemals nachgelassen hätte. Zu seinen Lieblingsautoren zählten über die Jahre Sir Arthur Conan Doyle, Rudyard Kipling, Henry Rider Haggard, Jack London, Mark Twain, Sax Rohmer, Talbot Mundy, Harold Lamb, Sir Walter Scott, Ambrose Bierce, Edgar Allan Poe und, neben vielen anderen, H. P. Lovecraft, mit dem ihn auch eine fruchtbare Brieffreundschaft verband. Doch Howard verschlang auch zahlreiche Geschichtsbücher, Sachbücher und Biografien.
    Geschichten lauschte und erzählte Howard außerdem schon immer gern – er stiftete seine Freunde im Teenageralter sogar dazu an, die Szenarien nachzuspielen, die er sich ausdachte. Schon mit acht oder neun schrieb er seine erste Geschichte nieder. Mit fünfzehn wusste er bereits, dass er Schriftsteller werden wollte, und schickte seine frühen Kurzgeschichten an die Pulp-Magazine, auch wenn es noch drei Jahre dauern sollte, ehe er seine erste Story verkaufen konnte.
    Nach seinem Schulabschluss hätte sein Vater ihn gerne aufs College geschickt, doch Howard begnügte sich mit ein paar Kursen in Stenografie, Maschinenschreiben und Buchhaltung, nicht zuletzt wohl auch mit Blick auf seine anvisierte Karriere als Autor. Sein Einstieg bzw. Aufstieg in den Pulps kam indes eher schleppend voran: Die Magazin-Herausgeber erkannten zwar sein Talent und veröffentlichten einige seiner Geschichten, lehnten aber noch zu viele Erzählungen ab. Howard versuchte sich deshalb nach der High School zwangsläufig in diversen Berufen und arbeitete u. a. als Assistent eines Geologen auf den Ölfeldern, Stenograf, Büroangestellter und Limonadenverkäufer, ohne hier jemals sein dauerhaftes Glück zu finden. Sein Vater stimmte schließlich zu, Howard testweise ein Jahr als Autor zu gewähren. Sollte das allerdings nicht den gewünschten finanziellen Erfolg bringen, würde sein schreiberisch ambitionierter Sohn sich abermals einen anderen Job suchen müssen.
    Achtzehn Stunden, so schrieb REH einmal an Lovecraft, verbrachte er fortan täglich an seiner Schreibmaschine, wenn er nicht gerade seinen Fitness-Übungen und dem Boxen nachging oder ausgedehnte Ausflüge machte, die ihn bis nach Mexiko führten. Anfang 1928 war endlich klar: Howard würde sich keinen anderen Beruf suchen müssen. Weird Tales hatte in diesem Jahr allein vier Geschichten von ihm veröffentlicht und somit bezahlt (darunter im August die erste Solomon-Kane-Story), derweil Howards Erzählungen und sein Name trotz der drohenden Wirtschaftskrise auch in vielen anderen Magazinen präsent waren.
    In den knapp zwölf Jahren, die Robert E. Howard als Autor der legendären amerikanischen Pulp-Magazine mit ihren grellen Cover-Versprechen und ihrem liberalen Sinn für Unterhaltung aktiv war, schrieb er gut hundert Kurzgeschichten, die sich wie die billig gedruckten Magazine, in denen sie erschienen, über alle nur erdenklichen Genres erstreckten: Sport-Geschichten, Seemanns-Geschichten, Krimi-Geschichten, heroische Fantasy-Geschichten, historische Abenteuer-Geschichten, Piraten-Geschichten, Western-Geschichten, Geister-Geschichten – und natürlich auch Horror-Geschichten.
    Howard war so populär (und produktiv), dass z. B. Weird Tales noch nach seinem Tod Storys von ihm veröffentlichte, nachdem der schwermütige Träumer aus Texas sich am 11. Juni 1936 im Alter von nur 30 Jahren das Leben genommen hatte, weil seine Mutter in ihr letztes Koma gefallen war. Bis in die 1960er und 1970er hinein erschienen zudem noch Erstveröffentlichungen, verworfene Fassungen abgedruckter Geschichten sowie diverse Story-Fragmente aus den Archiven seines Nachlassverwalters.
    Howards Leben war tragischerweise so kurz wie sein Wirken als Autor. Umso beachtlicher
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