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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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ein 16jähriger Junge nichts damit zu tun haben könnte?“
    „Ich
sage ja nicht, dass es nichts damit zu tun haben könnte. Ich meine nur, dass
ich nicht glaube, dass es etwas damit zu tun hat. Es gibt eben mehr
heterosexuelle Männer.“
    „Es
gibt auch mehr heterosexuelle Frauen“, wandte Weitzeger ein.
    „Ja“,
sagte Kowalski widerwillig. „Aber die begehen für gewöhnlich keine
Sexualverbrechen.“
    „Nun,
da stimme ich ihnen zu; aber wir wissen ja nicht, ob es sich um ein
Sexualverbrechen handelt.“
    „Ja...was
wollen sie eigentlich von mir Weitzeger?“
    „Wir
treten auf der Stelle“, wandte sich Steffen jetzt direkt zu ihm. „Ich will, dass
wir anfangen etwas zu unternehmen. Nach irgendeinem Strohhalm greifen.“
    „Ach
und was schwebt dem jungen Polizisten vor?“
    „Wir
sollten uns Informationen über den Jungen holen. Irgendwelche Hinweise und
eventuelle Zusammenhänge mit unserem Fall.“
    Kowalski
wollte widersprechen, aber Steffen fuhr fort.
    „Was
passiert, wenn wir jetzt nicht weiter machen?“
    „Dann
werden wir von dem Fall abgezogen“, resümierte Kowalski. Er blickte seinen
jungen Kollegen an. Der grinste. Er hatte ihn dort, wo er ihn haben wollte.
    „Also
schön“, stöhnte Kowalski auf. Besorg uns Informationen über den Jungen und dann
sehen wir weiter, sonst müssen wir uns um die unleidliche Klobomber-Geschichte
kümmern.“
    Weitzeger
verzog fragend die Augenbrauen.
    „Irgendwelche
Witzbolde haben in öffentlichen Toiletten in Bochum und Umgebung kleine
Sprengsätze gezündet. Eine ziemliche Sauerei. Könnte unser Fall werden.“
    „Was
hat das mit der Mordkommission zu tun?“
    „Nicht
aufgepasst an der Polizeischule? Die Mordkommission ist – wie der Name schon sagt
– eine Kommission. Sie tritt zusammen, wenn Morde aufzuklären sind. Wenn es
keine Morde gibt, kümmern sich die Mitarbeiter um jeden anderen Scheiß.“
    „Zum
Beispiel um den von öffentlichen Toiletten.“
    „Genauso
ist es.“
    „Gut,
dass wir was anderes zu tun haben“, schloss Steffen und stieß sich von
Kowalskis Schreibtisch ab.

 
    „Sven
Janson“, 16 Jahre, seit Montag als vermisst gemeldet. Zeugen keine.
Verschwunden auf dem Nachhauseweg von einem Freund. Zuletzt gesehen an einer
vielbefahrenen Hauptstraße.“
    „Von wem?“
    „Von
einem Autofahrer.“
    „Was
sagen die Kollegen vor Ort?“
    „Belebter
Stadtteil. Zu belebt. Da hat keiner ein Auge auf seinen Nächsten.“
    „Also
der genaue Gegenentwurf zu unserem Fall“, schloss Kommissar Kowalski.
    „Kann
man wohl sagen.“ Weitzeger guckte ihn Erwartungsvoll an: „Halbe Stunde mit dem
Auto.“
    „Was
sollen wir dort?“ fragte Kowalski schroff.
    „Noch
mal gründlich nachforschen. Denken sie an die Klobomben.“
    „Ja,
ja. Meinetwegen“, gab Kowalski nach und zog sich die Jacke an, die über seinem
Bürostuhl hing.
    Sie
nahmen sich den Dienstwagen und fuhren in Richtung Autobahn.
    Moers
war wohl die unbekannteste Großstadt im Ruhrgebiet, dabei stand sie ihren
Nachbarstädten in Nichts nach. Vielleicht lag es daran, dass sie keinen
Fußballverein in der ersten Bundesliga hatte, dachte Weitzeger.

 
    Sie
erreichten die Ausfahrt und steuerten die von den Kollegen beschriebene Strecke
an. Man hatte nichts dagegen, dass sie in „fremden Gebiet“ wilderten. Die
Kollegen standen an demselben Punkt wie sie selbst und erhofften sich nun
Hinweise von der Presse.
    Sie
parkten in einer Tiefgarage am Rande der innerstädtischen Hauptstraße und
gingen zu Fuß die beschriebene Wegstrecke.
    „Hier
kam er entlang“, folgerte Steffen. „Dann ging er über die Straße. Dabei hat man
ihn gesehen.“ Er drückte die Fußgängerampel. Es dauerte einige Zeit bis der
Verkehr zum Stoppen kam und sie auf grün sprang.
    „Das
ist die Straße, in der er wohnt. Er kann eigentlich nur diesen Weg genommen
haben. Es sei denn, jemand hat ihn abgefangen und weggelockt.“
    Es war
ein 500 Meter langes Teilstück von der Hauptstraße zu seinem Zuhause, auf dem
er hätte verschwinden können. Weitzeger ließ seinen Blick über die Häuserzeilen
schweifen.
    „Von
da hat man eine gute Übersicht“, sagte er schließlich und deutete auf ein weißes
Gebäude, dass sich von den Anderen Unterschied, da man versucht hatte, es
farblich etwas aufzupeppen.
    „Lass
uns da mal nachfragen.“
    Kowalski
seufzte tief. Wieder endlose Befragungen.
    Sie
klingelten bei einer der Wohnpartien, nichts tat sich. Schließlich an einer zweiten.
Eine ältere Frau
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