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Toll gemacht schwarze Sieben

Titel: Toll gemacht schwarze Sieben
Autoren: Enid Blyton
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ersten Wagen sprangen, auf die sieben zukamen und Nabber dazu veranlassten, sich ihnen zuzuwenden, um zum Angriff überzugehen.
    »Passen Sie auf«, schrie Colin, »passen Sie um Himmels willen auf, er wird Sie bestimmt anfallen, wenn Sie auch nur einen einzigen Schritt näher kommen!«
    Die Beamten blieben stehen, und der eine von ihnen wandte sich einem Mann zu, der in diesem Augenblick den zweiten Wagen verließ.
    »Kommen Sie her, Harry. Ehe wir etwas unternehmen können, müssen Sie erst den Schäferhund außer Gefecht setzen! Bringen Sie Ihre beiden gleich mit!«
    »Zwei«, schrie Georg begeistert, »sie haben zwei mitgebracht! Kinder, jetzt werden wir etwas zu sehen bekommen!«
    Und gleich darauf tauchte Harry, zwei riesige, erregt hechelnde Schäferhunde an der Leine führend, zwischen den Bäumen auf. Die unruhigen Tiere zogen und zerrten an dem starken Lederriemen und ließen ein Unheil verkündendes Knurren hören, als sie Nabber entdeckten.
    Die Herzen der Kinder begannen schneller zu schlagen und Janet rief: »Sie werden ihn doch nicht beißen? Im Grunde ist Nabber nämlich ein guter Hund, er tut ja nur, was sein Herrchen ihm befohlen hat!«
    »Wenn er sich einigermaßen vernünftig benimmt, wird ihm schon nichts passieren, kleine Miss«, war die freundliche Antwort. »Verhaltet ihr euch nur ruhig und achtet darauf, dass euer Spaniel sich nicht selbstständig macht, wenn meine Hunde jetzt an die Arbeit gehen!«
    Janet presste den vor Aufregung zitternden Lump so fest wie möglich an sich. Doch diese Vorsichtsmaßnahme war ganz und gar unnötig, denn Lump hatte nicht die geringste Absicht, sich einzumischen und es mit Gegnern wie diesen aufzunehmen.
    Niemals in ihrem Leben würden die Kinder vergessen, was in den nächsten Minuten geschah. Keines von ihnen hatte bis jetzt dressierte Hunde bei einer derartigen Arbeit gesehen, Hunde, die ihren Herrn auch ohne Worte zu verstehen schienen.
    »Ich lasse sie jetzt los!«, rief Harry. »Also verhaltet euch ruhig und im Übrigen ist kein Grund zur Aufregung vorhanden. Sie werden sich gar nicht um euch kümmern, sondern nur um Nabber, den sie stellen und zu mir bringen sollen.«
    Totenstille herrschte, als die beiden Tiere nun im Licht der Scheinwerfer auf Nabber zugingen, der sich hinter einen Baum zurückgezogen hatte und seine Angreifer mit leisem, drohendem Knurren beobachtete.
    »An die Arbeit«, befahl Harry, »du zuerst, Sascha, los!« Sascha machte einen Sprung nach vorn, dann einen zur Seite und war gleich darauf hinter dem überraschten Nabber.
    »Und nun du, Wanja!« In fieberhafter Spannung hatte Wanja auf diesen Befehl gewartet und stand im nächsten Augenblick vor seinem Opfer, bereit, jede Flucht zu verhindern.
    Nabber versuchte auszubrechen, einmal nach rechts, dann nach links, und als es ihm nicht gelang, sprang er plötzlich über Wanja hinweg und verschwand in der Dunkelheit.
    »Fasst ihn!«, rief Harry und gleich darauf knackten Zweige, Laub raschelte und dann kam Nabber auf der Flucht vor seinen Verfolgern wieder zum Vorschein, hoffte, sich mit einem einzigen Satz über die Gruppe der Kinder retten zu können, doch in der nächsten Sekunde hatten Sascha und Wanja es ihm nachgetan.
    Die Mädchen saßen starr vor Schrecken, die Jungen aber waren begeistert. »Wie im Zirkus«, flüsterte Peter, während sie mit angehaltenem Atem zusahen, wie die beiden Nabber stellten, ihn umkreisten, sich duckten, auf ihn zusprangen, nach ihm schnappten und ihm immer wieder ein Entkommen unmöglich machten. Zuweilen verschwanden sie zwischen den Bäumen, tauchten aber sofort wieder auf, unablässig darum bemüht, Nabber in die Nähe ihres Herrn zu treiben, der ihnen von Zeit zu Zeit seine Befehle zurief.
    Und dann packte Sascha den nun schon Erschöpften plötzlich beim Genick! Der heulte erschreckt auf und unternahm einen letzten, verzweifelten Versuch, sich zu befreien. Doch es gelang ihm nicht und jämmerlich winselnd musste er endlich unter dem eisernen Griff seines Gegners aufgeben.
    »Gut, Sascha«, lobte Harry, »lass ihn los! Bring ihn zu mir! Er läuft dir nicht mehr davon. Komm her«, er wandte sich Nabber zu, »du bist ein braver Hund, komm her!«
    Und zum grenzenlosen Erstaunen der Kinder gehorchte ihr noch vor kurzem so unnachgiebiger Bewacher, ein wenig hinkend und mit gesenktem Kopf, begleitet von den stolz wedelnden Siegern.
    Harry streichelte ihn, kraulte ihn hinter den Ohren und Nabber legte sich ihm friedlich zu Füßen.
    Sascha und Wanja
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