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Todesfracht

Titel: Todesfracht
Autoren: Clive Cussler
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Frachter liegt, dann wird er es niemals schaffen. Er wird nicht auftauchen, bevor wir ins Wasser springen, und dann wird es zu spät sein, um die Mission abzubrechen. Da die Koreaner bisher nichts davon haben verlauten lassen, dass ein Mini-U-Boot im Hafen gesichtet und aufgebracht wurde, können wir wohl davon ausgehen, dass er bereit ist.«
    »Okay, und wenn wir die Bombe scharf gemacht haben?«
    »Bleibt uns eine Viertelstunde Zeit, um mit Eddie Kontakt aufzunehmen und uns in Sicherheit zu bringen.«
    »Das wird richtig wehtun«, stellte Hali grimmig fest.
    Cabrillos Augen nahmen einen harten Glanz an. »Denen mehr als uns.«
    Dieser Kontrakt war wie viele andere, die die Corporation abschloss, durch geheime Kanäle von der Regierung der Vereinigten Staaten zu ihnen gelangt. Während die Corporation eindeutig als gewinnorientiertes Unternehmen betrachtet werden musste, waren die Frauen und Männer, die auf der
Oregon
ihren verschiedenen Aufgaben nachgingen, zum überwiegenden Teil ehemalige Angehörige des amerikanischen Militärs und neigten dazu, Aufträge anzunehmen, die den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten nützten oder zumindest amerikanische Interessen nicht verletzten.
    Da mit einem Ende des Krieges gegen den Terror auf lange Zeit nicht zu rechnen war, gab es eine nicht enden wollende Serie von Kontrakten für ein Team wie jenes, das Cabrillo zusammengestellt hatte – allesamt Spezialisten für verdeckte Missionen, die ohne die Beschränkungen der Genfer Kommission oder die Kontrollen politischer Interessenvertreter operieren konnten.
    Damit soll natürlich nicht angedeutet werden, die Mannschaft sei eine Bande von halsabschneiderischen Piraten gewesen, die grundsätzlich keine Gefangenen machten. Sie waren sich deutlich dessen bewusst, was sie taten, waren sich aber gleichzeitig auch darüber im Klaren, dass sich gewisse Grenzen im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts verschoben hatten.
    Dafür war diese Mission ein perfektes Beispiel.
    Nordkorea hatte jedes Recht, zehn einstufige taktische Raketen an Syrien zu verkaufen, und die Vereinigten Staaten hätten – wenn auch nur widerwillig – die Transaktion über die Bühne gehen lassen. Geheimdienstliche Erkenntnisse deuteten jedoch darauf hin, dass der echte Colonel Hasni Hourani geplant hatte, die
Asia Star
umzuleiten, sodass zwei der Nodong-Raketen und ein Paar mobile Startrampen in Somalia ausgeladen und der Al-Qaida übergeben werden könnten. Diese würden sie nur wenige Stunden später auf Ziele in Saudi-Arabien, speziell die heiligen Städte Mekka und Medina, lenken, um, einer eigenen verqueren Logik folgend, das saudische Königshaus zu schädigen. Außerdem lag der bislang noch unbewiesene Verdacht nahe, dass Hourani mit dem stillschweigenden Einverständnis der syrischen Regierung handelte.
    Die Vereinigten Staaten konnten ein Kriegsschiff aussenden, um die
Asia Star
in Somalia zu stoppen. Der Kapitän des Schiffes brauchte jedoch nur zu behaupten, dass der Umweg aufgrund notwendiger Reparaturen erfolgt sei, und die zehn Raketen würden in Damaskus landen. Die bessere Alternative wäre, die
Asia Star
auf ihrer Fahrt zu versenken. Wenn aber die Wahrheit ans Licht käme, gäbe es internationale Proteste und sofortige Vergeltungsaktionen durch von Damaskus gesteuerte Terrorzellen.
    Es war Langston Overholt IV, ein hochrangiger Vertreter der CIA, der mit der besten Alternative aufwartete: Die Corporation wurde eingeschaltet.
    Cabrillo hatte gerade vier Wochen Zeit gehabt, einen Plan zu entwickeln, wie sich das Problem so glatt und mit so wenig Aufsehen wie möglich lösen ließe. Er hatte intuitiv erkannt, dass der beste Weg, dafür zu sorgen, dass die Raketen ihre Kunden nicht erreichten – seien sie nun seriös oder nicht –, darin bestand zu verhindern, dass sie Nordkorea überhaupt verließen.
    Sobald die
Oregon
vor der Yonghung-man Bay in Position gegangen war, flogen Cabrillo, Hanley und Hali Kasim zur Bagram Airbase vor den Toren Kabuls in Afghanistan. Dazu benutzten sie eine Dassault Falcon, die mit jener identisch war, die Colonel Hourani zu benutzen pflegte.
    CIA-Agenten in Damaskus bestätigten die Flugdaten für Houranis Ausflug nach Pjöngjang, und ein eigens darauf angesetzter AWACS-Aufklärer hatte den Firmenjet verfolgt, während er um die halbe Erde flog. Sobald er in den afghanischen Luftraum eindrang, war ein F-22 Raptor, der für diese eine Mission in die Region verlegt worden war, in Bagram gestartet. Die Falcon der
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