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Tod im Sommerhaus

Tod im Sommerhaus

Titel: Tod im Sommerhaus
Autoren: Åke Smedberg
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ärgerlich.
    »Soll ich Ihnen mal sagen, warum Sie sich meiner Meinung nach in Bellanders Sommerhaus aufgehalten haben?«, fragte er schließlich. »Ich glaube, dass Sie ihm nicht trauten. Dass es etwas gab, womit er nicht verschwinden sollte.«
    Katja Walter schwieg. Dann holte sie tief Luft und verzog das Gesicht.
    »Liegen Sie mir schon wieder mit diesem blöden Teppich in den Ohren?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Falls es überhaupt einen Teppich bei Bosse Lindberg gab«, fuhr sie fort, »wie viel könnte der wert gewesen sein, was glauben Sie? Eine Idee?«
    Sie sprach langsam und überdeutlich.
    »Ich kann Ihnen auf die Sprünge helfen. Vielleicht ein Hundertstel. Höchstens ein paar Tausend. So viel hätte man bekommen, egal wie antik er war.«
    Nielsen runzelte verwundert die Stirn.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie nicht mehr bekommen haben? Das ist sehr unwahrscheinlich. Ich glaube auch gar nicht, dass Sie ihn verkauft haben. Denn dann wären Sie nicht länger hier geblieben und hätten auch nicht in diesem Sommerhaus gesessen, obwohl Lindberg auf freiem Fuß war.«
    Katja Walter schwieg und schüttelte erneut den Kopf.
    »Sie sind einfach strohdumm, Nielsen. Ich hätte das nicht für möglich gehalten, aber so ist es nun mal. Traurig, aber wahr. Sie sind ganz einfach dumm.«
    »Wenn ich so dumm bin, können Sie mich vielleicht aufklären?«, meinte Nielsen. »Warum sind Sie dageblieben?
    Sagen Sie mir das.«
    »Wohin hätte ich fahren sollen? Glauben Sie etwa, ich hätte eine große Auswahl gehabt?«
    Katja Walter sah ihn wütend an. Dann trat Hilflosigkeit in ihr Gesicht.
    »Ich wollte sie einfach nur von ihm loseisen«, sagte sie mit leiserer Stimme. »Ich wusste, dass er zu allem fähig war. Ich wollte, dass sie das begreift. Ich hätte mich früher aus dem Staub machen sollen. Egal wohin. Oder ich hätte zu den Bullen gehen sollen. Sie hätte mir egal sein sollen. Wahrscheinlich wäre sie dann noch am Leben…«
    Sie verstummte. Nielsen stand reglos im Zimmer und starrte sie an.
    »Darum ging es Ihnen also? Um Anneli? Die ganze Zeit?«
    Er wartete.
    »Sie hatten es auf sie abgesehen? Vielleicht war sie eine neue Jenny Larsson?«
    Katja Walter war blass geworden. Ihr verletztes Auge tränte.
    »Sprechen Sie ihren Namen nicht aus«, sagte sie leise.
    »Nehmen Sie ihren Namen nicht in Ihre dreckige Schnauze.
    Sie sind das nicht wert. Kein verdammter Mann ist so viel wert!«
    Sie stützte sich auf den Couchtisch und erhob sich. Sie war fast so groß wie er. Ein eiskalter Blick traf ihn aus ihrem gesunden Auge, und Nielsen trat unwillkürlich einen halben Schritt zurück.
    »Sind Sie jetzt stolz auf sich?«, fragte sie. »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    Nielsen schüttelte den Kopf.
    »Nein«, erwiderte er und ging zur Tür. »Nein, das bin ich nicht.«

    Magnusson hatte ihm davon erzählt:
    »Ob Katja selbst an den Aktivitäten beteiligt war?«, fragte er und lachte, nachdem Nielsen ihn danach gefragt hatte. »Nein, sie hat vermutlich auch nicht mehr herumgehurt als Sie und ich.
    Was immer das heißen mag…«
    Dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, ihre Begabung lag eher im Management. Aber sie hatte fachkundige Hilfe. Jenny Larsson. Sie war zehn Jahre jünger, Fixerin aus der Gegend von Stockholm. Sie hatte Routine, war schon als Teenager auf den Strich gegangen. Dann begegnete sie Katja. Ich glaube, sie tauchte zusammen mit jemandem, der Weine Strand mit Speed beliefert hat, auf. Dann blieb sie offenbar, zog bei Strand und Katja ein. Und ungefähr ein Jahr später fing der Betrieb an. Das lief dann etwa fünf Jahre so. Als der Laden aufflog, war uns klar, dass Jenny Larsson genauso in die Sache verwickelt war wie Katja Walter. Ja, und Weine Strand natürlich. Aber plötzlich kämpfte Katja wie eine Löwin dafür, um die ganze Schuld auf sich zu nehmen, und das ist ihr auch mehr oder weniger gelungen.«
    Nachdenklich betrachtete er Nielsen.
    »Dabei hat sich herausgestellt, dass Jenny und sie ein Paar waren. Sie war sozusagen zum anderen Ufer gewechselt.
    Vielleicht hat sie auch schon früher solche Neigungen gehabt, ich weiß es nicht. Man konnte ihr daraus auch keinen Vorwurf machen. Jenny Larsson war, soweit ich mich erinnere, viel netter als Strand. Außerdem sah sie viel besser aus.«
    Er lachte.
    »Aber sie haben nach wie vor mit Weine Strand zusammengewohnt. Ich vermute allerdings, dass er Platz machen musste und nicht sonderlich viel mitzureden hatte. Katja hatte das Kommando.«
    »Was ist aus
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