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Toedliches Erbe

Toedliches Erbe

Titel: Toedliches Erbe
Autoren: Amanda Cross
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Amanda Cross
    Tödliches Erbe
    Kriminalroman
    Deutsch von Monika Blaich und Klaus Kamberger Das Buch
    »Kate schaute auf ihre abgetragenen Bluejeans und dreckbespritzten Turnschuhe und erwog ein paar verrückte Fluchtmöglichkeiten. Sie könnte schnurstracks durch die Hintertür in den Wald rennen und sich verstecken, bis Max wieder verschwand. Aber wann würde er gehen und, was noch wichtiger war, wie? Das Taxi, das ihn auf der Straße abgesetzt hatte, hatte er fortgeschickt…« Maximillian Reston war wirklich der letzte, den Kate in der Nähe ihres abgelegenen Ferienhäuschens vermutet hätte, verließ dieser erklärte Snob doch nur im Notfall die sicheren Gefilde der Zivilisation. Aber er hat ein dringliches Anliegen: Er bittet seine Kollegin, ihn an die Küste von Maine zum Haus einer vor kurzem verstorbenen Schriftstellerin zu begleiten, deren Nachlaß er durchsehen soll. Eher widerwillig stimmt Kate zu, als hätte sie geahnt, daß der Aufenthalt dort wenig erbaulich sein würde. Tatsächlich findet sie gleich bei ihrem ersten Spaziergang am Meer eine Leiche. Und die ist zu allem Überfluß auch noch eine ihrer Studentinnen. Was hatte das Mädchen dort bloß zu suchen gehabt? Und warum war Max so ängstlich darauf bedacht gewesen, nicht allein nach Maine zu fahren?

    Die Autorin
    Amanda Cross (eigentlich Carolyn G. Heilbrun), geboren 1926 in New Jersey, lebt in New York, lehrt an der Columbia University und gilt heute als eine der anerkannten feministischen Literaturwissen-schaftlerinnen. Mit ihrer Figur der Kate Fansler, Literaturprofessorin und Amateurdetektivin, gehörte sie zu den ersten der neuen »Thril-lerfrauen«.

    2

    Ungekürzte Ausgabe
    April 1993
    3. Auflage Juni 1996
    Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München © 1976 Carolyn Heilbrun
    Titel der amerikanischen Originalausgabe:
    ›The Question of Max‹ © 1990 der deutschsprachigen Ausgabe: Vito von Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main • ISBN 3-8218-0195-6
    Umschlaggestaltung: Yvonne Linden
    Umschlagfoto: Craig Cutler
    (© GRAPHISTOCK, N.Y.)
    Gesamtherstellung: C. H. Beck’sche Buchdruckerei, Nördlingen
    Printed in Germany • ISBN 3-423-11683-8

    3

Erster Teil
    März

    4

Eins

    K ate Fansler war es im letzten Jahr gelungen, ihr Leben fein säuberlich in eine urban-elegante und eine ländlichschlichte Hälfte aufzuteilen, auch wenn die ländliche Schlichtheit gewiß um einige Grade schlichter war als die städtische Eleganz elegant. Ihre bäuerli-chen Nachbarn sahen mit kaum verhüllter Geringschätzung auf ihre Hütte, die aus nur einem Raum bestand, und auf den ungemähten Rasen herab, während ihre Bekannten in der Stadt ihr in Sachen Eleganz keinen exponierten Platz einräumten. In den Augen ihrer Kollegen war sie eine ziemlich reiche Frau, aber diejenigen aus der Generation ihrer Mutter, die sie gelegentlich sahen, stuften ihr Leben als beinahe asozial ein. An diesem besonderen Tag im März dachte sie mit Stolz an die tiefen Widersprüche, die ihr Leben prägten. Sie waren es, die den Erfahrungen die Würze verliehen und der Seele die notwendige Ruhe. Natürlich bedurfte es zum Austarieren solch tiefer Widersprüche einer Geschicklichkeit, die an Akrobatik grenzte.
    Daher fühlte sich Kate, als sie Maximillian Reston entdeckte, wie eine Kunstturnerin, der plötzlich die Muskeln erstarren. Er suchte gerade im ungemähten Gras, das die Hütte umgab, vergeblich nach einem Weg zu ihrer Tür.
    Max war der letzte Mensch auf Gottes weiter Erde, der solch einer verwilderten ländlichen Zuflucht irgend etwas hätte abgewinnen können. Und selbst wenn ihr Refugium eine ähnliche Eleganz ausge-strahlt hätte wie Edith Wartons berühmte Jahrhundertwenden-Villa nicht weit von hier in den Berkshires – Restons unangemeldetes Auftauchen hätte auch dann Erstaunen ausgelöst. Er war nicht der Mensch, der Ausflüge in das Leben anderer Leute machte. In ihre Arbeit dagegen schon. Freundschaft, oder was Max unter Freundschaft verstand, schlug sich in schön gedrechselten Briefen zu den Veröffentlichungen dieser Freunde nieder. Intimität war für ihn in-dessen so etwas wie eine Sünde der heutigen Zeit und ebenso bedauerlich wie der Verlust guter Manieren, notwendiger Formen und eine Kleidung, die den Unterschied zwischen den Geschlechtern über-spielt.
    Kate schaute auf ihre abgetragenen Bluejeans und dreckbespritzten Turnschuhe und erwog ein paar verrückte Fluchtmöglichkeiten.
    Sie könnte schnurstracks durch die Hintertür in
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