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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth)
Autoren: David Baldacci
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tiefempfundenen Dank auszusprechen.«
    Ursprünglich hatte sich die Regierung der Vereinigten Staaten äußerst zögerlich gezeigt, Sidney Archer die Belohnung auszuhändigen. Es hatte Lee Sawyer einen ganzen Tag mit Kongreßabgeordneten und Vertretern des Weißen Hauses gekostet, um ihre Meinung zu ändern. Alle waren der Meinung gewesen, daß die Einzelheiten über die vorsätzliche Manipulation der amerikanischen Finanzmärkte nicht an die große Glocke gehängt werden sollten. Sawyers unmißverständliche Andeutung, er würde sich mit Sidney Archer zusammentun und die Diskette, die er Frank Hardy auf einer Klippe in Maine abgenommen hatte, an den Meistbietenden verkaufen, hatte die Regierung zu einem jähen Gesinnungswandel bewogen, was die Belohnung anging. Das und ein quer durchs Büro des Bundesstaatsanwalts fliegender Stuhl.
    »Der gesamte Betrag ist steuerfrei«, fügte er hinzu. »Damit sollten Sie eigentlich fürs Leben versorgt sein.«
    Sidney wischte sich über die Augen und steckte den Scheck zurück in den Umschlag. Eine Weile sprach keiner der beiden ein Wort. Das Feuer knisterte und knackte im Kamin. Schließlich blickte Sawyer auf die Uhr und stellte die Glühweintasse ab. »Es wird spät. Bestimmt haben Sie noch einiges zu erledigen. Und auf mich wartet noch Arbeit im Büro.« Damit erhob er sich.
    »Machen Sie denn nie Pause?«
    »Nicht, wenn es sich vermeiden läßt. Außerdem, was sollte ich sonst mit meiner Zeit anstellen?«
    Auch Sidney stand auf, und ehe er sich verabschieden konnte, schlang sie die Arme um seine dicken Schultern und drückte ihn innig an sich. »Danke.« Die Worte konnte er kaum verstehen, doch das war auch nicht notwendig. Sidney Archer verströmte ihre Empfindungen wie das Feuer die Wärme. Er legte die Arme um sie, und ein paar Minuten verharrten sie so im flackernden Schein des offenen Kaminfeuers, während die Klänge der Weihnachtssänger näherkamen.
    Als sie sich schließlich voneinander lösten, nahm Sawyer zärtlich ihre Hand in die seine. »Ich werde immer für Sie da sein, Sidney. Immer.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie nach einer Weile.
    Während er auf die Tür zuschritt, rief sie ihm nach: »Dieser Freund von Ihnen, Lee ... Sie sollten ihm vielleicht ausrichten, daß es nie zu spät ist.«
    Während Lee Sawyer die Straße entlangfuhr, erblickte er am klaren, dunklen Nachthimmel einen vollen Mond. Leise begann er, selbst ein Weihnachtslied zu summen. Er würde nicht zurück ins Büro fahren. Statt dessen würde er bei Ray Jackson vorbeischauen, ihm eine Weile auf den Wecker fallen, mit seinen Kindern spielen und vielleicht Eierpunsch mit seinem Partner und dessen Frau trinken. Morgen würde er noch ein paar späte Weihnachtseinkäufe erledigen. Die alte Plastickarte zücken und seine Kinder überraschen. Zum Teufel, schließlich war Weihnachten.
    Er löste das FBI-Abzeichen vom Gürtel und nahm die Pistole aus dem Halfter. Beides legte er neben sich auf den Beifahrersitz. Während der Wagen weiter die Straße entlangrollte, gestattete er sich ein mattes Lächeln. Der nächste Fall würde einfach warten müssen.

ANMERKUNGEN
     
    Das in den vorangehenden Seiten erwähnte Flugzeug, der Mariner L800, ist frei erfunden, obwohl einige der allgemeinen Merkmale auf echten Linienflugzeugen basieren. Nach dieser Aussage könnte mancher Flugzeugkenner darauf hinweisen, daß die Sabotage des Flugs 3223 ziemlich weit hergeholt wirkt. Die »Fehler« wurden durchaus bewußt eingebaut: Beim Verfassen dieses Buches entsprach es keineswegs meinem Ziel, eine Bastelanleitung für geistig Verwirrte zu schreiben.
    Hinsichtlich des Zentralbankrats sei nur soviel gesagt: Die Vorstellung, daß die Wirtschaft eines Landes in hohe m Maße von einer Handvoll Menschen gelenkt wird, die sich im geheimen treffen und keiner wesentlichen Aufsicht unterliegen, erschien mir, als Erzähler von Geschichten, unwiderstehlich. In Wahrheit habe ich noch untertrieben, was die Macht der Bundeszentralbank über unser aller Leben angeht. Der Fairneß halber sei jedoch erwähnt, daß die Bundeszentralbank die Wirtschaft unseres Landes im Lauf der Jahre ausgesprochen gut durch so manch stürmische Meerenge gesteuert hat. Die Aufgabe dieser Leute ist nicht einfach und weit von einer exakten Wissenschaft entfernt. Obwohl die Auswirkungen der Entscheidungen des Zentralbankrats mitunter schmerzhaft für einige von uns sind, können wir davon ausgehen, daß solche Entscheidungen zum Wohle der Nation, als Ganzes
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