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Todesritual: Thriller (German Edition)

Todesritual: Thriller (German Edition)

Titel: Todesritual: Thriller (German Edition)
Autoren: Nick Stone
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Umschlag.
    Er enthielt die Eigentumsurkunde für das Boxstudio auf der 7th Avenue.
    Max rang sich ein Lächeln ab. Eldon schickte ihn zurück zum Anfang, an den Ort, an dem ihre gemeinsame Geschichte begonnen hatte – und wo sie zu Ende gegangen war. Er hatte keine Ahnung, was er mit einem baufälligen alten Gebäude in einem Viertel, in dem kein Mensch leben wollte und wo die Immobilienpreise im tiefsten Keller waren, anfangen sollte. Er würde es wohl noch ein wenig verrotten lassen, bis ihm etwas Besseres einfiel: Verfall oder Entscheidung, was immer zuerst kam.
    »Was machen Sie so dieser Tage?«, fragte Donoso.
    Max sagte ihm die Wahrheit: »Früh schlafen gehen.«
    Vor Kurzem hatte er sein neues Heim bezogen: ein kleines Haus an einer ruhigen Wohnstraße in einer Kleinstadt mit gut funktionierenden Nachbarschaftswachen und sehr niedriger Kriminalitätsrate. Es lag drei Flugstunden von Miami entfernt.
    Max hatte keine Ahnung, ob Boukman noch einmal nach ihm suchen würde, ob er nicht schon irgendwo in diesem neuen Leben, das er eben erst begonnen hatte, auf ihn lauerte; ob er sich irgendwo versteckt hielt, ihn beobachtete und seine Zeit abwartete. Vielleicht waren sie quitt. Vielleicht auch nicht. Rache kannte keine Verjährungsfristen, aber das Einzige, was Boukman ihm jetzt noch nehmen konnte, war das bisschen Zeit, das ihm noch blieb. Er schlief allein. Er hatte keine Freunde.
    »Ich könnte einen Privatdetektiv gebrauchen«, sagte Donoso. »Mein bester Mann ist neulich an einem Herzinfarkt gestorben.«
    »Damit bin ich durch.«
    »Wenn Sie es sich noch mal anders überlegen …«
    »Werde ich nicht.«
    Er nahm den Mac Arthur Causeway zurück zum Flughafen. Miami Beach entschwand im Rückspiegel, und die geschäftige, überfüllte, sich immer weiter ausbreitende Skyline der Innenstadt kam auf ihn zugerast wie eine Phalanx aufgepumpter Rausschmeißer in Designeranzügen: prall gefüllte Geometrie hinter verspiegeltem Glas.
    Sein Flug ging erst in fünf Stunden, ihm blieb also reichlich Zeit, irgendwo anzuhalten und die Akten zu verbrennen.
    Er lauschte den letzten Takten der Rede Präsident Obamas, der keine billigen Lösungen, sondern harte Zeiten versprach und die Amerikaner aufrief, enger zusammenzurücken und in den zahllosen Krisen, denen die Nation sich ausgesetzt sah, Seite an Seite zu arbeiten. Es war eine nüchterne Rede, die niemanden außen vor ließ, ohne sonnige Phrasen und ohne jeden Siegestaumel. Als er endete, applaudierten ihm zwei Millionen Menschen und skandierten die Silben seines Namens, wie sie es schon ein Jahr lang im ganzen Land getan hatten.
    Max dachte an Joe, der jetzt zu Hause vor dem Fernseher säße.
    Und ihm sank das Herz. Plötzlich fand er, er bräuchte Musik – irgendwelche Musik –, um sich aus der traurigen Gedankenspirale zu reißen, in die er soeben geraten war. Er ging sämtliche Sender durch, aber überall waren nur Expertisen zur Antrittsrede zu hören. Er suchte weiter, bis er nichts mehr hörte. Er glaubte, am Ende des Frequenzbands angekommen zu sein, und wollte gerade wieder zurückdrehen, als die ersten Klänge eines Liedes ertönten: ein Beat, dann »one – two – three – four« im Hintergrund, dann eine fröhliche Geige.
    Er kannte dieses Lied.
    »Waitin’ on a Sunny Day« von Bruce Springsteen.
    Im ersten Moment war ihm unheimlich zumute. Aber als der erste Schreck vorüber und der kalte Schauder abgeklungen war, fing er an zu lächeln, zaghaft zunächst und dann immer breiter, als er sich auf den Song einließ und das Undenkbare tat: Er fing an mitzusingen, mit Bruce – aus vollem Herzen zu singen, obwohl er den Text nicht kannte und nicht wusste, was als Nächstes kam.
    LOS ENDOS

Danksagung
    Mein besonderer Dank geht an Sally Riley, die mir zeigte, dass der Weg zurück der Weg nach vorn war. An Aurelien Masson, for ze tuff (Gong!) love , Joe Finder für seinen guten Rat zur rechten Zeit, Mister Burns für das Riechsalz und die Plaudereien.
    Außerdem danke ich David Shelley und der ganzen Mannschaft von Little, Brown; Clare Alexander und dem Team von Aitken Alexander Associates; Seb und Rupert Stone, Nick Guyatt, Jan und Michael, Frankie, Mark und Tom, Big T, The Mighty Bromfields, The Bents, The Mabes, Ana-Maria Rivera, The Kanners, Mitch Kaplan, Roger Smith, Nic Joss, Stav Sherez, Darrell und Lynette Davis, Honorary Councillor Iain Munn, Rory Gilmartin, Richard Thomas, Lloyd Strickland, Tim Heath und Clare Oxborrow.
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