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Todesritual: Thriller (German Edition)

Todesritual: Thriller (German Edition)

Titel: Todesritual: Thriller (German Edition)
Autoren: Nick Stone
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Operation bezahlt, und du warst ihm so dankbar, dass du sein Mädchen für alles geworden bist. So war es doch, hab ich recht? Kannst du überhaupt sprechen mit dem Ding?«
    Osso machte weiter, aber nicht mehr ganz so gemächlich wie zuvor. Bei den offenen Wunden an Max’ Handgelenken drückte er mit dem Pinsel fest zu. Max schrie auf und warf sich vor und zurück, als ihm die Schmerzen bis hoch in die Schultern schossen und ihm die Nerven versengten.
    »Hey«, keuchte Max. »Was hat dein Papa dir für den Mord an Joe gegeben? Hat er dir noch eine Schönheitsoperation versprochen? Bestimmt hat er das. Und weißt du was? Er hat vollkommen recht, weil du das nämlich verdammt nötig hast, du hässliches Arschloch.«
    Osso stieß ihm den Pinsel ins Handgelenk, drehte ihn genüsslich und hielt ihn an Ort und Stelle. Dann drehte er ihn noch ein wenig.
    Die Schmerzen wurden doppelt so stark und dann noch stärker. Sie schossen ihm in den Kopf. Max brüllte los. Seine Beine zitterten. Er trat um sich.
    Er … trat … um sich.
    Max konnte spüren, wie seine Füße hoch in die Luft schossen. Frei. Keine Fesseln.
    Er schaute nach unten. Die Seile hatten sich gelöst.
    Als ihm Osso den Pinsel ins Handgelenk gestoßen hatte, hatte Max so heftig an seinen Fesseln gezerrt und die Beine hochgezogen, dass seine eingeschmierten Füße und Waden aus den Fesseln gerutscht waren.
    Und Osso hatte es nicht bemerkt.
    Max stellte seine Füße wieder brav nebeneinander.
    Osso war bei Max’ Unterarmen angekommen und verteilte die Paste großzügig auf seiner Haut.
    Dann packte er ihn mit kräftigen Fingern am Kinn und bog seinen Kopf so weit wie möglich zurück.
    Er beugte sich vor, um den Pinsel in den Eimer zu tauchen.
    Max spürte Ossos Atem auf seiner Wange und wie sich der Griff um sein Kinn ein wenig lockerte.
    Max witterte seine Chance.
    Und ergriff sie.
    Der Schädel ist der härteste Teil des Körpers, von der Natur dazu ausgelegt und entworfen, das wichtigste Organ, das Gehirn, zu schützen. In der Polizeischule lernten schon die Neulinge die hohe Kunst des Kopfstoßes. Max war ein guter Schüler gewesen.
    Mit einer ruckartigen Bewegung nach links befreite er seinen Kopf und schmetterte ihn dann zurück auf Ossos ihm zugewandtes Kinn.
    Er erwischte es genau auf der Spitze, so hart wie ein rechter Haken.
    Osso reagierte anders als andere.
    Normale Menschen gingen zu Boden, um sich auszählen zu lassen, oder länger.
    Nicht so Osso.
    Der Treffer schickte ihn taumelnd zur Seite. Dann blieb er stehen und stolperte wieder nach vorn, als hätte er einen Tritt in den Hintern bekommen, bevor er wieder seitlich in Richtung Kerzen abdrehte. Eine Sekunde lang fürchtete Max, er könnte eine Kerze umwerfen und sie beide verbrennen. Aber Ossos Selbsterhaltungstrieb war doch noch stärker als seine Tendenz umzufallen, und so blieb er wieder stehen, tat ein paar zögernde Schritte rückwärts und erstarrte. Dann richtete er sich auf und atmete tief durch. Er schüttelte einmal, dann noch einmal heftig den Kopf, als stellte er sich dem Wirbelsturm, der ihm die Sinne durcheinandergeworfen hatte, als ordne er sich neu, als wolle er das System neu hochfahren.
    Der Pinsel fiel ihm aus der Hand. Er drehte sich zur Seite, um ihn aufzuheben, doch dabei rutschten ihm auf der Paste unter seinen Füßen die Gummisohlen weg und zerstörten das Vévé, als seine langen dünnen Beine zu einem ungewollten und sicher schmerzhaften Spagat auseinanderglitten.
    Er stabilisierte sich mit der flachen Hand. Er stellte ein Knie auf. Er holte tief Luft. Doch dabei inhalierte er heftige, schwindelig machende Benzindämpfe, und diese Dämpfe taten sich mit den Nachwirkungen des Schlags zusammen, mit denen er noch zu kämpfen hatte, und beide zusammen gaben ihm den Rest.
    Irgendwie schaffte er es, wieder auf die Füße zu kommen.
    Er betrachtete seinen Gefangenen mit leeren, glasigen Augen.
    Er schlug sich selbst ins Gesicht, doch der Schlag ging daneben und wirbelte ihn um die eigene Achse.
    Max stand auf, so weit er konnte – halb gebückt –, und versuchte seine Arme loszureißen.
    Osso ging wieder auf ein Knie, legte beide Handflächen auf den Boden, eine genau auf den Kopf der Schlange.
    Und wieder schaffte er es aufzustehen, auch wenn seine Beine weich waren wie Gummischläuche mit Baumwolle drin.
    Max zerrte hektisch und so heftig an den Fesseln, dass sich die Bolzen im Fußboden zu lösen begannen.
    Osso torkelte auf ihn zu, seine Augen rollten in ihren
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