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Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys

Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys

Titel: Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys
Autoren: Antje Szillat
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aufgeben und mir folgen.

    Obwohl ich den Schattenreiter voll erwischt habe, ist er uns entkommen. Was natürlich daran liegt, dass ich nur so ein paar lächerliche Eicheln als Munition dabeihabe.
    Und warum? Weil Mum mir Steine verboten hat!
    Räudige Bisamratte, ansonsten wäre der schattige Schuft jetzt längst Geschichte!
    Aber als Sohn einer erfolgreichen Geschäftsfrau muss man ja immer toootal das Vorbild sein – sagt Mum jedenfalls. Das ist doch wirklich Büffelquatsch. Die anderen Nachwuchs-Bleigesichter in Summit Springs dürfen mit halben Pflastersteinen um sich schleudern und ich muss immer schööön vernünftig sein …

    »Indi, beim nächsten Mal müssen wir dem Schattenreiter so richtig eine verpassen.«
    »Beim n-n-nächsten M-M-Mal? Meinst-denkst-glaubst du etwa, der kommt wieder?!«
    Ich nicke. »Logo!«
    »Und dann?«
    »Wird er zum Expresspaket verschnürt und Sheriff geschenkt.«
    »Und du meinst, darüber freut sich Sheriff?!«
    »Klaro. Schließlich hat der Typ Sheriffs Flinte verklemmt … und das Feuer gelöscht … und unseren Proviant ins Matschloch geworfen …«
    Okay, okay, das war nun leicht übertrieben. Die Sache mit dem Proviant geht auf Matschis Konto.
    Aber Indi hört mir sowieso nicht mehr zu. Mit extrem verschusseltem Indi-Blick hockt er da und gafft in die Dunkelheit.

    Typisch. Typisch. Typisch. Dabei hab ich mir schon genau vorgestellt, wie ich mit stolzgeschwellter Brust Sheriff den Viehtrieb-Saboteur überreiche. Und auch, wie Sheriff mir begeistert zunickt und auf den Platz neben sich am Lagerfeuer deutet.

    37 So nennt man die Hosen der Indianer.
    38 Das bedeutet so viel wie »etwas absichtlich zerstören oder verhindern wollen«.
    39 Das sind schlimme Kopfschmerzen.

6. Kapitel
    Unerschrocken und todesmutig zieht die Herde durch das Tal-der-fünfzehn-hinterhältigen-Glasaugen.
    Am nächsten Morgen werde ich von Indi geweckt, der mir aufgeregt mit irgendetwas unter der Nase herumwedelt.

    Verflixter Trickser, ich bin eingeschlafen! Wie schrecklich! Flugs bete ich zu Manitu, dass Sheriff davon nichts mitbekommen hat. Ansonsten heißt es bestimmt für alle Zeiten: Ende im Gelände mit der lässigen Viehtreiber-Karriere. Denn dass man als Nachtwächter nicht einnicken darf, ist ja wohl klarer als klares Quellwasser.

    Doch von Sheriff ist weit und breit keine Spur zu sehen. Puhhh, also kann ich aufatmen und behaupten, ich hätt die Herde nicht ein Mal aus den Augen gelassen. Allerdings will Indi mich einfach nicht zu ihm lassen – also zum Sheriff, um ihm zu sagen, wie zuverlässig ich doch bin.
    Indi fuchtelt und fuchtelt und fuchtelt … und so allmählich … argh!
    »Was soll das, Indi?!«
    »Ich hab die ganze Nacht kein Auge zugemacht.«
    Klar doch, dasselbe wollte ich auch gerade behaupten.
    »Und willst du wissen warum?«
    »Vielleicht.«
    »Trommelwirbel, Trommelwirbel, Trommelwirbel – daaarum!«

    Also, Indi ist echt ein toootal schräger Präriemoskito, aber seine Erfindungen … verflixter Trickser, die haben es in sich.
    Ich schlüpfe gleich mal in die Schleichis und will sie an Matschi ausprobieren. Der steht nämlich munter und vergnügt mitten zwischen den Rindern und grast, als ob er sich für eins von denen hält. Ähm … bin ich eigentlich der Einzige hier, der die Glupscher nicht aufhalten konnte?!

    Doch gerade als ich losschleichen will, schallt vom Lagerfeuer ein echt zorniger Zornesschrei zu uns herüber.
    Sheriff ist außer sich – alter Donnervogel –, der springt ums runtergebrannte Feuer herum, als hielte er sich für die Wild-West-Ausgabe von Rumpelstilzchen. Und die Flüche, die er dabei ausspuckt, puhhh, wenn das Mummy hören würde …

    Es dauert eine Weile, bis ich schnalle, was passiert ist. Sheriffs Flinte samt Munition und Ersatzgewehr sind weg! Locker geklaut, während Sheriff friedlich wie’n Baby neben dem Feuerchen geschnarcht hat.
    Natürlich denke ich sooofort an den Schattenreiter. Aber dann fällt mir noch etwas auf. Fränky Free und sein Halunkenpferd sind ebenfalls verschwunden!
    Okay, ich will jetzt wirklich nicht angeben oder so. Zumal mein Daddy, Häuptling Tanzende Hammerzehe, immer sagt …

    Aber ganz ehrlich: wenn ich es doch gewusst habe!
    »Ähm, Sheriff, hab ich nicht gleich gesagt, dass der Kerl ein halunkischer Halunke ist!«
    Anstatt, dass Sheriff mir anerkennend auf die Schulter klopft, klatscht er in die Hände. »Schwingt eure Hufe, Viehtreiber, keine Zeit zum Trübsalblasen. Unser heutiger Ritt führt
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