Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz
Autoren: Margie Orford
Vom Netzwerk:
Sag mir sofort, wo sie ist«, brüllte Riedwaan.
    Dann platzte der Kopf des Jungen.
    Riedwaans Waffe kalt in seiner Hand, ein Schrillen in den Ohren nach dem lauten Knall.
    Alle sechs Kugeln in den Kammern.
    Â»Faizal.«
    Riedwaan wischte sich übers Gesicht und drehte sich zur Tür um.
    Â»Immer noch der Ein-Mann-Lynchmob, wie ich sehe.«

Fünfundsechzig
    Riedwaans Polizei-Beretta auf ihn gerichtet, der Sicherungshebel umgelegt.
    Â»Jesus.« Riedwaan hatte dem toten Jungen den Rücken zugewandt. »Was haben Sie getan?«
    Â»Ihre Dienstpistole, Captain?« Die breitschultrige Gestalt lehnte in der Tür, die linke Hand auf eine Krücke gestützt.
    Â»Aber die habe ich doch abgegeben.« Riedwaan starrte die Waffe an. »Auf Ihren Befehl hin. Auf Befehl von Salome Ndlovu. Steckt sie dahinter?«
    Â»Special Director Ndlovu hat beschlossen, nach Johannesburg zurückzukehren«, sagte Clinton van Rensburg.
    Â»Sie ist also …«
    Â»Sie hat nichts als Ärger gemacht. Allerdings höchst nützlichen Ärger.«
    Er schob die Hand über Riedwaans Waffe. »Sie haben sich gut darum gekümmert.«
    Â»Woher haben Sie meine Dienstwaffe?« Riedwaan trat einen Schritt auf ihn zu.
    Van Rensburg hob die Waffe wieder.
    Â»War kein Problem für mich, sie zu bekommen. Jedenfalls«, lächelte Van Rensburg, »habe ich noch etwas zu erledigen. Und Sie, Captain, werden das für mich tun.«
    Van Rensburg bewegte sich auf ihn zu, die Pistole in der behandschuhten Hand haltend.
    Â»Was reden Sie da?«, fragte Riedwaan. »Haben Sie den Verstand verloren, Mann?«
    Â»Wie gesagt, Sie werden das für mich erledigen. Falls Sie sie wiedersehen wollen, natürlich.«
    Â»Wen?« Riedwaan kam sich beschränkt vor. Er klang jedenfalls beschränkt.

    Â»Yasmin«, sagte Van Rensburg. »Ihre Tochter.«
    Â»Was haben Sie getan, Van Rensburg? Wieso sind Sie alleine gekommen? Wo ist Phiri, wo sind die anderen?«
    Â»So mögen Sie es doch am liebsten. Niemand sonst, Faizal. Nur Sie und ich und dieser Dreck, den Sie eben für mich beseitigt haben. Danke. Keine Fingerabdrücke außer Ihren.« Er streckte ihm die Pistole hin.
    Van Rensburgs Gesicht war abgezehrt, er sah aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen. Kein guter Zustand für einen Mann mit dem Finger am Abzug. Riedwaan machte noch einen Schritt auf ihn zu.
    Â»Ich habe den anderen gesagt, sie sollen verschwinden und machen, dass sie hier wegkommen. Wenn er auf mich gehört hätte, wäre er noch am Leben.« Van Rensburg sah auf den toten Jungen und schüttelte den Kopf. »Stammte aus einer wirklich netten Familie, ist das zu glauben?«
    Â»Was haben diese Leute mit Yasmin zu tun?« Riedwaan versuchte sein Gehirn zum Arbeiten zu bringen. »Warum haben sie meine Tochter entführt?«
    Â»Weil ich es ihnen aufgetragen habe.«
    Â»Aber warum?« Mühsam hielt Riedwaan die reißende Flut seines Zorns unter Kontrolle, denn er wusste, dass er Yasmin nicht lebend wiedersehen würde, wenn der Damm jetzt brach.
    Â»Sie haben Yasmin auf dem Schoß gehalten und ihr Geschichten vorgelesen. Sie war für Sie wie eine Tochter. Scheiße noch mal, Sie haben selbst eine Tochter. Calvaleen ist so etwas wie Yasmins große Schwester.« Seine Stimme drohte zu versagen. »Haben Sie das Video gemacht, auf dem sie getanzt hat?«
    Â»Meine Idee«, sagte Van Rensburg, »allerdings konnte ich es nicht persönlich aufnehmen. Ich musste mich um Ndlovu und ihre Angelegenheiten kümmern.«

    Â»Wollten Sie mich nur damit quälen?«
    Â»Ich musste Clare Hart einen Hinweis auf das Versteck geben. Sie müssen wissen, dass ich Ihre kleine Frau Doktor immer im Auge behalten habe. Sie ist klug. Jedenfalls klug genug für mich, denn sie hat Sie schließlich hergeführt. Allerdings nicht klug genug für Sie, denn mich hat sie nicht durchschaut. Trotz der Heroin-Ermittlungsakten – wo sie die auch immer her haben mag.«
    Â»Was steckt hinter alldem, Van Rensburg? Wo hat alles angefangen?«
    Â»Bei Calvaleen.« Van Rensburg schluckte. »Bei meiner Tochter. Und Sie haben all das selbst ausgelöst, als Sie diesen moffie erschossen haben, den Voëltjie Ahrend so geliebt hat, diesen kleinen Scheißer, der mich verkrüppelt hat.«
    Â»Haben Sie den Verstand verloren?« Riedwaan griff nach Van Rensburg. »Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher