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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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hatte.
    „Hää?
Ja ja, nehmt nur Platz.“
    Er
legte den noch nicht fertig gedrehten Dübel nieder und nahm den Schlauch einer
Wasserpfeife in die Hand.
    Steffen
und Kowalski nahmen in den abgegriffenen Sesseln gegenüber des niedrigen
Couchtisches Platz.
    „Auch
mal?“ fragte der Junge und schickte sich an, den Schlauch über den Tisch zu
reichen.
    Sie
lehnten ab. Kowalski entschieden. Weitzeger mit Bedauern.
    „Wir
haben da ‘ne Frage“, nahm Steffen wieder den Faden auf.
    „Am
Montag is’n Junge aus der Gegend verschwunden. Direkt vor deinem Fenster. Haste
was gesehen?“
    Der
Junge schüttelte den Kopf. „War den ganzen Tag daheim“, sagte er, als wäre dies
eine Erklärung dafür.
    „Schon
krass“, fuhr Kowalski fort. „Der war gerade Mal 16. Jetz’ is‘ er weg.“
    Der
Junge nickte stumm. „Ja, ja. Stand da vorm Fenster und hat mit jemand
gequatscht. Dann hammse sich umarmt und er is’ in den Lieferwagen gefallen.“
    Steffen
zog die Augenbrauen hoch. „Da vorm Fenster?“ Er deutete in die angegebene
Richtung. Der junge nickte abermals.
    Steffen
und Kowalski standen auf und blickten aus dem hüfthohen Fenster hinunter auf
den Gehsteig und die Straße. Schließlich ging Steffen wieder zum Tisch.
    „Was
war‘n das für‘n Typ, mit dem er geredet hat mein ich.“
    „Weiß
nich. Hatte ne Kapuze auf.“
    „Haste
das Autokennzeichen gesehn?“
    „Hää?
Nee, Autokennzeichen. Was soll ich damit?“
    „Was
war‘n das für ‘ne Kiste?“, bohrte Weitzeger weiter nach. „Das Auto mein ich.“
    „VW Multivan
2.0 TDI. Der Junge war jetzt in seinem Element. „Schwarz. 6-Gang-Getriebe. Geile
Kiste. Für ‘n VW mein ich.“
    „Krass.
Sonst noch was gesehn?“
    „Die
Schnecke von der Bäckerei drüben. Kennste die?“
    „Ne.“
    „Die
is‘ der Hammer. Mus’se Mal ansprechen demnächst.“ Er begann wieder an seinem
Dübel zu bauen.
    „Ja
alter, ich muss dann mal wieder“, sagte Steffen Weitzeger, nachdem er
aufgestanden war. Kowalski beeilte sich an seine Seite zu kommen, um nicht
länger als nötig in der Wohnung zu bleiben.
    „Mach‘s
mal gut, ne?“ sagte Steffen zum Abschied.
    Der
Junge blickte kurz auf. „Yo. Bis denne.“
    Sie
gingen zur Tür und zogen sie nach sich zu.

 
    Kowalski
wedelte demonstrativ mit der Hand vor seiner Nase. „Der sieht alt aus, wenn ich
den hochgehen lasse“, sagte er jetzt.
    „Das werden
sie aber nicht“, antwortete Weitzeger und es war nicht klar, ob es eine Feststellung
oder eine Anordnung war. „Schließlich hat uns der Junge wertvolle Informationen
geliefert. Außerdem: Was haben sie dagegen, wenn er sich privat ein bisschen
die Birne zuknallt? Darüber hinaus ist ja gar nicht geklärt, ob das überhaupt
illegales Material war. Vielleicht dreht er sich seine Zigaretten einfach gerne
selbst und in der Wasserpfeife war Himbeertabak.“
    „Ja
klar“, sagte Kowalski nur und beließ es dabei.
    Sie
traten wieder auf die Straße und ließen einen Moment den frischen Wind um ihre
Nasen wehen.
    „Wird
Zeit, dass wir ins Präsidium gehen und nach einem Wagen fahnden.“
    Steffen
nickte.

 
    Sie
fuhren den Weg zurück und suchten im Präsidium den Kollegen auf, der für den
Bereich Fahrzeugfahndung zuständig war. Weitzeger machte die Angaben die sie
hatten.
    Kann
‘ne Weile dauern, sagte der Kollege. Morgen früh habt ihr die Ergebnisse auf
dem Tisch.

 
    In
vielen Fällen hoffte man auf ein umfassendes Ergebnis, in diesem Fall war es
eher umgekehrt. Man hoffte so wenig Fahrzeughalter wie möglich zu bekommen, um
die Suche einzuschränken.
    In
ihrem Fall waren es 2500 Fahrzeughalter die über besagtes Auto verfügten. Davon
etwa 500 im Ausland und 2000 in Deutschland.
    „Na
toll“, sagte Kowalski.
    „Immerhin
etwas“, konterte Weitzeger.
    „Ja.
Aber du solltest in all dem Eifer nicht vergessen, dass das nicht unser Fall
ist. Selbst wenn wir den richtigen Fahrzeughalter finden, wissen wir noch
nichts über das Verschwinden von Nadja Stegner.“
    „Mag
sein. Aber sie wollen doch Verbrechen aufklären. Deshalb sind sie Kommissar,
oder nicht?“
    „Ja,
jetzt hören sie auf mit dem Pädagogengequatsche, was machen wir als Nächstes?“
Unmittelbar wurde ihm bewusst, dass er sich kurzerhand in die Rolle des
Passiven hatte drängen lassen. Jetzt fragte er seinen vorlauten Kollegen schon,
wie sie weiter vorgehen sollten. Das würde ihm nicht noch einmal passieren,
schwor er sich.
    „Das
sind zu viele Fahrzeughalter“, sagte Kowalski
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