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Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)

Titel: Tödliche Legenden Sammelband 1 (German Edition)
Autoren: Sonja Planitz
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Sirenen sich durch ihren hypnotisierenden Gesang auszeichneten. Dascha stand auf und begann unruhig hin und her zu laufen.
    „Das erklärt, warum Kyle so hypnotisiert auf ihren Gesang reagiert. Und warum die Federn die gleiche Farbe haben wie ihr Haar. Sie lockt die Jungs mit ihrem Gesang hierher, zieht sie ins Meer und verspeist sie dort. Das erklärt auch, warum sie uns beim ersten Mal vertrieben hat und beim zweiten Mal sogar geflüchtet ist. Wir sind nicht das, was sie jagt. Aber was hat sie mit Kyle vor? Was soll das Theater mit der Theatergruppe?“, fragte sie.
    „Wir haben es hier also mit der legendären Sirene Ligeia zu tun“, stellte Kira nochmal fest.
    „Nun ja, sie hat Kyle wohl nicht am Wasser erwischt. Er kommt ja nur zu den Partys hierher und letztes Mal war er die ganze Zeit bei uns“, vermutete Emily. Dann griff sie sich Daschas Laptop und tippte ebenfalls herum. Nach kurzer Zeit hatte sie die Antwort gefunden. „Eine Sirene stirbt, wenn sie ihr Opfer nicht bekommt. Also hat Ligeia sich Kyle als Opfer ausgesucht und muss alles tun, um ihn auch zu erwischen, weil sie sonst sterben würde“, erklärte sie. Dascha blieb stehen und schaute entsetzt.
    „Sie wird also alles daran setzen, Kyle zu ... töten?“, fragte sie. Emily nickte ernst. Dascha durchfuhr eine Welle der Angst. Ihr Kyle sollte sterben?
    „Das werde ich nicht zulassen! Legendäre Sirene hin oder her, von mir aus auch hoch und runter! Niemand tut Kyle weh! Die werd' ich fertigmachen, wie, ist mir egal!“, sagte sie dann entschlossen. Emily lächelte.
    „So mutig?“, fragte sie.
    „Natürlich! Kyle gehört mir, da kann kommen, wer will!“, blieb Dascha bei ihrem Standpunkt.
    „Hiermit erkläre ich dieser komischen Fabelfigur den Krieg!“, setzte sie noch hinterher. Als jedoch ein leises Klatschen hinter ihr ertönte, fuhr sie vor Schreck herum und stieß sich - wie sollte es anders sein - erst mal den Kopf an einem Kerzenhalter.
    „Cindy? Wo kommst du denn her?“, fragte Kira erstaunt. Es war tatsächlich Cindy, die aus dem Schatten trat und sich mit geheimnisvoller Miene vor die Mädchen stellte.
    „Ihr habt also gesehen und geglaubt. Sehr mutig von euch“, sagte sie mit ruhiger Stimme.
    „Cindy, woher wusstest du das? Und was ist mit Koko passiert? Du weißt es doch! Sag es mir!“, bat Kira verzweifelt. Cindy senkte ihre Stimme zu einem Flüstern.
    „Sie ist ein Monster geworden“, raunte sie den Mädchen zu.
    „Wie konnte das ...“, setzte Kira an, doch Cindy unterbrach sie: „Ich kann es euch nicht sagen. Aber ihr könnt ihr nicht helfen, und ihr solltet nicht in ihre Nähe gehen. Sie ist jetzt ein Monster“, wiederholte Cindy ernst. Dann drehte sie sich um und ging. Kira wollte sie erst aufhalten, doch Emily hielt sie fest.
    „Lass sie gehen. Wir wissen, dass sie mehr weiß als sie sagt. Aber irgendetwas hindert sie scheinbar daran, uns das mitzuteilen. Lass uns versuchen, mit dem, was sie gesagt hat, etwas herauszufinden. Ich bin mir sicher, sie kommt und gibt uns mehr Hinweise, wenn sie es kann.“ „Aber ... meine Koko ist doch kein Monster! Was redet dieses verrückte Mädchen da?“, fragte Kira und schaute Emily traurig an. „Wahrscheinlich ist das ihr Hinweis. Ligeias Identität konnten wir aufklären. Aber was ist mit Aqua? Eine Sirene ist sie sicher nicht. Wir müssen herausfinden, wer oder was Aqua ist. Ihr Name hilft uns nicht weiter, Aqua ist Latein und heißt Wasser. Und Anima ist einfach nur ein lateinischer Begriff für die reine Form von etwas. Also Wasser in seiner reinen Form. Das kann alles Mögliche sein ... außerdem sollten wir überlegen, wie wir uns jetzt verhalten“, sagte Dascha.
    „Stimmt, glauben tut uns keiner und wird uns auch keiner. Einfach umbringen können wir die beiden auch nicht“, sagte Kira nachdenklich.
     
    Die drei Mädchen saßen im Kreis und dachten nach, als plötzlich der Wind zwei Stimmen zu ihnen trug. Sie schauten sich wortlos an und machten dann per Handzeichen aus, dass sie vorsichtig an Deck gehen und gucken wollten, was da vor sich ging. Langsam und schweigend krabbelten sie an Deck und versteckten sich hinter der Reling neben einer Stelle, wo ein Stück herausgebrochen war. Vorsichtig schaute Dascha durch den Spalt zum Strand. Sie erkannte Aqua, die nur einen Bikini trug und einen Mann dabei hatte, den sie nicht kannte. Auf jeden Fall war er weder Schüler noch Lehrer. Vermutlich kam er aus dem Dorf, dessen Lichter in der Ferne schwach leuchteten.
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