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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
Autoren: Sonja Planitz
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Brust, dann riss sie ihn wieder hoch und sprang auf. Das Weiße in ihren Augen leuchtete feuerrot, sie grinste dämonisch und ging auf die Lehrerin zu. Die anderen Mädchen sprangen erschrocken zurück, auch Dascha erschrak und tat das gleiche. Nur Emily und die Lehrerin blieben stehen und starrten Koko erschrocken an.
    „Hey ... hör auf mit dem Mist“, sagte die Lehrerin verunsichert. Koko lachte mit seltsam verzerrter Stimme auf.
    „Ich soll den Mist lassen? Wer macht denn hier Mist?“, fragte sie ironisch und versetzte ihr einen Stoß. Überrascht von der Kraft hinter der schlichten Bewegung fiel die Lehrerin hintenüber und kroch mit erschrockenem Blick rückwärts von Koko weg. Diese grinste immer noch und ging ihr ganz langsam nach.
    „Koko, lass das doch! Was machst du denn?“, schrie Emily sie an und wollte sie am Arm greifen, aber auch sie flog durch eine kurze Bewegung in den Dreck. Dann ging Koko auf die am Boden hockende Lehrerin los. Mit einer unglaublichen Kraft schlug sie auf sie ein, sie hätte sie glatt totgeschlagen, wenn nicht doch die Mädchen aus ihrer Starre erwacht und Koko gemeinsam zu Boden geworfen hätten. Obwohl sie zu sechst dabei waren, Koko am Boden zu halten, schrie und schlug diese noch um sich. Erst als ein Krankenwagen aus dem Dorf, den wohl jemand gerufen hatte, ankam und einer der Männer ihr gegen ihren Willen unter lautem Protest eine Beruhigungsspritze verpasst hatte, sackte das Mädchen bewusstlos in sich zusammen. Aufgeregt redeten die Mädchen durcheinander und versuchten zu erklären, was vorgefallen war. Die Lehrerin musste erst einmal von einem zweiten Arzt versorgt werden. Nachdem die Mädchen zu Ende erzählt hatten, beschlossen die Ärzte, Koko mitzunehmen und auf die psychiatrische Station zu stecken bis geklärt war, warum sie so ausgerastet war. Auch die Lehrerin musste mit ins Krankenhaus, scheinbar hatte Koko ihr mehrere Brüche zugefügt. Als Koko, an die Liege geschnallt, abtransportiert wurde schaute Dascha sich das erste Mal, seit sie den Sportplatz betreten hatten, um. Eine kleine Menge Schüler stand auf der anderen Seite des Zaunes und schaute entsetzt. Mitten in der Menge stand Kira, mit fassungslosem Gesichtsausdruck. Als der Krankenwagen wegfuhr, brach sie in Tränen aus und rannte davon, Richtung Strand. Dascha senkte den Kopf. Wie schlimm musste das jetzt für Kira sein? Und was war auf einmal mit Koko los? Sie beschloss Kira zu folgen, sobald sie und Emily sich umgezogen hatten. Emily war total dreckig, leicht verstört und ihre Uniform war bei dem Sturz an mehreren Stellen gerissen, weil sie leicht geschlittert war, als sie umgestoßen wurde. Ansonsten war sie aber zum Glück bis auf ein paar Kratzer unversehrt geblieben. Als sich die Menge auflöste, brachte Dascha Emily ins Wohnhaus. Emily schwieg bedrückt. Auf dem Gang zu ihrem Zimmer kamen ihnen Aqua und Ligeia entgegen. Emily schaute auf und Aqua an.
    „Hey, bist du ok?“, fragte sie besorgt. Aqua und Ligeia schauten sie verächtlich an.
    „Deine Hilfe wollen wir nicht. Lass uns in Ruhe“, zischten beide im Chor, stießen Emily und Dascha zur Seite und gingen ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei.

Kapitel 5: Von Sirenen
     
    Dascha lehnte an der Wand neben dem Badezimmer, in dem sich Emily grade wusch und umzog. Beide Mädchen zitterten noch leicht. Lange sagte keine einen Ton. Doch dann fand Dascha als Erste ihre Stimme wieder.
    „Emily, wir sollten zum Strand gehen und nach Kira schauen. Sie ist bestimmt zum Wrack gelaufen und verkriecht sich dort“, sagte sie laut, damit Emily im Badezimmer sie auch hörte.
    „Ja, das sollten wir. Ist bestimmt für sie noch härter als für uns. Ich würde verrückt werden, wenn mein Freund oder meine Freundin auf einmal durchdreht, jemanden halb totschlägt und dann betäubt und gefesselt auf eine Psychiatrie gebracht wird“, stimmte diese zu.
    „Und ich frage mich, was da passiert ist ... sie ist erst durchgedreht, nachdem sie Aqua gebissen hatte. Ob das zusammenhängt? Was wird hier gespielt?“ Emily schwieg. Scheinbar hatte sie genauso wenig eine Antwort auf diese Fragen wie Dascha. Als sie aus dem Badezimmer kam, schaute sie auf die beiden Federn und das inzwischen von Dascha ausgedruckte Foto, welche auf Daschas Bett lagen. Sie warf ihre zerrissene Uniform in eine Ecke, in der auch schon Daschas zerrissenes Kleid vom Vortag lag.
    „Ich näh das schon wieder“, murmelte sie vor sich hin. Dascha stand leicht ratlos immer noch an der
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