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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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Heiratsschwindler. Die Frau geht freiwillig mit, wird dann aber
Opfer eines Verbrechens, dass sie nicht geahnt hat.“
    „Aber
gehen wir mal davon aus, es wäre kein Verbrechen. Dann würden wir doch
wahrscheinlich auch nichts von ihr hören, denn das wollte sie ja offensichtlich
nicht. Sonst hätte sie doch Stefanie Wagner etwas gesagt.“
    „Das
ist richtig. Also können wir uns nur darauf verlassen, was wir von außen
erfahren. Wir müssen die Bewohner befragen.“

 
    Sie
fuhren wieder in Richtung Altersstift. Es gab dort zahlreiche Anwohner. Direkt
gegenüber war ein großes Mietshaus mit mehr als 40 Parzellen, dazu noch ein
paar Einzelhäuser. Sie versuchten es erst mit den Mietwohnungen.
    Sie
waren recht demotiviert. 40 Wohneinheiten, das hieß eklatanter Aufwand für -
wahrscheinlich - minimales Nutzen. Es war unwahrscheinlich, dass die Leute was
gesehen hatten. Was sollte man schon sehen? Wenn man nicht explizit auf etwas
achtete, etwas erwartete, dann beobachtete man es auch nicht sonderlich genau.
Hinzu kam, dass in den höheren Etagen der Abstand zum Eingang des Seniorenheims
so groß war, dass die Menschen wie Ameisen wirkten. Und bei Nacht sah man
wahrscheinlich gar nichts. Außerdem hatten alle Wohnungen Balkone vor dem
Fenster, so dass man oberhalb der beiden unteren Etagen überhaupt nicht bis zum
Boden blicken konnte, es sei denn man stand auf dem Balkon.

 
    Als
sie vor der Eingangstür des Gebäudes standen, kam Steffen ein Gedanke.
    „Wir
sollten darüber nachdenken, was wir eigentlich suchen: Wenn Frau Margaret
Hübner tatsächlich mit ihrem Krankenbett aus dem Seniorenheim geholt wurde,
dann brauchte der Entführer ja ein großes Fahrzeug, einen Lieferwagen. Am
besten mit einer Hebebühne. Obwohl moderne Krankenbetten ja über einen
Klappmechanismus verfügen und bei Erhöhungen die Hacksen einfahren können.“
    „Das
sind Ausdrücke.“
    „Vielleicht
hat er Frau Hübner aber auch aus ihrem Krankenbett heraus gehoben und in ein
Fahrzeug gesetzt, aber dann müssten wir ein Krankenbett irgendwo finden.
Vielleicht sollten wir die Gegend absuchen.“
    „Ja.
Vielleicht. Vielleicht hat er das Krankenbett aber auch einfach zurück ins
Krankenhaus gebracht. Obwohl natürlich jeder Meter gefährlich ist. Ob man das
Bett von Frau Hübner identifizieren könnte? Die haben doch bestimmt
Seriennummern?“
    „So
wie ich das sehe, werden die aber auch beliebig zwischen verschiedenen Betten
hin und her gehoben.“
    „Ja,
kann sein. Wir müssen wohl Doktor Prüfer noch mal einen Besuch abstatten.“

 
 
    Sie
beschlossen, sich nicht festzulegen und die Bewohner nach allgemeinen Hinweisen
zu befragen. Mit viel war ja sowieso nicht zu rechnen, da sollte man nicht noch
weiter einschränken.
    Es
war, wie sie es erwartet hatten: Bei den meisten Türen, an denen sie
klingelten, wurde nicht aufgemacht. Immerhin bekamen sie von der Hausmeisterin
einen Auslastungsplan, der ihnen verdeutlichte, dass die Hälfte aller Wohnungen
gar nicht bewohnt war. In den vergebenen, wohnten vor allem Rentner, die
Zuhause waren.
    Sie
fanden nichts Brauchbares heraus, wurden aber ständig zum Tee oder Kaffee
eingeladen. Viele Bewohner waren dankbar, für etwas Abwechslung.
    Bei
den freistehenden Häusern war es kein anderes Bild. Sie hatten nichts.

 
    „Also
gehen wir wieder zu Doktor Prüfer“, sinnierte Kowalski. „Zum dritten Mal heute.“

 
    Sie
standen wieder im Büro des Mediziners, der seinen Dienst noch nicht beendet
hatte. Er schien aber ziemlich ermüdet und der Besuch der Ermittler erschöpfte
ihn weiter.
    „Sie
schon wieder. Was kann ich für sie tun.“
    „Wir
wollten gerne wissen, ob die Betten, in denen ihre Klienten liegen, spezifisch vergeben sind. Heißt: Hat jeder
Bewohner sein eigenes Bett, oder wird beliebig hin und her geschoben.“
    „Nun,
wir achten darauf, dass jeder sein eigenes Bettzeug hat, aber die Betten werden
oft vertauscht, verschoben, verlegt, entsorgt.“
    „Das
Bettzeug von Frau Hübner lässt sich wohl nicht klassifizieren.“
    „Es
ist weiß. Zumindest wenn es aus der Wäsche kommt.“
    „Danke,
das war’s schon“

 
    „In
diesem Altersheim würde ich nicht leben wollen.“
    „Margaret
Hübner vielleicht auch nicht.“

 
    Sie
fuhren zurück ins Revier. Das war schlecht. Nichts deutete auf irgendwas hin.
Die Frau war verschwunden und sie hatten keinerlei Hinweise. Nicht den
geringsten, das würden sie ihrem Chef beibringen müssen. Zwar hatten sie nicht
mal
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