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Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys

Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys

Titel: Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys
Autoren: Antje Szillat
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dann?«
    »Wurde er mit lauter harten Sachen beworfen.«
    »Und dann?«
    »Packte er seinen einzigen Sohn und ergriff die Flucht.«
    »Und nun?«
    »Gehen wir in die Schwitzhütte 30 und fragen den großen Manitu um Rat. Howgh!«
    Dreizehn Moskito-Flatterer später hocken wir – na ja, ich nicht sooo direkt – in der Schwitzhütte. Tanzende Hammerzehe hat Verstärkung geholt. Denn wenn mehrere Krieger gleichzeitig den Großen Manitu anfunken und ihn bitten, einer Bleichgesicht-Squaw 31 mal zu zeigen, wo das Tomahawk 32 hängt, sind die Chancen größer, dass er sie auch erhört. Sagt mein weiser Dad jedenfalls!
    Also schicken wir unser Stoßgebet mit der aufsteigenden Schwitze-Hitze hoch ins Wolkenland …

    … und während ich noch in gemütlicher Runde bete und bitte und flehe und dabei schwitze, das mir ganz schummrig im Kopf wird, geht die Tür auf …
    Und wer steht trotz ausdrücklichem Für-jede-Squaw-ist-das-Betreten-strengstens-verboten-Schild mitten in der Männer-Schwitzhütte ?

    »Squaws sind hier verboten!«, regt Tanzende Hammerzehe sich auf.
    »Pöööh!«, macht Mum ungerührt.
    Dann stemmt sie die Hände in die Seiten und geigt Tanzende Hammerzehe dermaßen die Meinung, dass er auf Wüstenwurm-Größe schrumpft.
    Von wegen, dass sein Verhalten unverantwortlich ist. Und das Eltern bei der Erziehung an einem Strang ziehen müssen – auch wenn sie getrennt sind. Und auch noch, dass Dad der sturste Bison des ganzen Indianerlands ist. Und vor allem noch, dass sie stinkig wie ’n wilder Prärieskunk ist, weil sie seinetwegen nun die toootal schöne Sauciere entsorgen musste.

    »Nun zu dir, Tohu Wabohu !«
    Schluck!

    Meine Adlerfeder zuckt. Das macht sie immer, wenn ich nervös bin.
    Das hat bestimmt etwas mit meiner feurigen Kopfhaut zu tun, da bin ich mir ziemlich sicher.
    »Dass du zu Dad rennst und dich über Mum beschwerst, ist nicht lieb.«
    Ich bekomme Maismus-Knie. Obwohl, sooo war das ja gar nicht. Aber Mum starrt mich so sonnenfinsternis-finster an, dass ich lieber meine Klappe halte. Wenn sie in dieser Stimmung ist, dann ist Flussi-Stopp nicht weit.
    Aber dann … verändert sich Mums Gesichtsausdruck plötzlich. Er wird freundlich, wie die aufgehende Morgensonne. Und ihre Stimme klingt sanft wie das Gezwitscher einer Lerche, als sie trällert: »Aber dein Dad hat schon recht, du bist alt genug, um Verantwortung zu übernehmen. Wir müssen dir auch mal was zutrauen. Von mir aus darfst du mit. Aber wehe, du putzt vor dem Schlafengehen nicht mindestens fünf Minuten die Zähne, mein süßes Präriehündchen!«
    Yippie-Ya-Yeah – Yiehhaaa – und oooh-yeah!

    Ich tanze fröhlich aus der Schwitzhütte – mir doch egal, dass ich nur ein Handtuch um die Hüften habe. Sollen die Wabohu-Kids vor Neid auf meinen muskulösen Körper vom Donnervogel getroffen werden.

    Denn bald, bald, bald werde ich … ins Land, des mit Himmel gefärbten Wassers und der saftig grünen Wiesen reiten!
    Doch statt der Wigwam-Pupser steht da plötzlich Indi.
    »Daaa bin ich aber froh, dass du mitkommst, Tohu. Alleine hätt ich echt kein Bock gehabt und so, verstehste?!«
    Und wie wenn man versehentlich in einen Präriehundehaufen reinlatscht und einem klar wird, dass dieser Mokassin für alle Zeiten versaut ist, fällt mir plötzlich etwas unfassbar Grausiges ein.
    Denn ich habe vor lauter Freude völlig vergessen: Ich kann ja gar nicht reiten – wegen meinem Aua-Po!!!

    Gerade will ich vor Verzweiflung in meine Biberfellmütze beißen, da flitzt Indi wie von der Tarantel gebissen davon.
    Na super, mir ständig die Ohren vollheulen, sich trösten lassen, und wenn es mir mal aasgeiermies geht, die Präriefliege machen. Das ist so typisch für diesen verschusselten Indi.
    Doch ich habe mich noch nicht ganz zu Ende geärgert, da steht Indi schon wieder vor mir, so breit grinsend, als ob er ’nen Maiskolben quer verschluckt hätte.

    23 Das bedeutet »verrückt«.
    24 Das ist der Name einer berühmten Schlacht der Rothäute gegen die Bleich- gesichter.
    25 Das ist eine Soßenschüssel.
    26 Wenn die Indianer so richtig wütend auf jemanden sind, dann wollen sie »das Kriegsbeil ausgraben«.
    27 Das ist Indianisch und bedeutet »Junge«.
    28 Das ist eine Berufsbezeichnung.
    29 Das ist ein Wild-West-Jubellaut.
    30 Das ist so etwas Ähnliches wie ein Saunahäuschen.
    31 So nennen die Indianer ihre Frauen.
    32 Das ist ein ziemlich flinkes Beil, aber nichts für Kinder!

4. Kapitel
    Sattelt die Pferde, Leute, jetzt erobert
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