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Toll gemacht schwarze Sieben

Titel: Toll gemacht schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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einmal«, sagte Colin hastig, wurde aber von der resoluten Emma, die dem General einen so lieben Besuch auch nicht eine Minute vorenthalten wollte, kurzerhand ins Wohnzimmer geschoben.
    »Der Junge von nebenan ist gekommen«, verkündete sie und der General nickte Colin freundlich zu.
    »Guten Tag, mein Junge, ich habe dir allerhand zu erzählen! Diese Herren hier«, er wies auf die beiden Beamten, die Colin schon vom gestrigen Abend her kannte, »haben mir das Kästchen, in dem ich meine Orden aufbewahrte, zurückgebracht und die Hoffnung ausgedrückt, mir in Kürze auch den Inhalt wiederzubeschaffen! Was sagst du dazu?«
    Ehe Colin etwas entgegnen konnte, meinte einer der Polizisten verlegen: »Sir, leider haben wir, was den Verbleib Ihres Eigentums betrifft, im Augenblick noch nicht den geringsten Anhaltspunkt. Wir werden uns natürlich alle Mühe geben, aber es wird nicht leicht sein.«
    »Vielleicht gelingt es Colin«, entgegnete der General lächelnd, »zuzutrauen wäre es ihm schon.«
    »Würden Sie mir wohl bitte das Kästchen geben?«, bat Colin mit vor Erregung gerötetem Gesicht und der alte Mann nahm es vom Tisch und reichte es ihm.
    Colin öffnete es, zog umständlich das Päckchen aus seiner Tasche, entfernte das Seidenpapier und legte einen Orden nach dem anderen in das Kästchen.
    In ungläubigem Staunen verfolgten die drei Männer jeden seiner Handgriffe, und während ein immer glücklicheres Lächeln das Gesicht des alten Mannes erhellte, starrten die Polizisten verständnislos auf die golden glänzende Pracht.
    »Hab ich's doch geahnt«, murmelte der General endlich, »wusste ich's doch, dass dieser Junge Wort halten würde! Und nun soll er auch die Belohnung bekommen!«
    »Nein, danke«, sagte Colin schnell, »vielen Dank. Wir wollen keine Belohnung, meine Freunde und ich wollen nicht, dass Sie so viel Geld für etwas geben müssen, das Ihnen sowieso gehört. Und das ist auch der Grund, warum ich die Orden selber zurückgebracht habe, und außerdem hat es uns große Freude gemacht, wirklich!«
    Die Polizisten schwiegen noch immer. Doch dann räusperte sich der eine von ihnen und sagte: »Ich möchte noch ein paar Fragen an dich richten, mein Junge. Zunächst wüsste ich gern, wie ihr zu den Orden gekommen seid, wo ihr sie entdeckt habt.«
    »In einem hohlen Baum«, sagte Colin mit unschuldiger Miene, da er plötzlich Spaß daran fand, die Sache spannend zu machen.
    »Ja, ja«, unterbrach der Beamte ihn ein wenig ungeduldig, »ihr habt uns ja gestern Abend schon erzählt, dass dieser Will sie dort versteckt hatte, aber …«
    »Will mit den kleinen Händen«, bestätigte Colin ernst.
    »Aber«, fuhr der Beamte, sichtlich nervös geworden, fort, »der Kasten war leer, als die Burschen ihn öffneten. Wo also habt ihr die Orden gefunden?«
    »Gefunden ist nicht der richtige Ausdruck«, sagte Colin und musste endlich doch lachen, »wir haben ein bisschen gezaubert.«
    Und dann berichtete er sehr genau von Pams und Peters gelungenem Täuschungsmanöver und die Männer lachten schallend.
    »Ho, ho, da habt ihr euch ja etwas einfallen lassen«, sagte der eine. »Aber was hättet ihr gemacht, wenn euch die Halunken auf die Schliche gekommen wären, he?«
    Das kleine Verhör wurde durch den General unterbrochen, der inzwischen das Kästchen mit den Orden an seinen alten Platz über dem Kamin angebracht hatte und nun schnellen Schrittes zur Tür ging und hinausrief: »Emma, ich habe Besuch, Limo und ein paar Kekse, bitte!«
    Wie nicht anders zu erwarten, fehlte es den beiden Polizisten an der Zeit, die liebenswürdige Einladung anzunehmen, und so verabschiedeten sie sich denn, immer noch einigermaßen erheitert.
    »Schade, dass der Junge nicht zuerst uns eingeweiht hat«, sagte der eine, als sie die Straße hinuntergingen, doch der andere schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe schon, dass er dem General sein Eigentum selber zurückgeben wollte. Ich hatte den Eindruck, als hätte er ihm versprochen, es wieder herbeizuschaffen.«
    »Versprochen? Wie kann er ein Versprechen geben, das er unter normalen Umständen niemals hätte halten können?«
    Der andere zuckte die Schultern und lachte ein wenig.
    »Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es ist schon mehr als einmal vorgekommen, dass jemand das Unmögliche möglich gemacht hat, wenn er nur recht wollte!«
    Der General war überglücklich. Wieder und wieder musste Colin ihm die Geschichte in allen Einzelheiten erzählen, und als er endlich gegangen war, wandte
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