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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth)
Autoren: David Baldacci
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dahinter im tief unten liegenden Atlantik verlor.
    Die Lampe tauchte den Mann in helles Licht. Blinzelnd hielt er sich die Hand vor die Augen, um diese vor der unerwarteten Helligkeit zu schützen. Gierig sog Sawyer die Luft ein. Der andere Mann tat nach der langen Jagd dasselbe. Sawyer stützte eine Hand aufs Knie und beugte sich mit heftig bebender Brust vor.
    »Was tust du hier oben?« Sawyers Stimme erklang rasselnd, aber klar und deutlich.
    Frank Hardy starrte ihn an; auch sein Atem kam stoßweise aus den erschöpften Lungen. Wie Sawyer war auch er triefnaß und schmutzig, sein Haar vom Wind zerzaust.
    »Lee? Bist du das?« fragte Hardy.
    »Ganz bestimmt nicht der Weihnachtsmann, Frank«, erwiderte Sawyer keuchend. »Komm, ich will eine Antwort!«
    Noch einmal holte Hardy tief Luft. »Ich kam mit Nathan Gamble zu einer Besprechung hierher. Mittendrin meinte er, ich sollte nach oben verschwinden, er hätte persönliche Dinge zu erledigen. Danach war plötzlich der Teufel los. Ich bin abgehauen, so schnell ich konnte. Wärst du so freundlich, mir zu erklären, was eigentlich los ist?«
    Bewundernd schüttelte Sawyer den Kopf. »Du warst schon immer ein Schnelldenker. Das hat dich zu einem großartigen FBI-Agenten gemacht. Übrigens, hast du Gamble und Rowe umgebracht, oder ist dir Gamble bei Rowe zuvorgekommen?«
    Hardy warf ihm einen grimmigen Blick zu. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Frank, hol die Pistole mit der Mündung zuerst raus und wirf sie über die Klippe.«
    »Welche Pistole, Lee? Ich bin unbewaffnet.«
    »Die Pistole, mit der du hinten im Haus einen meiner Männer erschossen und das Feuergefecht angezettelt hast.« Sawyer setzte ab und umfaßte den Griff der eigenen Pistole fester. »Ich sag’s dir nicht noch mal, Frank.«
    Langsam holte Hardy die Pistole hervor und warf sie ins Meer.
    Sawyer kramte eine Zigarette aus der Tasche und klemmte sie sich zwischen die Zähne. Dann brachte er ein Feuerzeug zum Vorschein und hielt es hoch. »Hast du so eins schon mal gesehen, Frank? Diese Dinger gehen selbst in einem Tornado nicht aus. Genau so eins wurde verwendet, um das Flugzeug zu sabotieren.«
    »Ich weiß nichts über das Flugzeugattentat«, stieß Hardy wütend hervor. »Gar nichts.«
    Sawyer zündete die Zigarette an und gönnte sich einen langen Zug. »Du wußtest gar nichts über das Flugzeugattentat. Das stimmt. Dafür hattest du sonst überall die Finger im Spiel. Wahrscheinlich hast du Nathan Gamble dafür eine saftige Sonderrechnung hingelegt. Hast du ein Scheibchen von der Viertelmilliarde abbekommen, deren Diebstahl du Archer in die Schuhe schieben solltest? Durch Fälschen seiner Unterschrift und so weiter. Gute Arbeit.«
    »Du bist doch verrückt! Warum sollte Gamble sich selbst bestehlen?«
    »Das hat er nicht. Wahrscheinlich liegt das Geld auf Hunderten seiner weltweit verstreuten Konten verteilt. Die Sache war perfekt eingefädelt. Wer würde je den Bestohlenen als Dieb verdächtigen? Bestimmt hat Quentin Rowe die Sache mit BankTrust gedeichselt und hat sich auch in die AFIS- Datenbank von Virginia reingehackt, um Rikers Fingerabdrücke zu manipulieren. Jason Archer hatte Beweise für die Erpressung Liebermans. Er mußte jemandem davon erzählen. Aber wem? Richard Lucas? Wohl kaum. Der stand Gamble schlicht und einfach zu nah, wußte möglicherweise sogar Bescheid.«
    »Wem hat er es dann erzählt?« Mittlerweile glichen Hardys Augen Nadelspitzen.
    Bevor er antwortete, nahm Sawyer einen langen Zug an der Zigarette. »Er hat es dir erzählt, Frank.«
    »Klar doch. Beweis es«, meinte Hardy verächtlich.
    »Er kam zu dir. Zum >Außenstehendenc. Zum ehemaligen FBI-Agenten mit einer ellenlangen Liste von Auszeichnungen.« Den letzten Satz spie Sawyer förmlich aus. »Er kam zu dir, damit du ihm helfen konntest, die ganze Sache ans Tageslicht zu bringen. Aber das durftest du nicht zulassen. Schließlich war Triton Global dein Huhn mit den goldenen Eiern. Auf Privatjets, schöne Frauen und teure Klamotten zu verzichten kam wohl nicht in Frage, was?«
    Sawyer fuhr fort: »Und dann begann die große Inszenierung, in der Jason als Bösewicht dargestellt wurde. Ihr müßt euch halb tot darüber gelacht haben, wie ihr mich verladen habt. Zumindest dachtet ihr das. Aber als ihr gemerkt habt, daß ich nicht alles davon schluckte, seid ihr nervös geworden. War es deine Idee, mir von Gamble einen Job anbieten zu lassen? Ich habe mich noch nie so umworben gefühlt wie von euch beiden.«
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