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Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire
Autoren: Florine Roth
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war mittlerweile alles egal. Ich war mir sicher, dass Jack nichts mit den Kurkow-Brüdern zu tun hatte, alles andere würde ich überleben.
    Ich nickte bereits auf dem Weg zum Hotel ein, aber Jack weckte mich dort.
    „Komm, kleines Stück noch. Das schaffst du!“
    Er verfrachtete mich in Ares Hotelzimmer auf eine Couch und gab mir eine Decke. „Ich bestelle dir einen Tee und etwas zu essen. Du kannst ja duschen gehen, sobald du wieder alleine stehen kannst.“
    Ich nickte und zog die Decke enger um meinen Körper.
    „Liam – warum bist du hergekommen?“
    „Ich muss noch was mit Are klären.“
    „Aha ... na dann ... Schlaf ein bisschen, Air wird nicht vor Mitternacht hier sein.“

18
    Ich trank den Tee, den Jack bestellt hatte, und aß etwas Brot mit Rührei. Dann kämpfte ich mich hoch, zog mich im Zeitlupentempo aus, wickelte die diversen Verbände ab und stellte mich unter die Dusche. Das heiße Wasser tat mir gut, und gleichzeitig musste ich die Luft anhalten, weil es auf meiner Haut brannte. Aber ich taute endlich wieder auf.
    Ich duschte, solange ich mich auf den Beinen halten konnte. Dann schleppte ich mich wieder zurück ins Zimmer, zog eine Shorts und ein T-Shirt an und kroch ins Bett. Nur Sekunden später war ich eingeschlafen.

    Ich erwachte in dem Wissen, dass Are da war und mich ansah.
    „Eigentlich müsste ich dir eine scheuern. Aber da dein Gesicht noch so ramponiert aussieht, schlag ich vor, dass ich dir den Arsch versohle.“
    „Lass uns das auf später v-verschieben“, krächzte ich schlaftrunken und richtete mich ein bisschen auf.
    „Wie war das Konzert?“
    „Ist gut gelaufen. Liam, was tust du hier? Als Jack mir sagte, dass er dich vor dem Tourbus aufgegabelt hat, bin ich aus allen Wolken gefallen.“
    „Ich wollte dich n-nur was fragen ...“
    „Und dafür fährst du mir bis nach Luxemburg nach? Wäre das nicht am Telefon gegangen?“
    Müde schüttelte ich den Kopf.
    „Liam, verdammt!“ Are sprang auf. „Ich könnte ausflippen!“
    „Are ...“
    „Was?“ Er wirbelte zu mir herum.
    „Ich wollte fragen, was mit deinem Versprechen ist ...“
    „Was für ein Versprechen?“
    Und dann wusste er plötzlich, was ich meinte. Er begann zu grinsen. „Du hast dich nicht hierhergeschleppt, weil ich mit dir schlafen soll, oder?“
    Ich sah verlegen auf die Bettdecke, aber ich war viel zu kaputt, um rot zu werden.
    „Also, ich schlaf mit dir und dann machst du einen Abflug?“, hakte Are nach.
    „Nein“, sagte ich leise. „Ich möchte bei dir bleiben.“
    „Das funktioniert nicht“, grollte Are. „Das habe ich dir doch erklärt! Ich werde auf keinen Fall dein Leben aufs Spiel setzen. Egal, wie sehr ich dich mag.“
    „Du hast gesagt, dein Eigentum rühren sie nicht an“, sagte ich entschlossen.
    Are warf mir einen scharfen Blick zu. „Ja, und?“
    Ich erwiderte seinen Blick. „Dann liegt die Lösung doch auf der Hand. Es sei denn, du willst mich nicht ...“
    Are setzte sich langsam zu mir auf das Bett. Ich spürte seine Anspannung, seine mühsame Beherrschung.
    „Liam, Süßer, natürlich will ich dich. Ich liebe dich! Aber du stellst dir das so einfach vor! Es geht hier nicht um eine Beziehung . Ich bin kein Mensch, und schon gar kein Teenie! Es geht hier um eine Entscheidung für dein ganzes Leben, vielleicht sogar darüber hinaus. Du würdest ... mein Zeichen tragen. Ich will nicht, dass du jetzt so eine Entscheidung fällen musst. Das ist einfach zu früh!“
    Aber ich war sicher, ich war mir so sicher wie noch nie in meinem Leben. „Ich habe m-mich entschieden, Are. Es macht mir auch n-nichts aus, wenn ich ewig stottern m-muss ...“
    Are seufzte. „Du kannst es trainieren. Es braucht Zeit, aber mit ein bisschen Übung solltest du deinen Schutzwall stabil halten können, dann hat meine Magie keine Auswirkung auf dich. Ich nehme an, dass du dann auch deine Pillen wegschmeißen kannst.“
    „Die nehme ich ohnehin schon nicht mehr.“
    „Aber Liam, bitte ... du bist echt ein Kindskopf! Du musst einen Schulabschluss machen. Du kannst nicht mit mir auf Tour gehen.“
    „Was f-für einen Schulabschluss hast du denn?“, fragte ich scheinheilig. Ich nahm an, dass er vor 340 Jahren keinen Schulabschluss gemacht hatte. Aber da überraschte Are mich.
    „Ich habe sogar studiert und verschiedene Uniabschlüsse gemacht.“
    „Können wir nicht eines nach dem anderen planen? Wichtig ist doch erst m-mal, dass ich nicht mehr in Lebensgefahr bin, solange wir zusammen
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