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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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Händen das Wasser aus den Stoppeln. Dass ihn der Leutnant aber auch immer für alles verantwortlich machte. Wieder einmal schlecht gelaunt drehte er sich um und sah zu Jorek hoch. Der stand inzwischen leicht gelangweilt an der Schleuder und beobachtete den Abhang bis zum Dorf. Augenscheinlich rührte sich nichts.
          Berenghor nahm den großen Zweihänder vom Rücken, ging zum Wagen und legte ihn zu seinen anderen Habseligkeiten. Fürs erste schien die Aufregung vorbei zu sein. Jetzt wollte er sich erstmal was zu essen suchen. Bruchstückhaft bekam er währenddessen mit, wie Tristan den Jungen befragte. Anfangs klang es nach belanglosem Zeug, doch als irgendwann von einem großen, feindlichen Heer und der Zollfeste Schwarzenfels die Rede war, wurde er hellhörig. Auf einem Stückchen Wurst kauend gesellte er sich schließlich wieder zu den anderen. Der Knappe, Ellart war sein Name, kam gerade zum Ende und Tristan sah mit ernster Miene Richtung Westen.
          >> Ein ganzes Heer von diesen Kreaturen aus dem Dorf sagst du? << Ellart nickte. >> Und Schwarzenfels eingeschlossen und vom Rest der Welt abgeschnitten? <<
          >> Ja, Herr. << Wieder nickte Ellart
          Berenghor hatte nicht alles mitbekommen, aber zumindest der Teil mit der Flucht, dem Pferd und der Botschaft für den Herzog von Leuenburg machte ihn stutzig. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Ritter das Leben seiner Männer in die Hände eines einfältigen Knaben legte. >> Warum sollten wir deinen Ammenmärchen Glauben schenken? << Er nahm einen kräftigen Bissen von der Wurst und alle Blicke richteten sich plötzlich auf ihn. >> Soll ich dir sagen, wie’s wirklich war? Du hast die Muffe bekommen, das Pferd von deinem Herrn geklaut und dich aus dem Staub gemacht. Was sagst du dazu? << Abermals riss er ein Stück Geräuchertes mit seinen Zähnen ab, kaute darauf herum und ließ Ellart dabei nicht aus den Augen. Der fühlte sich ganz plötzlich sichtlich unwohl in seiner Haut. Unsicher ging sein Blick zwischen Tristan und Berenghor hin und her.
          >> Berenghor hat nicht ganz Unrecht, Ellart. Woher wissen wir, ob du die Wahrheit sprichst? <<
          Berenghor zog verwundert eine Braue nach oben. Bekam er wirklich gerade Zuspruch von Tristan? Na das waren ja mal ganz andere Töne. Damit hatte er nicht gerechnet.
          Ellart wurde nervös. >> Ich lüge nicht, Herr! Ritter Londrek selbst gab mir den Befehl die Zollfeste zu verlassen. Ich … << , er hielt kurz inne und sein Blick hellte sich auf. Rasch griff er in die Innenseite seines schweren Wolfspelzmantels und holte etwas Kleines, Funkelndes hervor. >> Bitte, seht selbst! << Mit einem zaghaften, hoffnungsvollen Lächeln reichte er Tristan einen goldenen Ring.
          >> Das ist der Siegelring Ritter Londreks << , stellte der Leutnant erstaunt fest. Ellart nickte. >> Er sagte, der Ring wird in Leuenburg Beweis genug für meine Aufrichtigkeit sein. <<
          >> Wir sind nicht in Leuenburg << , brummelte Berenghor, als Tristan den Ring an ihn weiterreichte. Kritisch begutachtete er das Kleinod und war sogar kurz versucht, dessen Echtheit ganz in Söldnermanier mit einem Biss auf das Metall zu prüfen.
          Ellart hielt ihm die geöffnete Hand hin. >> Bitte Herr, darf ich? Ich versprach Ritter Londrek, mit meinem Leben darauf aufzupassen. <<         Berenghor verzog geringschätzig den Mund. >> Das bedeutet gar nichts. Der hier ist weit mehr wert als dein Leben. << Trotz der harschen Worte gestand er dem Knappen insgeheim Mut zu. So wie dessen Hand zitterte, musste ihn die Rückforderung des Schmuckstücks einiges an Überwindung kosten. Noch einmal lachte er und gab ihm dann den Ring zurück.
          >> Allem Anschein nach sprichst du die Wahrheit. Die Geschichte über das große Feindesheer stimmt dann wohl auch << , schlussfolgerte Tristan.        Ellart nickte heftig.
          >> Also gut! << Der Leutnant presste die Lippen entschlossen aufeinander und fuhr sich mit einer Hand durchs verschwitzte Haar. >> Wie groß ist dein Vorsprung? <<
          Der junge Knappe dachte kurz angestrengt nach. >> Nebukath ist schnell und ausdauernd gelaufen. Ich denke nicht, dass sie vor morgen früh hier sind. <<
          >> Sehr gut. Dann haben wir noch genug Zeit. << Tristan reichte Ellart eine Hand und zog ihn hoch. Der junge Knappe stöhnte und hielt sich den Kopf.
          Berenghor warf die Stirn in
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