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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth)
Autoren: David Baldacci
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doch in Ordnung, oder? Himmel, ich habe völlig vergessen, mich danach zu erkundigen.«
    Behutsam betastete Sidney den geschwollenen Kiefer. »Mit der Zeit und ein bißchen Make-up wird das schon wieder.«
    Ein weiterer Ruck durchlief Sawyer. »O mein Gott! Was ist mit Amy? Und Ihrer Mutter?«
    Mit knappen Worten berichtete sie ihm, daß die Stimmen von einem Tonband stammten.
    »Diese Mistkerle«, grollte er.
    Wehmütig blickte sie ihn an. »Ich weiß nicht, was passiert wäre, hätte ich nicht auf den Pager reagiert.«
    »Tatsache ist, daß Sie es getan haben. Ich bin nur froh, daß ich eine Ihrer Visitenkarten hatte.« Er lächelte. »Vielleicht hat dieser hochtechnische Kram doch seine Vorteile. In kleinem Rahmen.«
    In einer anderen Ecke des Raumes kauerte Quentin Rowe hinter einem Schreibtisch. Mit geschlossenen Augen hielt er sich die Ohren zu, in dem vergeblichen Versuch, den Lärm um ihn herum auszusperren. Erst im allerletzten Augenblick bemerkte er den Mann, der sich von hinten an ihn heranschlich. Brutal wurde sein Kopf am Pferdeschwanz zurückgezogen, wodurch das Kinn Zentimeter um Zentimeter nach oben gezwungen wurde. Dann rissen die Hände seinen Kopf herum, und Sekundenbruchteile, bevor er den Halswirbel brechen hörte, starrte er in das hämisch grinsende Gesicht von Nathan Gamble.
    Dann ließ der Triton-Boß den schlaffen Körper los, und Rowe sackte tot zu Boden. Er hatte seine letzte Vision erlebt. Gamble ergriff den Laptop vom Schreibtisch und schleuderte ihn auf Rowes Leiche, daß er zerbrach.
    Einen Augenblick thronte Gamble noch über Rowe, dann wandte er sich um und wollte die Flucht antreten. Die Kugeln trafen ihn mitten in die Brust. Mit weit aufgerissenen Augen glotzte er seinen Mörder an, zunächst ungläubig, dann wutentbrannt. Es gelang ihm, noch den Ärmel des Mannes zu packen, bevor er zu Boden stürzte.
    Der Mörder hob die Diskette auf, die neben Quentin Rowe gelandet war. Er warf keinen Blick zurück.
    Quentin Rowe war auf die Seite gefallen und kam auf dem Rücken zu liegen, mit dem Kopf zu Gamble. Ironischerweise lagen er und Gamble nur Zentimeter voneinander entfernt - näher, als die beiden Männer sich im Leben je gewesen waren.
    Sawyer lugte über den Tischrand und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Die noch übrigen Söldner hatten die Waffen fallengelassen und kamen gerade mit erhobenen Händen aus ihren Verstecken hervor. Die Mitglieder des SWAT-Teams stürmten herbei, und wenig später lagen die Söldner in Handschellen auf dem Boden.
    Sawyer sah die erschlafften Körper von Rowe und Gamble in der Ecke des Raumes liegen. Gleich darauf hörte er draußen vor der Glastürfront das Geräusch rennender Füße. Er wandte sich an Sidney. »Kümmern Sie sich um Ray. Es ist noch nicht vorbei.« Damit stürmte er hinaus.

KAPITEL 58
     
    Wind, Schnee und Gischt stürmten von allen Seiten auf Lee Sawyer ein, während er den Strand entlanglief. Sein Gesicht war blutüberströmt und verschwollen, von dem verletzten Arm und den gebrochenen Rippen gingen pochende Schmerzen aus, sein Atem kam keuchend und stoßweise. Kurz hielt er inne, um die schwere kugelsichere Weste abzunehmen, dann schleppte er sich weiter, wobei er eine Hand fest auf die gebrochenen Rippen preßte. Die Füße rutschten in dem nachgiebigen Sand, was ihn beim Laufen behinderte. Zweimal stolperte er und fiel hin. Aber er nahm an, die Person, die er jagte, hatte mit demselben Problem zu kämpfen. Sawyer hatte eine Taschenlampe dabei, doch er wollte sie nicht benutzen, zumindest noch nicht. Zweimal spülte ihm eiskaltes Wasser um die Beine, als er zu nahe an den Rand des tosenden Atlantiks geriet. Die Augen starr zu Boden gerichtet, folgte er den tiefen Fußspuren im Sand.
    Dann erblickte er vor sich eine überstehende Klippe, eine an der Küste von Maine typischen Formation. Einen Augenblick überlegte er, welche Richtung er nun einschlagen sollte, bis er einen schmalen Pfad erspähte, der unmittelbar auf den Felsen hinaufführte. Auf dem Weg hinauf zog er die Pistole aus dem Halfter.
    Schwallweise ergoß sich Gischt über Sawyer, während der Ozean unablässig gegen das uralte Gestein toste. Triefnaß klebten ihm die Kleider am Leib. Weiter und weiter humpelte er, schleppte sich schnaufend den zunehmend steileren Pfad hinauf. Das Meer war schwarz und endlos. Sawyer bog um eine sanfte Kurve im Pfad und blieb stehen. Er leuchtete mit der Taschenlampe voraus, bis an den Rand der Klippe, wo sich der Strahl
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