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Todesjagd

Titel: Todesjagd
Autoren: Brett Battles
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waren, wie er hören konnte, immer noch weit entfernt.
    »Diesmal bleibst du hier«, sagte er zu Tasha. »Behalte mich im Auge für den Fall, dass sie zurückkommt.«
    »Was willst du machen?«
    »Ganz einfach«, entgegnete Quinn. »Die Geiseln befreien.«
    »Das kannst du nicht allein.«
    »Bleib, wo du bist.«
    Sie nickte ihm unmerklich zu.
    Vorsichtig schlüpfte er zwischen den Containern hindurch. Er berechnete jeden Schritt, ging auf Zehenspitzen. Seine Fersen berührten erst wieder den Boden, als er etwa einen halben Meter hinter dem Mann stand.
    Obwohl Quinn ihn eigentlich erschießen wollte, zögerte er. Zwar gab ein Schalldämpfer ein fast lautloses Geräusch von sich, trotzdem konnten diejenigen es hören, die damit vertraut waren. Jenny war da keine Ausnahme.
    Er drehte die SIG herum, so dass er sie am Lauf hielt, dann schlug er dem Mann heftig auf die Schläfe. Er konnte nicht einmal aufschreien, bevor er das Bewusstsein verlor.
    Quinn fing ihn auf, um auch dieses Geräusch zu dämpfen.
    Er stieg über den Körper und berührte den Kongressabgeordneten an der Schulter. Guerrero blickte sich zögernd um und bekam große Augen, als er sah, wer hinter ihm stand.
    Quinn hielt einen Finger an seine Lippen. Guerrero schien zu verstehen und rührte sich nicht.

    Dann tippte Quinn Murray auf die Schulter.
    »Sie verdammter Mist…«
    Quinn presste Murray die Hand auf den Mund. Als er sicher war, dass Murray sich ruhig verhalten würde, gab er beiden ein Zeichen, sich rechts in eine Lücke zwischen die Container zu flüchten. Lian, der Quinns Bewegungen genau verfolgte, war gerade noch zu sehen.
    Der Kongressabgeordnete nickte und rannte in geduckter Haltung auf Lian zu. Murray beobachtete ihn einen Augenblick und tat es ihm nach.
    Plötzlich ging ohne Vorwarnung ein heftiger Regenguss nieder und hämmerte in einem donnernden Stakkato auf die Container.
    Quinn machte kehrt und lief zu der Stelle, wo er Tasha zurückgelassen hatte. Er scherte sich nicht darum, ob man seine Schritte hörte, da der Regen alle Geräusche übertönte.
    Doch noch ehe er das Metalllabyrinth erreichte, blieb er abrupt stehen und rutschte dabei auf dem nassen Boden fast aus, konnte sich aber in letzter Sekunde fangen.
    Tasha war nicht mehr auf ihrem Posten bei den Containern. Sie lag schmerzverkrümmt auf dem Boden.
    Und da, wo sie gestanden hatte, stand jetzt Jenny.

38
    Jenny hob ihre Pistole und zielte auf Quinn. Ohne auch nur zu überlegen, hielt er die SIG in ihre Richtung und drückte ab, während er sich nach rechts warf.
    Er prallte schwer auf dem Boden auf. Schlamm und Wasser spritzten ihm ins Gesicht. Er schoss noch einmal, aber Jenny war nicht mehr zu sehen.

    Sofort war er wieder auf den Beinen und lief los. Auf dem offenen Gelände wurde er zu Freiwild. Als er bei Tasha ankam, kniete er sich hin. Auf den ersten Blick sah es nicht so aus, als sei auf sie geschossen worden, aber auf einer Seite ihres Kopfes klaffte eine große Wunde.
    »Hörst du mich?«, fragte er.
    »Ja.« Ihre Stimme war schmerzverzerrt. »Das wird schon wieder. Du musst sie finden.«
    Quinn blickte zurück und sah Lian auf sie zukommen. Er zeigte auf Tasha und dann auf sich selbst. Er würde sich um Tasha kümmern.
    Anstatt auf den Durchgang zuzusteuern, in dem er Jenny zuletzt gesehen hatte, wandte Quinn sich nach rechts und bog in den übernächsten Gang ein.
    Er war klatschnass, merkte es aber kaum, als er zwischen den Containern immer weiterrannte. Er versuchte ihre Schritte zu hören, aber der Sturm ließ ihm keine Chance.
    Er kam zu einer kleinen Öffnung zwischen den Containern, die breit genug war, dass er sich durchquetschen konnte. Als er sich zwischen den Metallboxen hindurchschob, wurde ihm klar, dass es für Jenny tausend Möglichkeiten gab, sich hier zu verstecken. Vielleicht fand sie ihn früher als er sie.
    Als er den nächsten Seitengang erreichte, hielt er eine Sekunde inne. Nur noch der Regen war zu hören. Langsam wagte er sich weit genug vor, dass er in alle Richtungen blicken konnte.
    Links führte ein Weg zurück auf das offene Gelände. Es war niemand zu sehen. Auf der rechten Seite noch mehr Metallcontainer. Es regnete unablässig.
    Da, eine Bewegung!
    Jenny.
    Die Sichtweite hatte sich durch den Regen verschlechtert,
so dass er sie beinahe verfehlt hätte. In etwa fünfundzwanzig Metern Entfernung lief sie auf den hinteren Zaun zu.
    Quinn rannte hinter ihr her, wobei er sich links dicht an den Containern entlangbewegte und die
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