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Toedliches Blut

Toedliches Blut

Titel: Toedliches Blut
Autoren: Beth St. John
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legte sich.
    „Das heißt?“,
fragte sie nach, nur um sicher zu gehen, dass Ibenstein nicht doch
tot war. Richtig tot.
    „Die Regenerationsfähigkeit
von Vampiren ist überaus stark. Ihr Heilmittel hat funktioniert.“
    Ibenstein kam bereits langsam zu
sich, war aber sichtbar geschwächt.
    „Blut?“, fragte Sophie
fürsorglich und er nickte. Sie ging zu dem kleinen Blutschrank im
Labor, in dem einige Blutkonserven lagerten. Sie nahm eine Null
positiv heraus und reichte sie dem Vampir. Gierig trank er das kalte
Lebenselixier und offenbar wurde er mit jedem Schluck stärker.
    Sophie schnappte sich ihren Block
und schrieb die Beobachtungen auf. Alle waren froh über dieses
Ergebnis, aber – da waren sie sich einig – natürlich
konnte man noch nicht endgültig sagen, ob dieser Zustand anhalten
würde.
    „Wir müssen eine
Langzeitstudie machen“, folgerte Sophie, doch der erste Schritt
war auf jeden Fall getan. Das Beste war, dass Sophie nun ihr
Versprechen gegenüber Richard einlösen konnte. Doch würde Nicholas
Bruder die Behandlung überstehen? Schließlich war er sehr viel
geschwächter als Ibenstein und vielleicht würde er sich nicht
regenerieren können.
    Daniels teilte Sophies Sorge. Auch
er war sich nicht ganz sicher, ob es für Richard eine Rettung gäbe.
Dennoch sagte er: „Wir müssen es versuchen, Sophie, wir haben
keine andere Wahl. Und Nicholas ist es sicher lieber, Richard stirbt
durch einen Rettungsversuch als durch das Virus.“
    „Ich bezweifle, dass Nicholas
dankbar wäre, stürbe sein Bruder durch meine Hand“, antwortete
Sophie und füllte sorgsam eine neue Ampulle des Heilmittels ab. Dann
gingen sie und Daniels mit frischem Spritzbesteck in Richards
Gemächer.
    Sophie öffnete sein Hemd und gab
auch dem bewusstlosen Richard die Injektion mitten ins Herz. Er
zuckte daraufhin nur kurz, blieb aber weiterhin absolut regungslos
liegen.
    Daniels sah die junge
Wissenschaftlerin besorgt an, was sie an den Rand der Verzweiflung
brachte. Einerseits hatte sie Angst um Richard, den sie tatsächlich
mochte, andererseits wollte sie sich nicht ausdenken, wie Nicholas
reagieren würde. Womöglich würde er sich an ihr rächen?

    Doch wenige Minuten, nachdem Sophie
die Spritze aus dem Herz gezogen hatte, konnte sie erkennen, wie die
Regeneration bei Richard einsetzte. Die schwarz verfärbte Haut an der
Einstichstelle glich sich wieder der pergamentartigen grauen Haut an.
Ein untrügliches Zeichen! Der Prozess ging allerdings sehr viel
langsamer vonstatten als bei Ibenstein.
    „Ich werde Richard mit
gesundem Blut versorgen, sobald dieser in der Lage ist, etwas zu
trinken“, sagte Daniels und bat Sophie, weiter an dem Impfstoff
zu arbeiten.

    Sie ging erleichtert zurück ins
Labor, wo Ibenstein nervös auf und ab ging.
    „Nun wissen wir, wie wir das
Virus bekämpfen können, aber leider sind wir nicht immun dagegen“,
sagte er.
    „Ich denke aber, dass wir die
Grundlagen für einen Impfstoff geschaffen haben“, antwortete
Sophie zuversichtlich, als auch schon Nicholas ins Labor stürmte.

    Ohne zu zögern umarmte er sie innig:
„Ich bin so unendlich froh, dass du zu mir zurückgekommen bist,
Liebes, und nun erzähl, was es Neues gibt.“
    Erst jetzt nahm Nicholas Ibenstein
wahr, und sah, dass dieser offenbar geheilt war. Er war so
überglücklich, dass er Sophie in die Luft hob und einmal um die
eigene Achse wirbelte und sie dann noch viel fester an sich drückte.
„Du hast es geschafft! Du hast es wirklich geschafft! Wir
müssen sofort Richard heilen!“
    Sophie versuchte sich aus seiner
festen Umarmung etwas zu lösen. Als sie wieder atmen konnte, sagte
sie: „Nicholas, ja, wir haben eine Medizin gefunden! Und ich
war schon oben bei Richard – er ist schon wieder fast der Alte…
ähm Junge…“
    Nicholas lachte und zog sie wieder
fester an sich.
    „Aber einen Impfstoff, der
verhindert, dass ihr weiterhin infiziert werden könnt, haben wir
leider noch nicht… außerdem, wenn Richard sich erneut
infiziert, könnte das Virus vielleicht noch aggressiver werden“,
bremste sie seine Euphorie.
    „Du wirst schon einen
Impfstoff finden“, meinte Nicholas zuversichtlich, „und
nun werde ich mich um die eintreffenden Clanführer kümmern.“
    Dann ließ er sie los, gab ihr
einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und verließ von einem
Windhauch begleitet das Labor.

    Nachdem Nicholas gegangen war,
versuchte Sophie gemeinsam mit Ibenstein die Grundlage für einen
Impfstoff zu schaffen. Die Idee war,
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