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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Haushaltshilfe in das andere Zimmer, wo ein Kollege sich ihrer annahm. Ging hinaus, in den Garten, und sog die frische Luft ein. An einen Baum gelehnt stand er da und betrachtete das Treiben rundherum, bis Gunnarstranda mit in den Manteltaschen vergrabenen Händen angeschlendert kam. Eine Selbstgedrehte wippte in seinem Mundwinkel.
    Sie sahen einander an.
    Gunnarstranda steckte die Zigarette in die Tasche. »Ging es schnell?« Frølich nickte langsam.
    »War wohl nicht viel dran zu machen.«
    »Nein.«
    Gunnarstranda sah sich um. »Jetzt gibt’s schön viel Papierkrieg.«
    »Ja, gibt es wohl.«
    Gunnarstranda trat beiseite, um die Leute von der Rettung vorbeizulassen. »Wir müssen wohl einen Dolmetscher für das Verhör der Frau mit deiner Jacke auftun.«
    Komisches Gerede, dachte Frølich. Antwortete: »Ja.«
    Zusammen gingen sie weiter, blieben aber am Tor stehen.
    »Auf jeden Fall muss es scheußlich gewesen sein, mit diesem Mann zusammenzuleben«, seufzte Gunnarstranda.
    Frølich schwieg.
    »Sieh dir die Fassade an. Das Haus, die Autos, den Garten … Und haufenweise Einsamkeit«, fügte er hinzu. »Er hatte sie, aber sie hatte wohl niemanden.«
    Sie erreichten das Auto.
    »In dieser Nacht muss das Fass übergelaufen sein.«
    »Das ist doch Quatsch«, fiel Frølich ihm genervt ins Wort. »Ungefähr ein Drittel aller norwegischen Ehen geht auf komplett ordentliche Weise zu Ende, die Frau hätte sich doch einfach scheiden lassen können.«
    Gunnarstranda holte Luft. Frølich ahnte in seinen Augen einen Funken von Munterkeit. »Du meinst, sie hätte sich all den Ärger ersparen können?«
    Sein Tonfall war spöttisch, während sich eine Art fröhliche Erleichterung über sein Gesicht legte. »Manchmal kommt man einem Fall nie auf den Grund, Frølich. Ganz zu schweigen von Menschen.«
    Von mir aus, dachte Frank Frølich erschöpft. Aber er musste es ja doch sagen: »Wenn Sonja Hager so entsetzlich gequält wurde, warum hat sie ihre Wut nicht an einer Person ausgelassen, die logischerweise viel näher lag?«
    Gunnarstranda starrte zum Haus hoch. Öffnete die Autotür. »Hat sie ja am Ende«, sagte er, lächelte und stieg ein.
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