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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende
Autoren: Iny Lorentz
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erfüllen, mein Weib geworden ist. Wir haben uns kurz vor unserer Abreise in Rom in einer stillen Zeremonie vermählt.«
    »Ihr habt geheiratet!« Junker Bruno umarmte den völlig überraschten Falko und anschließend seine Schwester. »Damit hat unser Heiland mir auch diese Last von den Schultern genommen, denn ich wäre mir sonst immer wie ein Rebell gegen unseren ehrwürdigen Fürstbischof vorgekommen.«
    »Nun wird er Euch bestimmt wieder in Gnaden aufnehmen«, warf Hildegard strahlend ein.
    Obwohl Marie sich für ihre jüngste Tochter freute, galt ihre Aufmerksamkeit mehr den angeblichen Zwillingen. Sie betrachtete die beiden mit einem weichen Blick, reichte sie dann aber wieder an Margarete zurück.
    »Kommt nun endlich! Lasst uns in den Palas gehen und uns bei einem Becher Wein unterhalten. Ich bin neugierig zu erfahren, was ihr unterwegs alles erlebt habt. Auch glaube ich, dass die kleine Michaela frische Windeln braucht.«
    Mit diesen Worten brachte sie die anderen zum Lachen. Falko bot ihr den Arm, um sie zu stützen. Margarete übergab die Kinder kurzerhand an Hildegard und Mariangela und trat an Falkos andere Seite.
    »Das ist also deine Heimat. Sie ist wunderschön!«, sagte sie und hatte das Herz ihrer Schwiegermutter gewonnen.

17.
    E inige Zeit später saßen sie im Saal der Burg zusammen und lauschten den Schilderungen, die Hilbrecht von sich gab. Auch wenn er sich vorerst auf einige lustige Anekdoten beschränkte, erfuhren die Daheimgebliebenen doch, wie gefährlich die Reise und der Aufenthalt in Rom gewesen sein mussten.
    Maries Gedanken galten jedoch weniger der Vergangenheit als der Gegenwart. Als Hilbrecht eine Pause machte, um zu trinken, klatschte sie leicht mit der Hand auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Ich werde heute noch Boten zu Trudi und Lisa schicken sowie zu unseren Nachbarn und alle zu einem Fest einladen. Wir haben viel zu feiern, nämlich die Rückkehr meines Sohnes, die Ehefrau, die er mitgebracht hat, und unsere beiden Lieblinge in der Wiege! Ein paar Tage später werden wir uns alle nach Würzburg begeben und dem Herrn Fürstbischof unsere Aufwartung machen. Das dürfte doch auch in Eurem Sinne sein.« Das Letzte sagte sie zu Falko und Margarete, die sofort zustimmten.
    Ihr Sohn freute sich sichtlich, wieder zu Hause zu sein, und seine Frau sah sich zufrieden um. Falkos Elternhaus strahlte eine Geborgenheit aus, die sie in ihrem bisherigen Leben vermisst hatte.
    Hildegards Frage riss sie aus ihren Betrachtungen. »Wann hast du gewusst, dass du Falko heiraten wirst?«
    »Ich habe ihn von dem Augenblick an … nun, zumindest gemocht, in dem er mir mit blankem Schwert in der Hand zu Hilfe geeilt ist. Als er dann die Liebe der schönen Francesca errungen hat, bin ich vor Eifersucht fast zersprungen.«
    Margarete sagte dies mit einem so sanften Lächeln, dass Falko sich fragte, ob er sich all die kleinen Bosheiten und Sticheleien von ihrer Seite nur eingebildet hatte. Oder waren diese tatsächlich Ausdruck ihrer Eifersucht gewesen? Unsicher sah er seine Frau an und stellte fest, dass sie sehr glücklich und gelöst wirkte. Sie unterhielt sich glänzend mit seiner Mutter und bedachte die beiden Mädchen in ihrer Wiege immer wieder mit liebevollen Blicken. In der Hinsicht konnte er nicht klagen. Doch eine Ehe bestand aus mehr, und das hatte seine Angetraute ihm bislang verweigert.
    Margarete las ihm diesen Gedanken von der Stirn ab und nahm die erste Gelegenheit wahr, ihn zum Fenster zu führen, um unter vier Augen mit ihm zu sprechen. Sinnend blickte sie ins Freie hinaus. »Es ist wirklich schön hier, doch noch schöner wird es sein, wenn unsere Töchter einmal fröhlich herumtollen und ihren Brüdern Kränze flechten werden.«
    »Dazu müssten wir Söhne haben«, wandte Falko ein.
    »Ich habe gesagt, dass wir mit gewissen Dingen warten sollen, bis wir zu Hause sind. Das sind wir jetzt, und ich möchte, dass wir in dieser Nacht nicht mehr in verschiedenen Betten schlafen.« Noch während Margarete es sagte, spürte sie, wie das Verlangen nach seiner Nähe in ihr aufstieg, und lehnte sich gegen ihn.
    Falko lächelte erfreut. »Sollen wir wirklich bis zur Nacht warten? Ich wollte mir eben mein Zimmer ansehen, in dem wir einige Veränderungen vornehmen müssen. Dabei sollst du mir raten! Außerdem ist das Bett recht breit, und wir können die Kammer verriegeln.«
    Margarete dachte einen Moment nach und nickte dann. »Worauf warten wir noch? Die Gäste können
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