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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
Autoren: Sonja Planitz
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und sah komisch trüb aus, leicht gräulich und unförmig. Die Wellen zogen zwar an dem Objekt, bekamen es aber nicht wieder zurück. Sie ging hin, hob das Etwas auf und betrachtete es eingehend. Zuerst wollte sie es wegwerfen, weil sie es für einen Ast mit einem Knubbel an einem ende hielt, dann wurde ihr bewusst, was sie da in der Hand hatte. Sie kreischte auf, dass es in den Ohren wehtat, und schleuderte es Richtung Strand, bloß weg von sich. Geistesgegenwärtig fing Koko das Objekt aus der Luft, während Emily schnell zu Dascha lief und sie zu beruhigen versuchte. Währenddessen schauten sich Koko und Kyle das Objekt genauer an und wurden blass.
    „Ist das wirklich ein ...?“, fragte Dascha ängstlich. Langsam traten sie und Emily zu den anderen beiden zurück und Koko gab den Gegenstand an Emily weiter.
    „Das ist ... ein Knochen“, stellte sie fest. Blass und mit großen ängstlichen Augen schauten sich die vier an.
    „Ich ... will hier weg“, brach Dascha das Schweigen und kletterte diesmal voran Richtung des Strandabschnitts, wo das Wrack stand. Sie konnte erkennen wie Kira und ein paar andere Schüler auf dem Wrack ihnen entgegenschauten. Plötzlich hörte sie gleichzeitig über sich ein Flattern und erschrockene Aufschreie vom Wrack aus. Geistesgegenwärtig ließ sie sich fallen, drehte sich dabei, zog ihre Kamera hinaus und drückte auf den Auslöser. Dann stand sie wieder auf und lief den anderen hinterher, die sich offensichtlich ins Innere des Wracks zurückgezogen hatten.
     
    Nachdem alle eine Weile schweigend im Rumpf gesessen hatten, gingen die Schüler verstört einer nach dem anderen zurück zum Internat. Sie waren sich alle sicher, kurz eine geflügelte Gestalt gesehen zu haben, die aber ebenso schnell, wie sie aufgetaucht war, wieder hinter den Klippen verschwunden ist. Übrig blieben Kira, Koko, Dascha und Emily. Kyle schob das erlebte auf zu viel Bier und war gegangen.
    „Jetzt glauben wir euch ... was habt ihr schon herausgefunden oder gesammelt?“, fragte Kira mit einer Mischung aus Angst und Neugier. „Also wir haben zwei Federn, von denen wir aber nicht wissen, zu was die gehören, das Knochenstück und ... Dascha, das Foto! Zeig es mal!“ Dascha zog ihre Kamera hervor, schaltete sie ein und zeigte das letzte Bild an. Enttäuscht gab sie die Kamera weiter.
    „Ich hätte den Blitz einschalten sollen ... man sieht nur irgendwas Schwarzes, was auch ein Vogel sein könnte“ Die Mädchen schauten sich an.
    „Also eigentlich müssten wir etwas sagen“, sagte Emily zögerlich.
    „Das glaubt uns doch keiner“, wandte Koko ein. Schweigen. Dann stand Emily auf, nahm die Kamera, die Federn und das Knochenstück.
    „Mir egal, was ihr macht. ICH werde jetzt den Leiter aus seinem Bett holen und mit ihm sprechen. Wir haben hier ein gefiedertes Viech, das scheinbar unsere Mitschüler tötet! Da kann ich nicht ruhig bleiben!“ sagte sie bestimmt und ging zurück ins Internat. Dascha folgte ihr.
    Dascha stand neben der Tür des Leiters an die Wand gelehnt und wartete auf Emily. Diese hatte darauf bestanden, alleine hineinzugehen und so zu tun als wäre der Trip zum Strand alleine auf ihren Mist gewachsen, und sie hätte Dascha nur anschließend geweckt, um zu vermeiden, dass diese ebenfalls Ärger für einen nächtlichen Ausflug kassieren würde. Während Dascha also wartete, dachte sie über das Gesehene und Geschehene nach. Dieses geflügelte Etwas machte ihr Angst und ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Was zur Hölle war das für ein Ding, das nachts am Strand lauerte, Jungs verschwinden ließ und Federn hinterließ, deren Ursprung nicht festzustellen war? Und warum ließ dieses Wesen die Mädchen in Ruhe? Sie waren ja direkt unter dem Wesen, aber dieses Mal ist es geflohen, statt sich ein Opfer zu schnappen. Auch der vergessene Blitz regte sie auf. Konnte sie den eigentlich auch mal etwas richtig machen? Alles, was sie anpackte, ging irgendwie schief. Das einzig Positive an dem ganzen Geschehen war, das Kyle sie in den Armen gehalten hatte, wenn auch nicht ganz freiwillig. Erst lächelte sie bei dem Gedanken, dann stutzte sie. Kyle ist doch bei ihnen gewesen, warum hatte das Wesen nicht auch ihn gegriffen? Er war ja ebenfalls genau unter dem Wesen, aber es hatte ja nicht einmal Anstalten gemacht, ihn anzugreifen. Was ging dort bloß vor sich? Während sie so nachdachte, ging plötzlich die Tür neben ihr auf und sie zuckte erschrocken zusammen. Emily kam mit hängendem Kopf heraus.
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