Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
Vom Netzwerk:
lange hatte Timmie Zeit, bevor Cindy ihr Feuerzeug aufflackern ließ?
    Und das Allerwichtigste: Was konnte sie tun, um sie daran zu hindern?
    Timmie hatte keine Waffe mehr. Die war zusammen mit Jasons Leichnam abgeholt worden. Sie hatte weder Pfefferspray noch Hunde. Aber ihre Trefferquote am Baseballschlagmal betrug einunddreißig Prozent - gerechnet vom Tag ihrer Geburt bis heute.Timmie wandte sich zur Haustür, um nach ihrer Waffe zu greifen und erlitt den nächsten Schock. Sie war weg. Ihr bester Louisville Slugger mit einem Autogramm von Stan »the Man« Musial höchstpersönlich. Und Timmie wusste verdammt noch mal ganz genau, wer ihn sich unter den Nagel gerissen hatte.

    Aber irgendwie kam sie dadurch zur Ruhe. Wenn eine Unfallschwester eines haben musste, dann war das Improvisationsgabe. Und Superschwester war die Improvisation in Person. Mit angehaltenem Atem, um möglichst nicht entdeckt zu werden, kroch sie zurück in das Zimmer ihres Vaters und durchstöberte seinen Schrank mit Erinnerungsstücken. Also gut, wenn ihr Stan, the Man, verwehrt bleiben sollte, dann blieb ihr immer noch Marty Marion.
    »Du kannst genauso gut auch gleich runterkommen«, sagte sie in die widerhallenden Räume hinein. »Die Polizei kann jeden Moment hier sein.«
    Cindys Stimme schwebte körperlos die Treppe herunter. »Ich weiß.«
    Timmie glaubte, in der Ferne bereits die Sirenen zu hören, aber das war vielleicht auch nur Wunschdenken.
    »Wo sind sie?«, wollte sie wissen.
    Cindy lachte, und das Lachen kam polternd die Treppe herabgehüpft. »Das musst du selber rauskriegen. Du bist doch sonst immer so verdammt schlau.«
    Timmie rieb sich den Nacken und hatte erneut einen Frosch im Hals. »Also gut, wie wär’s denn damit: Warum?«
    Im ersten Stock entstand eine lange Pause. Ein Hauch, der vielleicht ein Seufzen war. »Ich wollte einfach nur helfen«, sagte sie.
    »Indem du unschuldige GOMER umbringst?«
    »Daran war Landry schuld«, beharrte sie in unvermitteltem Trotz. »Dieser Hurensohn. Ich habe ihn geliebt!«
    »Er war doch noch nicht einmal hier, als du mit diesen Morden angefangen hast, Cindy.«
    »Also gut, es war Alex.«
    »Alex hat dich darum gebeten, seine Patienten umzubringen?«
    »Er selbst konnte ja nicht. Aber er hat mir erzählt, wie teuer sie für die Einrichtung würden. Wie schwierig es war,
beim dritten Mal alles so hinzubiegen, dass es funktionierte. Wie viele Sorgen ihm das alles bereitet hat.«
    »Das hat er dir erzählt?«
    »Ja! Ich war schon lange vor dir für ihn da!«
    Das wusste Timmie mittlerweile besser. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu streiten.
    »Und du hast Murphy angerufen, damit Landry Schwierigkeiten bekommt? Oder hast du Alice einfach deshalb umgebracht, um ihm das anzuhängen?«
    Schweigen. »Hab ich doch gesagt. Er hat mich benutzt.«
    »Was war mit deinem Vater, Cindy? Wer hat dich gebeten, ihn umzubringen?«
    Ein Rascheln. Ein vertrautes Klicken, das Timmies Blut zu Eiskristallen erstarren ließ. »Du hättest dich wenigstens bei mir bedanken können«, sagte Cindy, und ihre Stimme klang klein und traurig. Und dann warf sie das erste dieser Weichspültücher die Treppe hinunter.
    Timmie schrie auf und rannte los, aber es war zu spät. Cindy hatte den Bourbon über die Treppe ausgekippt und er fing Feuer und brannte wie eine Benzinspur. Als Timmie ein Flammentuch erwischt hatte und es austrat, ließ Cindy schon das nächste fallen. Und noch eines. Sie kam geradewegs die Treppe herunter und warf Tücher wie blitzende Papierblumen über das Geländer.
    Timmie wandte sich von den Tüchern ab. Jetzt hatten auch die ersten Papiere Feuer gefangen, höchstens einen Meter von den Vorhängen entfernt. Den alten Vorhängen. Der Bourbon-See schien bis unter die Tür des Wandschranks im Flur zu reichen, wo die geschäftlichen Unterlagen ihres Vaters lagerten. Es war bereits zu spät. Und Cindy lächelte und ließ immer mehr Tücher zu Boden fallen.
    Timmie sprang mit einem Satz auf sie zu. Cindy stolperte beiseite und zündete mit ihrem silbrig glänzenden Zippo das nächste Tuch an. Schnell hatte das Papier Feuer gefangen,
es roch beißend nach Rauch, und die Flammen züngelten empor in Richtung altes Holz.
    »Es ist zu spät«, triumphierte Cindy und zog das nächste Tuch aus der Packung. »Wen willst du retten? Willst du Mr. Murphy tatsächlich sterben lassen, bloß, weil du deinen Vater nicht gehen lassen kannst?«
    »Cindy, hör jetzt auf damit«, flehte Timmie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher