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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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Falten. >> Zeit wofür? <<
          >> Wir machen kehrt, ziehen direkt nach Norden und werden die Kutten bereits vor der Zollfeste überqueren. Diese Route ist zwar nicht die einfachste, ab heute aber die deutlich sicherste. <<
          Berenghor widersprach nicht. Wenn ihre Reise ins Wilderland nicht schon zu Ende sein sollte, mussten sie hier schleunigst weg. Mit ein paar dieser Typen konnten sie es aufnehmen, ein ganzes Heer aber würde sie einfach und ohne viel Kampf überrollen.
          >> Was wird aus Shachin? << , platzte es plötzlich aus ihm heraus. Er wusste nicht, woher diese Frage auf einmal kam und ärgerte sich ungemein darüber. Wieso kam ihm dieses Eulenweib ausgerechnet jetzt in den Sinn?
          >> Über Shachin mache ich mir am wenigsten Sorgen. Wenn uns jemand findet, dann sie! << , antwortete Tristan beiläufig und Berenghor war froh, dass er nicht näher darauf einging.
          >> Odoak, hol den Hengst! << , rief Tristan anschließend und wandte sich wieder Ellart zu. In einer väterlich anmutenden Geste legte er ihm einen Arm auf die Schulter. >> Du musst sofort weiter nach Leuenburg. Tu, wie Ritter Londrek dir aufgetragen und erzähle dem Herzog was geschehen ist! << Tristan reichte ihm die Zügel des großen Tieres. >> Das ist jetzt dein Pferd, Ellart. Ritter Londrek wird es nicht mehr brauchen. <<
          Mit traurigem Blick schwang sich der Knappe auf den Rücken des Schlachtrosses. >> Wohin führt euch eure Reise, Leutnant Tristan? <<
          >> Unsere Reise ist unsere Sache, Ellart! Sag Herzog Grodwig, der Plan habe sich geändert und wir ziehen nun direkt nach Norden. Mehr musst du nicht wissen. << Ellart nickte, und als keiner mehr ein Wort sprach, drückte er Nebukath die Fersen in die Flanken. Das Tier wieherte auf und sprengte in Richtung Osten davon.
          Berenghor ging um den Wagen herum und stieg auf den Kutschbock. Hier gab es nichts mehr für ihn zu tun. Riana saß stumm neben ihm in der Mitte und blickte starr geradeaus. Erst im zweiten Moment entdeckte er die kleinen, klaren Tränen, die ihr über die Wangen rannen. Sie hatte alles mitbekommen und wusste, was die Entscheidung für sie und vor allem für ihren Vater bedeutete. Ganz langsam, und in einer für ihn ungemein zaghaften Bewegung, rutschte er etwas näher an das Mädchen heran. Sehr zu seiner Überraschung lehnte sie sich nach hinten und legte ihren kleinen, weichen Kopf an seine harte Schulter.
     

Weder Freund noch Feind
     
     
    Unbeirrt rannte der Incubi zurück zum Nest der Skorpione. Jemand hatte sich eingemischt und die Faktoren zu Ungunsten des Volkes verschoben. Er brauchte jetzt dringend Kraft und frischen Nachwuchs. Im Unterschlupf seiner menschlichen Verbündeten würde er beides bekommen. Ohne Pause legte er die ganze Strecke von der Leue bis Holmanns Hall zurück. Er hielt kein einziges Mal an, und auch als die Sonne als kleiner Strich am Horizont versank, hastete er weiter. Die Zeit war knapp und das Volk würde bald da sein.
          Nachdem der Kontakt zu seinem Seher abgebrochen war, hatte er sich dazu entschlossen, dessen letzte vollständige Anweisung zu befolgen. Die Mehrung und Ernährung des Volkes war deshalb sein oberstes Ziel, und so sorgte auch er dafür, dass überall im Land und vor den Blicken Uneingeweihter verborgen, Lebenskraftreservoirs angelegt wurden. Eines dieser Vorratslager befand sich in der alten Ruine auf den Hügeln, die die Menschen Kutten nannten. Dort hatte er seine Arbeit begonnen und bis heute bedingungslos fortgeführt.
          Als er sich der Ruine näherte, merkte er sofort, dass auch hier etwas nicht stimmte. Selbst die Terwaech , wie sein Volk die Schattenkrieger der Menschen nannte, fühlten sich in seiner Gegenwart nicht wohl und nahmen ihn immer mit mindestens einer Wache in Empfang. Heute aber kam niemand. Ungewohnte Stille lag über dem alten Gemäuer. Lautlos zog er eine der silbern funkelnden Klingen vom Rücken und ging Schritt für Schritt den Kellerabgang nach unten. Nichts rührte sich, und die um diese Zeit eigentlich kräftig lodernde Feuerstelle war kaum mehr als ein Häufchen rötlich schimmernde Glut. Daneben lag ein toter Skorpion in einer großen Lache Blut.
          Er registrierte das alles vollkommen emotionslos, nahm die Tatsachen hin und glich jede in Bruchteilen von Sekunden mit seinem Auftragsziel ab. Sollte er es irgendwann als undurchführbar ansehen, würde er die letzte vollständige Anweisung
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