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Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys

Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys

Titel: Tohu Wabohu 02 - Nur fuer echte Cowboys
Autoren: Antje Szillat
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so flehentlich an-guckt.
    Okay, Indi ist nicht gerade ein Naturtalent. Meistens fängt er sich selbst, drei Mal einen Busch und viele weitere Male luftige Luft. Aber irgendwann – verflixter Trickser – klappt es doch … ähm irgendwie …

    In diesem Moment kommt Sheriff vorbeigeritten und – ich trau meinen halbroten Lauschern nicht – lobt Indi für seine geniale Wurftechnik!
    Aber egal, später am Lagerfeuer ist sicherlich genug Zeit, um von meinen Lasso-Schleuder-Heldentaten zu erzählen. Hach, Lagerfeuer, wie sehr ich mich doch darauf freue …

    Verflixter Trickser! Es kommt aber mal wieder ganz anders.
    Als ich nach getaner Arbeit zusammen mit Matschi zum Lagerfeuer rüberschlappe, sitzen da schon Indi und Sheriff nett zusammen. Doch statt auf das warme Plätzchen neben sich zu klopfen, muffelt Sheriff mich mal wieder an: »Nö, nö, kleiner Halbindianer. So schnell ist kein Feierabend für euch beide – Indi und ich müssen uns vom Kampf erholen. Ihr zwei habt sicher noch ein bisschen Kondition. Und Cowboyleben will schließlich gelernt sein. Also, ab zur Herde und Nachtwache geschoben.«
    UFF ! Ich glaub, mich tritt ein Rindvieh …

    Dann erzähle ich Matschi eben von meinen Heldentaten. Oder den Rindern. Oder de-dem … zitternde Halbindianerknie … Schattenreiter!
    Er ist zurückgekommen. Nur wenige Schritte von uns entfernt, halbverborgen hinter einem Felsvorsprung, steht er und denkt wohl, wir haben Kaktusfeigen auf den Augen. Bestimmt will er die Aasgeier-Brüder befreien.
    Aber nicht mit Tohu Wabohu! Mir reicht es jetzt nämlich so langsam. Und wie!
    »Du bleibst bei der Herde, Matschi«, flüstere ich, ziehe mir todesmutig die Schleichis über und hüpfe lautlos Richtung Felsen.

    Nur noch wenige Hüpfer, dann habe ich es geschafft. Ich kann schon die prallen Hinterbacken des Schattengauls erkennen und mache die Schleuder startklar. Jep, jetzt bist du dran …
    Doch – Hiiilfe – direkt neben mir klappert es plötzlich verdächtig nach Klapperschlange. Ich krieg den Schreck meines Lebens und bestimmt auch gleich ’ne Ohnmacht, weil ich doch, ähm … ja, hab ich es eigentlich schon mal erwähnt? Nö? Okay, dann eben jetzt – diese gemeine Klapperschlangen-Phobie 41 habe.

    Zum Weghüpfen ist es zu spät, weil a): die Klapperschlange mich schon fest ins Visier genommen hat und b): meine Beine nur noch aus Matschmus bestehen. Das Klapperteil kommt immer näher und mir wird immer schummriger. Alles saust gleichzeitig durch meinen Kopf: Panik-Angst-Muffensausen-Schwindelgefühl-ich-will-nach-Hause-und-Hiiiilfe!
    Ich spüre es ganz genau, lange halte ich mich bestimmt nicht mehr auf den Beinen. Und dann – knalle ich auch schon vornüber. Ich kann nichts dagegen tun, es geschieht einfach.
    Das Letzte, was ich sehe, ist das weit aufgerissene Klapperschlangenmaul, wie es immer näher und näher kommt und schließlich droht, mich am Stück zu verschlingen.

    Und dann wird alles um mich herum noch schwärzer als die finstere Prärienacht …

    Ich kann es echt kaum fassen: ich lebe noch! Der Schattenreiter muss das ätzende Klappervieh verknotet haben, um mich zu retten.
    Aber warum?
    Ich rufe dem Schattenreiter mächtig verschusselt und durch den Wind hinterher: »Warte! Sag mir … bist du Freund oder Feind?«
    Aber da hat ihn schon die Dunkelheit verschluckt …

    41 Das bedeutet, dass jemand extreme Angst vor etwas hat. So wie ich vor Schlangen!

8. Kapitel
    Kurz vorm Ziel wird’s noch mal richtig wild-west-brandgefährlich
    Am nächsten Morgen habe ich fiese Rückenschmerzen und wildes Ohrensausen. Aber die Herde ist in Sicherheit, denn ich habe sie nicht den Funken eines Sekündchens aus den Augen gelassen.
    Wegen der Klapperschlangen-Geisterreiter-Rettungsaktion ist nichts über meine Lippen gerutscht.

    Denn je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer bin ich mir, ob ich nicht halluziniert 42 habe. Wenn ich es mir genau überlege, dann hat dieser Geisterreiter irgendwie-eventuell-möglichweise sogar Ähnlichkeit mit Indi gehabt.
    Aber kann das sein?
    Ich weiß es echt nicht – zumal Indi sich auch absolut nichts anmerken lässt. Nachdem Sheriff eben zum Aufbruch gerufen hat, schwingt er sich einfach nur auf sein Rad und eiert vorneweg.
    Sheriff feuert uns ordentlich an und wir wiederum die Herde. Auch Indi tritt flink in die Pedale und nach nicht einmal einem halben Tagesritt haben wir den Fluss namens Eisige Otterfluten erreicht.
    »Geschafft, Männer«, verkündet Sheriff
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