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Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht

Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht

Titel: Jedi-Padawan 01 - Die geheimnisvolle Macht
Autoren: Dave Wolverton
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Kapitel 1

    Die Klinge des Lichtschwerts sirrte durch die Luft. Obi-Wan Kenobi konnte ihr rotes Glühen durch die Binde sehen, die gegen seine Augen drückte. Er ließ die Macht fließen, um genau zu wissen, wann er sich ducken musste.
    Mit sengender Hitze fuhr die Klinge des gegnerischen Lichtschwerts #knapp über seinem Kopf vorbei und verbrannte ihn fast. Die Luft roch wie nach einem Blitzschlag.
    »Gut!«, rief Yoda von der Seite des Raumes. »Lass los. Lass dich von deinen Gefühlen leiten.«
    Die ermutigenden Worte spornten Obi-Wan an. Für einen Zwölfjährigen war er groß und stark und viele nahmen deswegen an, er hätte Vorteile im Kampf.
    Doch weder Stärke noch Größe zählten, wo Beweglichkeit und Schnelligkeit gefragt waren; auch hatten sie keinen Einfluss auf die Macht, die er noch nicht völlig beherrschte.
    Obi-Wan hörte aufmerksam auf die Geräusche des Lichtschwerts seines Gegners, auf dessen Atem, auf das Scharren seiner Schuhe auf dem Boden. Geräusche wie diese hallten in der kleinen Kammer mit der hohen Decke lautstark wider.
    Ein Stapel kleiner Kisten auf dem Boden war ein weiteres Element dieser Aufgabe. Er musste die Macht auch dazu benutzen, diese Hindernisse zu spüren. Auf einem solch unebenen Grund verlor man leicht das Gleichgewicht.
    »Deinen Schutz halte aufrecht«, warnte Yoda hinter Obi-Wan.
    Gehorsam hob Obi-Wan seine Waffe und rollte sich nach rechts ab, als die Klinge seines Gegners zu seiner linken in den Boden schlug. Er ging einen kleinen Schritt zurück und kickte dabei ein paar der Kisten zur Seite. Obi-Wan hörte das Singen des Lichtschwerts, als sein irritierter und erschöpfter Gegner einen hastigen Schlag versuchte. Gut.
    Schweiß tröpfelte unter der Augenbinde herab, brannte in seinen Augen. Obi-Wan blendete das Gefühl aus, voller Vergnügen über seinen ungeschickten Gegner. Er sah sich selbst als vollwertigen Jedi-Ritter, der gegen einen Raumpiraten kämpfte ..., einen Togorianer mit Reißzähnen so lang wie Obi-Wans Finger. In seiner Vorstellung sah er, wie die gepanzerte Kreatur ihn mit Augen anstarrte, die nichts weiter als grüne Schlitze waren. Ihre Klauen hätten leicht einen Menschen zerfetzen können.
    Dieses Bild trieb ihn an, half ihm, seine Ängste zu vergessen. Innerhalb von Sekunden war jeder Einzelne seiner Muskeln auf die Macht eingestellt. Sie durchfloss ihn, gab ihm die Beweglichkeit und die Schnelligkeit, die er brauchte.
    Obi-Wan schwang sein Schwert, um den nächsten Hieb abzublocken. Das Lichtschwert des Angreifers summte und wirbelte nach unten. Obi-Wan sprang hoch, schlug einen Salto über dem Kopf seines Gegners und stieß mit seinem Lichtschwert zu, dorthin, wo das Herz des Togorianers wäre.
    »Aaah!« Der andere Schüler schrie überrascht und wütend auf, als Obi-Wans heiße Klinge seinen Nacken streifte. Hätte Obi-Wan das Lichtschwert eines Jedi-Ritters benutzt, wäre es ein tödlicher Hieb gewesen. Doch die Schüler im Jedi-Tempel kämpften mit Trainingsschwertern, die auf niedrige Leistung eingestellt waren. Die Berührung des Lichtschwerts war wie ein glühender Kuss. Um die Wunden, die es hinterließ, mussten sich höchstens die Heiler kümmern.
    »Das war nur ein Glückstreffer!«, rief der verwundete Schüler.
    Bis zu diesem Augenblick hatte Obi-Wan noch nicht gewusst, gegen wen er kämpfte. Er war mit verbundenen Augen in den Raum geführt worden. Jetzt erkannte er die Stimme: Bruck Chun. Wie Obi-Wan war auch Bruck Chun einer der ältesten Schüler im Jedi-Tempel. Wie Obi-Wan so wollte auch Bruck Chun ein Jedi-Ritter werden.
    »Bruck«, sagte Yoda ruhig, »deine Augenbinde lasse an. Ein
    Jedi nicht braucht seine Augen, um zu sehen.«
    Doch Obi-Wan hörte, wie die Augenbinde des Jungen auf den Boden klatschte. Brucks Stimme war voller Wut.
    »Du ungeschickter Tollpatsch!«
    »Ruhig werde, wirst du!« Yoda warnte in einem scharfen Ton, den er nur selten benutze.
    Jeder Schüler im Jedi-Tempel hatte seine Schwächen. Obi-Wan kannte seine nur zu gut. Jeden Tag kämpfte er, um seinen Zorn und seine Ängste zu kontrollieren. Im Tempel wurden nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch der Charakter getestet.
    Bruck kochte vor Wut, die sich schnell zu heißem Zorn entzünden konnte. Normalerweise hatte er ihn gut unter Kontrolle und auch andere Schüler hatten diesen Zorn nur selten erlebt.
    Bruck war außerdem misstrauisch. Ein Jahr zuvor war Obi-Wan in einem der Korridore des Tempels gestolpert und gegen Bruck gestoßen. Der war dabei
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