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Todesjagd

Titel: Todesjagd
Autoren: Brett Battles
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ein offenes Gelände. Die Geräusche waren von dort gekommen.
    Er schlich sich so nah wie möglich heran und spürte, wie Tasha ihm über die Schulter blickte.
    Er wandte den Kopf.
    »Du wartest dort hinten«, sagte er kaum hörbar. Er deutete mit dem Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Mhm«, murmelte sie.
    »Das ist ein Befehl«, sagte Quinn.
    Sie presste die Kiefer zusammen, ging jedoch bis ans Ende der Reihe zurück.
    Quinn wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem offenen Gelände zu. Es war ungefähr fünfzehn Meter breit, und drumherum standen weitere Metallcontainer. Zwischen den Reihen waren schmale Durchgänge, nur einer auf der rechten Seite war breit genug für einen Truck. Der Vordereingang, vermutete Quinn.
    Er ging bis ans Ende des Containers und schaute vorsichtig um die Ecke. Der Mercedes, mit dem er und die anderen zum Maxwell Food Centre gefahren waren, parkte inmitten der freien Fläche.

    In der Nähe des Wagens sah er vier Leute. Zwei lagen auf den Knien, die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
    Es waren Guerrero und Kenneth Murray.
    Bewaffnet mit einer Pistole stand Jenny vor ihnen, hinter ihr ein Mann, den Quinn noch nie gesehen hatte. Aber er war sich sicher, dass es derselbe Mann war, der während des Stromausfalls im Quayside aufgetaucht war. Allerdings waren es zwei Männer gewesen. Laut Ne Wins Leuten war der Jüngere der beiden im Wagen sitzen geblieben. Mit ihren kurzen Haaren und der schlanken Gestalt ging Quinn davon aus, dass es sich bei dem »jungen Mann« um Jenny gehandelt hatte.
    Quinn holte tief Luft. Über eine Woche hatte Quinn Markoffs Freundin geholfen, herauszufinden, wer für Markoffs Tod verantwortlich war. Aber es war wie ein Teufelskreis: Die Person, hinter der er her war, war dieselbe, der er hatte helfen wollen. Jenny hatte Markoff nie geliebt. Sie hatte ihn nur benutzt. Und als er keinen Nutzen mehr für sie gehabt hatte, hatte sie sich seiner entledigt.
    Und jetzt hatte sie Quinn ebenso hereingelegt wie Markoff.
    Aber Quinn hatte keine Lust mehr auf Spielchen.
    Jenny sagte etwas zu ihrem Partner und ging auf die Container zu.
    Quinn trat rasch den Rückzug an. Tasha stand immer noch an derselben Stelle, und ein Stück weiter hinten wartete Ne Win mit seinen beiden Männern. Quinn winkte, dass er Unterstützung brauchte.
    Ne Win tippte Lian auf die Schulter.
    »Übernimm meine Stellung hier und behalte sie im Auge«, flüsterte Quinn Lian ins Ohr, als er ihn erreichte. »Wenn es so aussieht, als wollten sie eine Geisel töten, zieh deine Knarre.«
    Lian nickte.
    Quinn gab Tasha zögernd ein Zeichen, dass sie ihm folgen
sollte, und ging dann nach rechts. Gleich darauf trafen sie auf einen Durchgang, der an der Rückseite des Geländes entlanglief und zu dem Abschnitt führte, wo Jenny sich befand.
    Quinn spähte um die Ecke eines Containers. Er hörte Schritte. Aus dieser Entfernung konnte er nicht feststellen, aus welcher Richtung sie kamen.
    »Warte hier«, sagte er zu Tasha.
    »Nein«, antwortete sie.
    »Ich will nicht, dass du mir im Weg bist.«
    »Mir ist scheißegal, was du willst«, sagte sie. »Ich werde sie festnehmen.«
    Er wusste, dass sie nicht auf ihn hören würde. Also lief er auf den Gang zu, in den Jenny seiner Meinung nach verschwunden war.
    Dann blieb er stehen, wagte sich so weit wie möglich vor und horchte. Es war still. Hat sie uns gehört? , fragte er sich.
    Er blickte über die Schulter an Tasha vorbei und erwartete fast, dass Jenny ihm dort hinten auflauerte. Doch da war niemand.
    Sand knirschte unter einem Schuh, und es waren in ungefähr fünfzehn Meter Entfernung leiser werdende Schritte zu hören. Dann hielten sie inne, und gleich darauf hörte Quinn Metall auf Metall schlagen.
    Er hatte das Geräusch schon einmal gehört, es kam ihm Jahre her vor. Es war das Geräusch zweier Containertüren, die geöffnet wurden.
    Nach etwa zehn Sekunden wurden die Türen geschlossen, und die Schritte kamen zurück. Anscheinend suchte Jenny etwas. Keine Fracht, die Container waren alle leer.
    Nein, sie suchte ein perfektes Grab. Nicht gerade eine passende Ruhestätte für einen Präsidentschaftskandidaten.
    Anstatt ihr zu folgen, drehte Quinn sich in die andere Richtung
um und ging gemeinsam mit Tasha zu dem offenen Gelände.
    Nichts hatte sich geändert. Guerrero und Murray knieten noch immer im Staub, und Jennys Mann stand hinter ihnen.
    Doch Quinn hatte die Position gewechselt und lauerte jetzt hinter Jennys Komplizen.
    Jennys Schritte
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