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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht
Autoren: T Hoag
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»Wer ist es, Kev? Phillip?«
    »Diane Nicholson.«
    »Was? Das verstehe ich nicht.«
    »Tja, dann sind wir schon zu zweit«, sagte Parker. Er warf einen Blick zur Plaza, als ein Krankenwagen hielt und einige Sanitäter heraussprangen. »Sieht so aus, als hätte sie Davis angeheuert, um Tricia umzubringen, und dann hat sie es so hingedreht, dass man Rob Cole dafür zur Verantwortung ziehen würde.«
    »Oh Gott. Diane Nicholson? Die aus dem Büro des Coroners?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Er schüttelte den Kopf. Er sah zu, wie sich die Sanitäter um Eddie Davis bemühten.
    »Wie zum Teufel ist das denn passiert?«, fragte einer von ihnen. »Ein Eispickel? Zwei Eispickel?«
    »Ein Schuss«, sagte Metheny. »Glatt durch.«
    Der Sanitäter drehte Davis' Kopf in die eine Richtung, dann in die andere. »Die Lobotomie des armen Mannes.«
    »Er wird es kaum merken«, sagte Metheny. »Den Teil hat er sowieso nicht benutzt.«
    Diese Bemerkung hätte von Parker stammen können, aber der schwarze Humor, mit dessen Hilfe alle Cops, die er kannte, in einer solchen Situation den Stress abzubauen versuchten, hatte ihn verlassen. An seine Stelle war Betäubung getreten. Gott sei Dank.
    Kelly berührte seine Hand. »Kev? Geht es dir gut?«
    »Nein«, flüsterte er. »Es geht mir nicht gut.«
    Und dann drehte er sich um und ging weg.

51
    Ruiz nahm die Meldung über die Schießerei entgegen. Sie erschien in einem weißen Kostüm und Riemchensandaletten. Parker, der an der Motorhaube eines Streifenwagens lehnte, fehlte die Kraft, einen Kommentar dazu abzugeben.
    Sie ging zu ihm und schüttelte verständnislos den Kopf. »Was zum Teufel haben Sie sich bloß dabei gedacht?«
    »Halten Sie den Mund.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, Sie sollen den Mund halten«, erklärte Parker ruhig. »Ich kann auf Ihre schwachsinnigen Bemerkungen verzichten, Ruiz.«
    Sein überaus scharfer Ton ließ sie einen Schritt zurückweichen.
    »Sie haben eine Zivilperson in Gefahr gebracht«, sagte sie.
    »Er hat nicht die Absicht, die Stadt zu verklagen, falls Sie sich deswegen Sorgen machen«, sagte Parker. »Es war dem Jungen ein Anliegen. Er hat es für Eta getan. Auch wenn man es kaum glauben mag, gibt es auf der Welt noch ein paar Leute, die die Bedeutung von Begriffen wie Ehre und Pflicht kennen.«
    »Reden Sie nicht in dem Ton mit mir, Parker«, sagte sie aufgebracht. »Nach allem, was wir wissen, könnten Sie den jungen reichen Campus-Killer erpressen. Sie könnten Ihre Finger in irgendwelchen Drogengeschäften haben.«
    »Was Sie wissen, ist nicht besonders viel, oder?«, fragte er. »Sagen Sie, stand Kyle eigentlich direkt neben Ihnen, als Sie mich zum Pershing Square geschickt haben? So dicht, dass Sie nur den Kopf zu drehen brauchten, um ihm einen zu blasen, nachdem Sie den Hörer aufgelegt hatten?«
    Sie gab keine Antwort, und das sprach Bände.
    »Wer hat Kyle den Tipp gegeben?«
    Ruiz öffnete ihre Handtasche, nahm eine Zigarette heraus und zündete sie an. »Ich war es«, sagte sie und stieß eine Rauchwolke aus. »Damon hat wirklich angerufen und nach Ihnen gefragt.«
    »Und Sie haben Davis angerufen, damit Raub und Mord das Ganze in Szene setzen konnte«, sagte Parker. »Auf einem öffentlichen Platz zur Rushhour. Eine unkontrollierbare Situation in einer unkontrollierbaren Umgebung. Ich würde sagen, das übertrifft alles, was ich getan habe, um Längen.«
    Er streckte die Hand aus und riss ihr die Zigarette aus dem Mund. »Man raucht nicht an einem Tatort, Ruiz. Habe ich Ihnen denn gar nichts beibringen können?«
    Er trat die Zigarette mit der Schuhspitze aus, trug sie zu einem Abfallkorb und warf sie hinein.
    »Parker! Ich bin noch nicht fertig!«, sagte sie und kam auf ihren hohen Absätzen hinter ihm hergestöckelt. »Ich brauche eine Aussage von Ihnen. Ich muss einen vorläufigen Bericht schreiben.«
    Parker sah sie an, als würde sie stinken. »Konnten die denn keinen richtigen Detective schicken?«
    »Bis der Papierkram bei Internal Affairs erledigt ist, muss ich ran.«
    »Tja, das ist Ihr Problem. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich zu sagen habe.«
    Er wandte sich erneut zum Gehen, zögerte dann jedoch. »Das ist nicht ganz richtig.«
    Ruiz wartete, wappnete sich in Erwartung einer Beleidigung.
    »Ich überarbeite Drehbücher für Matt Connors.«
    Genauso gut hätte er ihr sagen können, er sei ein Hermaphrodit. Ihr Gesichtsausdruck wäre der gleiche gewesen. »Was?«
    »Mein großes Geheimnis«, sagte Parker. »Ich überarbeite
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