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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz
Autoren: Margie Orford
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bringe Sie um, wenn Sie irgendwas getan haben, das Yasmin in Gefahr bringen könnte.«
    Van Rensburg wich behände auf seiner Krücke zurück und hob die Waffe so weit an, dass sie auf Riedwaans Brust zielte.
    Â»In Ihrer Lage werdem Sie mir wohl kaum drohen können, Faizal.«
    Riedwaan hob die Hände. »Wo ist sie?«
    Â»Sie lebt. Sie ist vielleicht ein bisschen hungrig, und ihr ist kalt, aber sie ist genauso zäh wie ihr Vater. Tun Sie, was ich sage, dann haben Sie Ihre Tochter in fünf Minuten wieder. Wenn nicht …« Er lächelte Riedwaan an, ohne dass die Waffe in seiner Hand gezittert hätte.
    Â»Geben Sie mir Yasmin zurück, Sie irres Arschloch!«, fluchte Riedwaan.
    Â»Was sind schon fünf Minuten mehr unter Freunden?«
    Â»So was nennen Sie Freund?« Riedwaan deutete auf den Körper, der zusammengesackt über dem Tisch lag. »Und die
anderen, die ein kleines Mädchen verschleppt und sie in irgendeinem dreckigen Gefängnis gefangen gehalten haben?«
    Â»Ich habe sie dafür bezahlt, sie zu entführen«, erklärte er. »Sie haben Voëltjie Ahrend Geld geschuldet. Ich erklärte ihnen, ich würde ihnen das Heroin zurückgeben, das ihnen abgenommen wurde. Damit wären ihre Probleme gelöst. Voëltjie kommt jetzt seine Ware abholen.«
    Â»Hören Sie, Voëltjie Ahrend hätte es nicht so weit gebracht, wenn er sich so leicht reinlegen ließe«, beschwor Riedwaan. »Sie sollten also lieber schnell überlegen, wenn Sie das hier überleben wollen.«
    Â»Darum geht es nicht, Faizal. Um mein Überleben. Sondern um seinen Tod«, erklärte Van Rensburg. »Jedenfalls wird er allein kommen. Er wird kommen, um sein Geld abzuholen. Sonst verliert er sein Gesicht. Und wenn er das Gesicht verliert, ist der ganze Deal gestorben.«
    Â»Ich habe Ihnen das Leben gerettet, Van Rensburg.« Riedwaan schloss die Augen, und sofort überlagerte die Erinnerung an jenen blutigen Sonntag die chaotische Gegenwart. »Ich habe Ihnen ein Leben lang Zeit verschafft, mit Ihrer Tochter zusammen zu sein.«
    Â»Quatsch«, knurrte Van Rensburg. »Quatsch. Sie haben mich als Krüppel da rausgeholt. Sie haben diese Tiere auf meine Tochter gehetzt.«
    Â»Was reden Sie da?«
    Â»Sehen Sie sich das an, Faizal. Sehen Sie sich das an, dann wissen Sie, was Sie angerichtet haben.«
    Er zog sein Handy heraus und öffnete einen Videoclip. Calvaleen, Clinton van Rensburgs wunderschöne Tochter. Ein Mädchen im Off, das auf sie einredete, nicht alles mit sich machen zu lassen. Sie bezahlen zu lassen. Calvaleen, die lachend antwortete, sie würden später dafür bezahlen. Die total benebelt lachte.

    Die Linse zoomte einen der Männer heran, einen gutaussehenden Mann mit hartem Gesicht, der ein bisschen abseits stand. »Er hat sich auf Voëltjie Ahrends Befehl hin an sie rangemacht, sie umgarnt, sie ausgeführt und abgefüllt. Sie mit Heroin vertraut und dann süchtig gemacht.«
    Die Kamera sprang zur Nahaufnahme einer Flamme, die unter einem Stück Alufolie flackerte. Eine Spritze, mit der die braune Flüssigkeit hochgezogen wurde. Die zarte Haut in Calvaleens Ellenbeuge, die Nadel auf der Suche nach der Ader, die rote Blume aus Blut im Kolben, bevor das Heroin in ihren Körper gedrückt wurde. Wieder Calvaleens Gesicht in leerer Ekstase, während fünf Männer sie umstanden, alle mit einer eintätowierten 27 im Nacken. Mit nackten Bäuchen, während sie sich für sie bereit machten, einer nach dem anderen.
    Â»Gangsterpornos.« Van Rensburgs Stimme war tonlos. »Er hat das aufgenommen. Und es jedem geschickt, der es runterladen wollte. Immer und immer wieder hat er ihr das angetan. Und damit auch mir.«
    Â»Sie benutzen also Yasmin, um sich an ihnen zu rächen?«
    Â»Ich habe sie im Auge behalten und dafür gesorgt, dass ihr nichts passiert. Ich musste das tun, um Sie und Voëltjie Ahrend zusammenzubringen.«
    Â»Warum haben Sie ihn nicht selbst erschossen?«, fragte Riedwaan.
    Â»Sie vergessen dabei ein winziges Detail«, erklärte ihm Van Rensburg. »Ihretwegen bin ich nicht mehr im aktiven Dienst. Deswegen.« Er nickte zu seiner Krücke hin. »Wenn ich ihn erschieße, ist das Mord. Ich komme ins Gefängnis, und meine Frau und meine Tochter verlieren ihre Krankenversicherung und meine Pensionsansprüche. Und Calvaleen wird bis an ihr
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