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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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Sie
hatten längst die Orientierung verloren und das Navi zeigte auch nur noch die
Himmelsrichtungen an.
    „Vielleicht
lockt er uns in ‘ne Falle.“
    „Du
hast zu viele schlechte Krimis gelesen.“
    Irgendwann
erreichten sie eine Lichtung und da war auch der Wagen von Karl. Er stand an
einem alten Haus, das sich über die hier niedrig stehenden Bäume erhob.
    „Das
ist mehr, als eine alte Waldhütte. Das sieht aus wie ein Wohnhaus. Wenn auch
etwas verfallen.“
    „Mitten
im Wald.“
    „Sowas
gab es früher öfter. Mahler, die in ihren Mühlhäusern im Wald wohnten. Siedler,
die sich an einem fischreichen See niederließen. Das Haus war aber auch noch in
der Neuzeit bewohnt, dass sieht man.“
    „Eine
Zweitwohnung von Herrn Karl?“
    „Vielleicht
ein Jagdhaus.“
    „Fragt
sich, was Herr Karl jagt.“
    „Ich
könnte auf dem Revier anrufen und versuchen, mir vom Katasteramt die
erforderlichen Informationen einholen zu lassen, aber ich hab keine Ahnung wo
wir sind und das Navi weiß es auch nicht mehr.“
    „Kann
man uns nicht über das Handy orten?“
    „Schon,
aber den Standort des Hauses, mit dem rechtlichen Besitztum zu synchronisieren,
ist leider noch nicht möglich. Wir sind hier nicht in einem Agentenfilm. Das
ist ein bürokratischer Haufen Mist. Das Vermessungsamt hat wahrscheinlich schon
Feierabend und wenn nicht, ist der Sachbearbeiter, der die Buchstaben A bis K
behandelt wahrscheinlich im Urlaub.“
    „Ahh,
das waren noch Zeiten, als man auf Verdacht die Bude stürmen konnte.“
    „Redest
du vom Dritten Reich?“
    Weitzeger
schaute den Kommissar erbost an.
    Kowalski
zog seine Waffe und sagte zu seinem jungen Kollegen: „Wir rücken jetzt vor.“

 
    Sie
erreichten das Gebäude, das Auto war leer. Karl war offensichtlich im Haus.
Ebenerdig war offenbar der Keller, ein großes Rolltor war verschlossen -
sämtliche Rollläden herunter gelassen. Die Haustür hatte glücklicherweise kein
Schnappschloss, dass eröffnete ihnen die Möglichkeit, leise einzudringen und
nicht - im wörtlichen Sinne - mit der Tür ins Haus zu fallen.

 
    Im
Gebäudeinneren war es stockdunkel.
    Weitzeger
und Kowalski warfen sich einen mulmigen Blick zu.
    „Erst
schießen, dann fragen“, flüsterte Kowalski.
    „Müssen
wir unbedingt fragen?“ fragte Weitzeger.

 
    Sie
traten ein. Es war sehr kühl hier drinnen. Kein Wunder. Mitten im Wald,
ebenerdig und dann noch bei verschlossenen Rollläden.
    Weitzeger
tastete sich die Wand entlang und fand einen Lichtschalter. Er betätigte ihn
und es wurde hell im Raum. Sie standen in einer Garage, sie war bis auf einige
Holzkisten leer. Plötzlich verlosch das Licht.
    „War
das Zufall?“ fragte Weitzeger.
    „In
unserem Beruf gibt es keine Zufälle.“
    „Nicht
schießen“, drang nun eine Stimme durch den Raum. Es war Karl.
    „Haben
sie das Licht ausgemacht?“ fragte Kowalski.
    „Nicht
schießen“, wiederholte Karl.
    „Wir
haben nicht vor zu schießen, es sei denn, sie zwingen uns dazu. Haben sie das
Licht ausgemacht?“
    „Ja.“
    „Das
ist nicht unbedingt vertrauenswürdig.“
    „Ich
wollte nur sicher gehen, dass sie nicht schießen, wenn sie mich sehen.“
    „Wenn
sie nicht zufällig eine Waffe in der Hand halten, die auf uns gerichtet ist,
dann werden wir sicher nicht schießen.“
    „Ich
habe keine Waffe. Ich werd’ jetzt das Licht anmachen.“
    „In
Ordnung. Aber machen sie bitte keine hastigen Bewegungen.“
    „Das
hatte ich nicht vor.“
    „Gut.“
    Das
Licht wurde eingeschaltet. Karl stand mit erhobenen Händen da.

 
    „Gut
Herr Karl. Bis jetzt haben sie nichts getan, was in irgendeiner Weise gegen das
Gesetz wäre, aber wenn sie etwas über die beiden verschwundenen Frauen wissen,
dann sollten sie es uns jetzt sagen. Das würde sich strafmildernd auswirken.“
    Karl
zögerte einen Moment.
    „Frau
Brückner ist oben. Sie ist tot.“
    „Was
ist mit Frau Hübner?“
    „Sie
ist auch tot.“
    „Was
haben sie mit ihnen gemacht?“
    „Nichts.“
    „Sie
haben sie aus einem Altenheim entführt. Das ist nicht nichts?“
    „Sie
wollten es so.“
    „Warum
haben sie sie hierher gebracht?“
    „Ich
habe nur Frau Brückner hierher gebracht.“
    „Wieso?“
    „Sie
hat mal hier gewohnt.“
    „Aha.“
    „Sie
wollte, dass ich sie hierher bringe, wenn sie spürt, dass es mit ihr zu Ende
geht. Das war jetzt der Fall.“
    „Und
Frau Hübner?“
    „Das
Gleiche.“
    „Wo
ist sie?“
    „Sie
ist begraben.“
    „Wo?“
    „In
ihrem Garten. In
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