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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All
Autoren: Bryan Berry
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Instrument, jede Skala, jede zitternde Nadel sagte ihnen, daß sie noch immer fuhren – wie bisher.
    „Na, wenn unsere Instrumente in dieser Weise verrückt spielen, ist es ja ganz gut, daß wir diesen Stern getroffen haben“, sagte Rumbold nun trocken.
    Nolan sah ihn mit einem Blick an, in dem all die Erfahrung seiner langen Berufszeit lag. „Aber nein, wir sind ja gar nicht gelandet! Das ist ganz ausgeschlossen. Eine solche Bremsung hätte uns zerschmettert.“
    „Wie meinen Sie das – wir seien nicht gelandet? Wo sind wir denn jetzt, wenn nicht auf irgendeinem Gestirn?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Nolan einfach. Die anderen sahen ihn verzagt an.
    Hennessey wies mit dem Finger auf den Boden. „Das ist festes Land, Nolan, daran ist nicht zu tippen. Vielleicht verlief die Bremsung unserer Fahrt ganz allmählich, und wir haben nur nicht gemerkt, wie lange sie dauerte. Vielleicht waren wir in den Kapseln alle ohnmächtig? Oder es hat mit dem Superantrieb insofern nicht geklappt, als es zwar wirkte, aber bremsend, statt beschleunigend.“
    Nolan sah Hennessey an. „Vielleicht, vielleicht“, sagte er tonlos. „Vieles ist möglich. Trotzdem glaube ich nicht, daß wir bei der Geschwindigkeit, die wir schon ohne Superantrieb hatten, ohne unser Zutun bremsen, unsere Richtung umkehren und auf unseren Düsen auf einem planetenähnlichen Himmelskörper landen konnten, von dessen Existenz wir bis dahin nichts wußten.“
    Hennessey zuckte die Achseln.
    „Steigen wir doch mal aus und sehen uns das an“, sagte McOrdle.
    „Viel besser wäre es, unseren Antrieb zu untersuchen. Auch wenn sich dieses Gestirn als ungewöhnlich reizvoll erweisen sollte, gedenke ich nicht, den Rest meines Lebens hier zu verbringen“, sagte Hennessey.
    Die vier Männer sahen sich schweigend in dieser schwarzen Welt um. Sie fuhren sich nervös mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen und wagten keinen Schritt. Rumbold zündete sich eine Zigarette an.
    „Los doch, wir müssen endlich etwas unternehmen“, sagte McOrdle müde.
    Sie warfen wieder einen Blick auf die Instrumente, die ihnen die Geschwindigkeit zeigten, mit der sie fuhren, den augenblicklichen Brennstoffverbrauch, die Entfernung von der Erde und so weiter. Dann begannen sie, die lange Leiter hinabzusteigen, die bis auf den schwarzen Boden unter ihnen hinabreichte.
    Als sie unten waren, schien jeder Angst zu haben, sich zu weit von den anderen zu entfernen. Es war, als brauchten sie zu ihrer Sicherheit die Nähe der anderen.
    Die schwarze Ebene erstreckte sich in die Ferne. Doch sie war seltsam verkürzt, und der Horizont schien kaum ein paar Meter entfernt. Die Schwärze war merkwürdig leuchtend – so erschien es ihnen wenigstens, denn obwohl keine Sonne schien und es kein Licht außer dem von den Sternen gab, konnten sie einander gut sehen.
    „Merkwürdig, daß uns das Suchgerät nicht anzeigte, daß wir uns einem Gestirn näherten“, sagte McOrdle.
    „Mit Suchgeräten sind solche Dinge nicht zu erkennen“, meinte Rumbold wie zu sich selbst.
    Sie wußten, was er meinte, aber keiner sagte etwas. Jeder starrte die Ebene an und die fremden Sterne über ihnen. Dann sagte Nolan: „Ich frage mich vergebens, was das für ein Material ist, auf dem wir stehen. Es scheint Felsen zu sein, aber …“
    Hennessey richtete seine Taschenlampe auf den Boden. Der Lichtstrahl schien in die Oberfläche der Ebene einzudringen. Als er die Lampe hob und die Birne ansah, war sie nur noch ganz schwach rötlich. Nur noch eine Spur von einem Schimmer.
    „Batterie verbraucht?“ fragte Rumbold.
    „Das ist doch nicht gut möglich! Ich habe eine neue eingesetzt, ehe wir abfuhren. Und seither habe ich die Lampe nur ein oder zweimal gebraucht.“
    „Na, jedenfalls ist der Strom praktisch alle.“
    „Ja.“
    „Fast als hätte der Boden ihn aufgesaugt.“
    „Lachhaft“, sagte Hennessey.
    „Alles ist hier lachhaft“, entgegnete Rumbold.
    „Nun seht euch das an!“ rief McOrdle.
    Sie drehten sich nach ihm um.
    McOrdle hatte sich gebückt, um einen Stein aufzuheben, der kaum größer war als seine Faust, aber er konnte den Stein nicht einmal bewegen.
    „Er ist in keiner erkennbaren Weise am Boden befestigt, aber er gibt nicht einen Millimeter nach.“
    Sie sahen zu, wie er mit aller Kraft an dem Stein riß und zerrte. Schließlich gab er es erschöpft auf. Nun versuchten auch die anderen, Steine aufzuheben, aber keiner hatte Erfolg. Jeder Stein, so klein er auch sein mochte, war ein
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