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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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wieviel das auch immer war - andererseits
konnte Stefanie Wagner Interesse an dem offerierten Geld in der Schatulle
haben. Doch ließ eine Krankenschwester eine alte Frau verschwinden, um 10.000
Euro Bargeld abzugreifen? Da hätte sie viel leichter die 10.000 Euro aus der
Schatulle verschwinden lassen können. Das letzte ließ sich also als Motiv
ausschließen. Es sei dem Frau Wagner war saudumm. So wirkte sie aber nicht.
    „Haben
sie das Geld bereits an sich genommen?“ fragte nun Weitzeger und Kowalski
stellten sich die Haare zu Berge. Schon wieder so eine taktlose Bemerkung!
Sicher, dass hätte er auch gerne gewusst, schließlich war die alte Frau ja
verschwunden, damit war also die Voraussetzung erfüllt. Andererseits konnte er
sich kaum vorstellen, das Stefanie Wagner darüber nachdachte, dass Geld an sich
zu nehmen.
    „Ihr
junger Kollege ist ziemlich taktlos.“
    „Er
hat einen anderen Takt. Einen Technorhythmus“, versuchte es Kowalski ins
scherzhafte zu ziehen.
    „Womit
die Frage nicht beantwortet wäre“, hackte Weitzeger weiter nach.
    „Nein.
Ich habe das Geld nicht an mich genommen. Und ich weigere mich auch, es zu tun.
Ich weiß nicht, wie Margaret es gemeint hat, aber ich hab es so verstanden,
dass ich das Geld an mich nehmen soll, wenn sie verstorben ist und ich weigere
mich zu glauben, dass dies geschehen ist.“
    „Sie
war immerhin 92.“
    „Und
dann ist sie in den Himmel aufgefahren und damit einfach aus ihrem Zimmer
verschwunden.“
    Kowalski
gefiel diese Frau. Sie hatte Pfeffer. Es wäre gut, es sich nicht mit ihr zu verbauen.
Sie war vernünftig und sie hatte Frau Hübner offensichtlich als letztes gesehen
und sie kannte die alte Frau offenbar am besten.
    „Ist
sonst noch etwas vorgefallen? Hat sie etwas gesagt?“
    „Nein.
Sie wollte nur keine Schlaftablette nehmen.“
    Kommissar
Kowalski zog die Augenbrauen nach oben.
    „Tut
sie das öfter?“
    „Was
meinen sie?“
    „Ich
meine: Nimmt sie öfter eine Schlaftablette? Nimmt sie öfter keine
Schlaftablette? Liegt es überhaupt in ihrer eigenen Macht?“
    Stefanie
Wagner schlug die Augen nieder. „Eigentlich sind wir dazu angehalten, allen
Patienten eine Schlaftablette zu verabreichen, um Personalkosten zu sparen.“
    Kowalski
zog wieder die Brauen nach oben.
    „Aber
ich habe Frau Hübner immer selbst entscheiden lassen, ob sie sie nehmen will.
Wenn sie besonders müde war, hat sie manchmal darauf verzichtet, ansonsten hat
sie sie genommen. An diesem Abend schien sie mir beschwingt, wie noch nie, aber
sie wollte sie trotzdem nicht nehmen.“
    „Also
haben sie sie auch nicht gezwungen.“
    „So
etwas würde ich niemals tun.“
    „Gut.
Das war es erst einmal Frau Wagner. Wir melden uns bei ihnen, wenn wir noch
etwas brauchen.“

 
    Sie
erhoben sich und Frau Wagner schüttelte Kowalski und Weitzeger die Hand.
    „Finden
sie alleine raus, oder soll ich sie begleiten?“ fragte Kowalski noch.
    „Ich
hab alleine herein gefunden, also werde ich auch alleine wieder raus finden.“

 
    „Was
denkst du?“ fragte Weitzeger, nachdem sie wieder allein waren.
    „Ich
denke, dass du ziemlich taktlos bist.“
    „Komm
schon, das war eben das guter Bulle, böser Bulle - Spiel. Diesmal warst du der
gute Bulle. Das ist selten.“
    „Also
gut. Arbeiten wir das Ganze noch mal auf. Die 10.000 Euro scheiden als Motiv
wohl aus. Sie hätte leichter das Geld verschwinden lassen können, als die
Frau.“
    „Bin
ich deiner Meinung.“
    „Die
Tochter, die an das Erbe will: durchaus denkbar. Andererseits: Dann würde sie
sie doch nicht verschwinden lassen. Das Erbe bekommt sie ja nur, wenn es sich
um einen natürlichen Tod handelt und bei einem Verschwinden provoziert sie die
Frage nach einem Gewaltverbrechen ja geradezu. Wenn sie wirklich an das Erbe
vor der Zeit will, dann würde sie es auf subtile Art tun und ihre Mutter
vergiften, oder sonst irgendwas. Jedenfalls vor Ort. Aber sie würde sie nicht
verschwinden lassen. Das gibt nicht den geringsten Sinn. Das ist der beste Weg,
um sich das Erbe zu verspielen.“
    „Also
haben wir wieder nichts.“
    „Doch.
Margaret Hübner wusste, dass sie verschwinden würde. Sie wusste, dass es ihre
letzte Nacht sein würde.“
    „Warum
hat sie Frau Wagner nichts gesagt? Sie sagte doch selbst, sie war wie eine
Tochter für Frau Hübner.“
    „Vielleicht
wollte sie ja verschwinden. Das heißt aber nicht, dass es sich hierbei nicht um
ein Verbrechen handelt.“
    „Was
meinst du?“
    „Naja,
wie bei einem
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