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Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Tote erinnern sich (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)
Autoren: Robert E. Howard
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anderen Genres (selbst wenn er wenig bzw. gar keine reinrassige Science Fiction verfasste). Wie die besten Conan-Geschichten, profitieren seine Horror-Werke erheblich von Howards starker Prosa und seiner kräftigen Erzählstimme – von seinem Talent, Stimmungen zu erzeugen, ohne den Plotfluss oder die Action dabei allzu sehr oder allzu lange außer Acht zu lassen. REH verstand sich durchaus auf subtile Momente und Passagen – am Ende waren die Schrecken und der Terror in seinen Storys aber stets sehr greifbar und nicht nur für den Geist gefährlich, sondern auch den Körper; nicht immer rational erklärbar, nicht immer mit allen Sinnen zu fassen, jedoch geradezu elementar in dem Verständnis und Empfinden, das Howard durch seine Protagonisten an seine Leser weitergegeben hat. Auch schickte Howard seine Helden wesentlich seltener als Lovecraft in die Verdammnis des Wahnsinns – wie seine Fantasy-Überhelden zwang er sie lieber zum Handeln und ließ sie in seinen Erzählungen aktiv gegen die Übel kämpfen, mit denen er sie konfrontierte (womöglich auch, weil in Howards Weltbild alle Schrecken von realer, fassbarer Natur waren).
    Außerdem schwingt in fast allen von Howards Horror-Geschichten ein unverkennbarer, sehr Howard-typischer Hauch von Abenteuer und Heldentum mit, der die Grundlage seines gesamten schriftstellerischen Schaffens war, ganz gleich welches Genre der Texaner in den Hochphasen seiner Kreativität gerade beackerte, um sein instabiles Einkommen als Lohnschreiber zu sichern – egal ob Kreuzfahrer, Piraten, Barbaren oder Monster im Mittelpunkt der Handlung standen. Howards gelungenste Horror-Storys sind also echte Bastardkinder – düstere Abenteuer- oder Fantasy-Geschichten, die mit Elementen, Stimmungen und Motiven des Horror-Genres aufgeladen sind. So plastisch Howard für gewöhnlich Kämpfe aller Art in Szene setzte, so gekonnt erzeugte er andererseits auch eine beklemmende und finstere Atmosphäre mit Momenten großer Bedrohlichkeit.
    All dies fand in den ebenso grandiosen wie gruseligen Mantel-und-Degen-Abenteuer-Fantasy-Horror-Geschichten mit dem Puritaner Solomon Kane schon vor Conan einen Höhepunkt.
    1928 stellte Howard der auf übernatürliche Abenteuer geeichten Leserschaft von Weird Tales erstmals den Schwertkämpfer aus dem englischen Devon vor, der nach seiner Zeit in der Marine Ihrer Majestät die Welt einzig und allein mit dem Ziel durchstreift, im Namen des Herrn alles Höllische und Böse von ihrem Antlitz zu tilgen. Nicht ganz so bekannt wie Conan, ist der frömmlerische Fanatiker Kane dennoch eine von Howards besten Figuren-Schöpfungen – der erste von REHs Serienhelden, den dieser auf die Pulp-Magazine losließ, und anders als Kull oder Conan kein Barbar, sondern ein zivilisierter Abenteurer, dessen Erlebnisse überdies vor einem realen historischen Hintergrund stattfinden. Auf seinen Reisen, die ihn mal in den Schwarzwald und mal in die Dschungel Afrikas führen, begegnet der gottesfürchtige Kane mit Degen, Pistole und dem Mut der Gerechtigkeit nicht nur menschlichen Schuften, sondern auch vielen übernatürlichen Grauen, deren er sich erwehren muss, Vampiren, Werwölfen, Hexen und anderen Monstern und Bestien.
    Insgesamt schrieb Howard neun Geschichten mit dem Puritaner zu Zeiten der spanischen Inquisition, Königin Elisabeth I. und Sir Walter Raleigh. Nicht alle von ihnen erschienen zu Howards Lebzeiten und in Buchform gesammelt herausgebracht wurden sie erstmals 1968. Dazu kamen ein paar großartige Gedichte (in einem trifft Kane sogar auf Sir Francis Drake) sowie eine Handvoll unfertiger Fragmente um den zornigen »Degen der Gerechtigkeit«, die Ende der 70er-Jahre von Ramsey Campbell bearbeitet und beendet wurden. Die Kane-Erzählungen bildeten zum Teil jedoch schon früher die Grundlage für diverse Comic-Adaptionen, die in den 70ern neben den Conan-Comics im Haus der Ideen bei Marvel entstanden. Zuletzt feierte Kane gar mit Reprints dieses Materials sowie neuen Geschichten von u. a. Scott Allie und Guy Davis aus dem Umfeld von Hellboy seine Rückkehr beim US-Verlag Dark Horse. 2009 sah Solomon Kane zudem seine erste Real-Verfilmung. Der Streifen mit James Purefoy in der Titelrolle (dem überragenden Mark Anton aus Rome ) konnte jedoch nur zeitweise und dann auch allenfalls unter ästhetischen Aspekten überzeugen. Damit reiht sich auch Kane zwischen den traditionsgemäß nur bedingt gelungenen REH-Verfilmungen ein.
    Wie gut der Stoff eigentlich ist, zeigen die
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