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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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strafte Berenghor sie trotzdem mit einem vernichtenden Blick. Allein schon aus Prinzip.
          >> Wir hatten unsere Gelegenheit, haben sie aber verpasst. Ihr jetzt noch nachzutrauern, ist einfach nur dumm. <<
          In Berenghors Augen blitzte es kurz auf. Tristan war mutig, das musste er ihm lassen. Es gab nicht Viele, die in der Vergangenheit den Schneid gehabt hatten, so mit ihm zu sprechen und es am Ende auch überlebten. Noch reichten die Finger einer Hand aus, um sie zu zählen, und wenn der junge Leutnant so weiter machte, dann würde es auch bei einer Hand bleiben. Teufel noch eins, nein, das würde es nicht! Dieser Bursche war nicht mutig. Er kannte Berenghor nur schlicht zu gut. Und wenn er es sich genau überlegte, dann kannte er ihn sogar schon besser als ihm lieb war.
          Ungehalten brummelte Berenghor in sich hinein. Der Hüne wusste genau, worauf der Leutnant anspielte, und auch wenn er im ersten Moment nicht explodierte, so ärgerte es ihn dennoch gewaltig. Was hätte er denn anders machen sollen? Ein Spaziergang am Morgen, ein Lied auf den Lippen, und dann, mir nichts dir nichts, dieser halbnackte Hauptmann, lauthals brüllend und wild gestikulierend. Jeder andere hätte ihn vermutlich für den Irren gehalten und nicht dieses schwarze Aas.
          Berenghor schüttelte den Kopf, und als er sah, wie Tristan vorhatte, sich wieder an die Spitze der Kolonne zu setzen, wollte er ihn nicht einfach so gehen lassen. >> Wir hätten diesen Kerl verfolgen und töten sollen! << , schmetterte er heraus und schlug dabei mit der Faust so fest auf das Holz des Kutschbocks, dass der ganze Wagen erzitterte. Die Pferde machten erschrocken einen Satz nach vorne und Odoak sah missbilligend zu Berenghor.
          >> Und du hältst dich wohl für denjenigen, der das hätte erledigen können, hm? << Shachin war es trotz der ruckartigen Bewegung des Wagens gelungen, nicht herunterzufallen. Die balancierte noch immer auf der Holzeinfassung und sah Berenghor geringschätzig an.
          Der machte eine wegwischende Geste. >> Jetzt tu nicht so, als ob das ein Riesending wäre. Wenn du es nicht schaffst, diesen Bastard einen Kopf kürzer zu machen, dann liegt das an dir und nicht an ihm. << Berenghor lehnte sich zurück und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.
    >> Wirst mit ihm halt nicht fertig. << , schob er dann noch trocken hinterher und steckte sich einen neuen Halm Heidegras zwischen die Zähne.
          >> Das mag sein, doch er mit DIR ganz sicher. << , zischte sie zurück und sprang mit einem eleganten Satz vom Wagen. Ihr schien es für den Moment zu reichen. Sie ließ sich ein paar Schritte zurückfallen und lief am hinteren Ende neben der Kutsche her.
          Odoak sah ganz plötzlich und hoch konzentriert über die Zügel. Er tat sein Bestes, so unbeteiligt wie möglich zu wirken, ein seichtes Schmunzeln jedoch konnte er sich nicht verkneifen.
          Berenghor schnaubte verächtlich. Jetzt hatte ihm dieses Miststück tatsächlich noch den Tag versaut. Natürlich wertete er ihren abrupten Abgang als Sieg, doch so richtig konnte er sich nicht darüber freuen. Nicht wegen Shachin, die war ihm egal, doch ihm gefiel nicht, dass sie und Tristan immer öfter einer Meinung waren. Immerhin war sie eine Schattenkriegerin und gehörte somit zum gleichen Abschaum wie die Schwarzen Skorpione. Warum vertraute er ihr blindlings? Er war der Anführer der Gruppe und sollte eigentlich wissen, mit wem er sich da eingelassen hatte. Berenghor beschloss, von nun an vorsichtiger zu sein. Den jungen Leutnant mochte Shachin mit ihrer Art vielleicht noch um den Finger wickeln, doch ihn sicherlich nicht. Dafür würde er schon sorgen. Wütend, aber auch entschlossen spuckte er das Heidegras aus und verschränkte wieder die Arme vor der Brust. Von der ausgelassenen Stimmung von eben war nicht mehr viel geblieben.
     

Heilende Hände
     
     
    Tristan ging wieder nach vorne und rollte mit den Augen. Das dieser Dickschädel von einem Söldner auch immer das letzte Wort haben musste. Jetzt hatte er schon versucht, kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen und ihm den Zahn mit den Skorpionen ein für allemal zu ziehen, aber dieser alte Besserwisser wollte sich einfach nicht belehren lassen. Da konnte die ganze Welt etwas anderes behaupten, Berenghor änderte seine Meinung nicht. Wie ein Maultier, das sich nicht bewegen wollte, stand er da und hielt an seinen Worten fest, egal wie sehr man auch schob und
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