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Tod im Sommerhaus

Tod im Sommerhaus

Titel: Tod im Sommerhaus
Autoren: Åke Smedberg
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Teppichs gefragt, sagen Sie? Und Weine und ich haben eine Zeit lang mit Antiquitäten gehandelt. Ist das alles? Das legt dann den Schluss nahe, ich hätte mich der Beihilfe zu einem Raubmord schuldig gemacht, vielleicht sogar noch mehr?«
    Sie legte den Kopf schief.
    »Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Mir wäre es fast lieber, wenn Sie sich mit jemand anderem über diese Sache unterhalten würden. Dann würden Sie vielleicht wegen Verleumdung und Rufmord ordentlich was aufs Maul kriegen!«
    Nielsen zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    »Sie glauben, dass man keine Beweise gegen Sie finden wird?
    Sind Sie sich ganz sicher, dass Sie nie eine Spur hinterlassen haben? Man hinterlässt immer Spuren, auch wenn man das selbst nicht glaubt.«
    Katja Walter betrachtete ihn. Dann lachte sie beinahe herzlich.
    »Versuchen Sie, mir Angst einzujagen? Und Sie meinen, das könnte Ihnen gelingen? Für wen halten Sie sich eigentlich?«
    »Sie waren dabei«, fuhr Nielsen stur fort. »Sie wussten genau, was Lindberg und Bellander trieben. Sie haben mit ihnen zusammengearbeitet. Wahrscheinlich schon seit Jahren. Aber hinsichtlich dieses Teppichs erwies sich die Zusammenarbeit als problematisch. Wollten die beiden Sie nicht am Gewinn beteiligen? Oder sollte Bellander nichts abbekommen? Lindberg behielt das kostbare Stück einfach für sich. Aber nach der Schlamperei in Rönnåsen sahen Sie Ihre Chance gekommen und versuchten, Lindberg kaltzustellen. Sie sind in seine Wohnung eingedrungen und haben den Teppich einfach mitgenommen.
    Vielleicht haben Sie ja auch mit Bellander gemeinsame Sache gemacht? Recht gewagt, nicht wahr? Schließlich war mit ihm nicht zu spaßen, und das wussten Sie. Ihm muss klar gewesen sein, worum es ging, als er von dem Einbruch erfuhr. Deswegen ist er auch, sobald sich die Gelegenheit ergab, abgehauen.
    Wahrscheinlich hat er Sie nur deswegen misshandelt. Er wollte Sie zum Reden bringen …«
    »Langsam gehen Sie mir auf die Nerven«, unterbrach ihn Katja Walter. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich müde bin.
    Ich habe keine Lust, mir den ganzen Unsinn anzuhören, den Sie zusammenphantasiert haben. Und keiner kann mich dazu zwingen. Schließlich gibt es Gesetze in diesem Land, wussten Sie das, Nielsen? Wenn Sie nicht sofort verschwinden, werde ich mich dieser Gesetze bedienen.«
    »Sie haben sie umgebracht«, sagte Nielsen.
    Sie starrte ihn an.
    »Wie bitte? Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Anneli Holm. Vielleicht haben Sie sie nicht eigenhändig erdrosselt, aber Sie haben dafür gesorgt, dass ihr die Schlinge um den Hals gelegt wurde.«
    Rasch wandte Katja Walter ihr Gesicht ab.
    »Sie waren im Sommerhaus«, sagte Nielsen. »Bellander und Sie kamen zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, sie aus dem Weg zu räumen. Hat sie zu viel gewusst?«
    Er hielt inne.
    »Bosse Lindberg muss ebenfalls dort aufgetaucht sein. War das geplant? Oder war das eine Überraschung …«
    »Kein Wort mehr!«
    Sie wandte sich ihm wieder zu. In ihrem zerstörten Gesicht zuckte es.
    »Was sind Sie bloß für ein Klugscheißer! Pfui Teufel! Sie reden, aber Sie haben nichts begriffen. Aus Ihrem Mund kommt nur Schrott!«
    »Ach?«, gab Nielsen zurück. »Ich glaube, ich habe Sie da an einem wunden Punkt erwischt. Etwas angesprochen, das Ihnen ein verdammt schlechtes Gewissen bereitet …«
    »Wollen Sie wissen, was ihr zugestoßen ist?«, unterbrach sie ihn.
    Nielsen betrachtete sie.
    »Ich will die Wahrheit wissen. Das scheint ja nicht gerade Ihre Stärke zu sein …«
    »Wollen Sie es jetzt wissen oder nicht?«
    Sie hatte ihre Stimme erhoben. Er nickte. Sie streckte sich wieder nach der Zigarettenschachtel, nahm einen Glimmstängel heraus und zündete ihn mit dem Feuerzeug aus der Tasche ihres Trainingsanzugs an.
    »Sie bilden sich ein, dass Sie so verdammt schlau sind, was?
    Aber Sie wissen überhaupt nichts. Weder über mich noch darüber, was vorgefallen ist. Wissen Sie, was ich getan habe?
    Ich habe versucht, sie zu retten! Die ganze Zeit. Ich habe versucht, sie von diesem verdammten Schwein wegzubringen.
    Aber sie war zu dumm, um zu begreifen, was gut für sie war.
    Bis zuletzt.«
    Sie lehnte sich zurück, blies den Rauch zur Decke und sah ihm versonnen nach.
    »Sogar Bella hat begriffen, dass auf Bosse Lindberg kein Verlass war. Dass er früher oder später jeden betrog. Auch sich selbst. Aber Li glaubte ihm jedes Wort und obwohl er log, sobald er den Mund aufmachte …«
    Schweigend starrte sie in den
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