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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)
Autoren: Carmen Korn
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gleich zurück«, sagte Nick, »ich komme zurück.«
    Er ließ die Klappe offen und tastete sich vor.
    Hätte er die Ecken nach einer Leiter abtasten sollen?
    Warum verlor er die Orientierung?
    Warum stand er auf und versuchte, aufrecht zu gehen?
    Er rüttelte an der Klinke. Fiel ihm nicht auf, dass es eine andere war? Gerry zu finden, hatte ihn verwirrt.
    Schnelle Hilfe. Nur das wollte Nick.
    Als die Tür nachgab und er in den Schacht hineinfiel, schrie er nicht einmal. Er war viel zu überrascht.
    Tiefe Nacht, als Holthusen noch in den Hof ging, die kleine Katze an einem langen Schleifenband führend.
    »Schnee«, sagte er, als sie versuchte, die Flocken zu fangen, »hoffentlich bleibt er liegen.« Er blickte zum Himmel hoch. Kein weiterer Schnee war zu erwarten. Die Nacht war klar.
    Das Licht einer Taschenlampe oben auf dem Dachboden bemerkte Holthusen nicht gleich, erst als er nochmal zu den weißen Dächern hochschaute.
    Kein Zweifel, dass jemand oben auf dem Boden war.
    Herr von Holthusen nahm das Kätzchen hoch und drückte sich an die Hausmauer. Erst nach einer Weile stieg er auf die kurze Leiter und kletterte in die Küche hinein.
    Er hatte nicht die geringste Absicht nachzusehen, was sich da oben auf dem Dachboden tat. Im Gegenteil. Holthusen verriegelte die Fenster und die Tür.
    Wäre er hinausgegangen und vor das Kontorhaus getreten, dann hätte er ein hell erleuchtetes Fenster im vierten Stock links gesehen und eine Limousine am Straßenrand.
    Vera wachte neben Hauke auf und fühlte eine große Liebe, als sie ihn da liegen sah. Schlafwarm. Verstrubbelte Haare.
    Jung. Viel jünger als er war.
    Dass im nächsten Augenblick eine große Unruhe über sie kam, verstand Vera nicht. Doch sie hielt es nicht länger im Bett aus. Stand auf und schlich aus ihrem Schlafzimmer.
    Anni, Theo und Nicholas saßen schon in der Küche.
    »Dass ihr mal wach werdet«, sagte Anni.
    »Hauke schläft noch«, sagte Vera.
    »War ja auch anstrengend, der Umzug«, sagte Anni und sah von den Äpfeln hoch, die sie schälte. Klang sie vorwurfsvoll?
    »Dass Nick gestern Abend nicht gekommen ist«, sagte sie.
    Das erstaunte Vera auch. War sie Nick so auf die Nerven gegangen, dass er nicht mal Couscous essen wollte und in Kauf nahm, Billie zu kränken?
    »Wie spät ist es denn?«, fragte Vera.
    »Viertel nach zehn«, sagte Anni.
    Vera fand das Telefon unter der Tüte mit den Äpfeln.
    Vera hörte dem Läuten zu und dann dem Anrufbeantworter.
    »Nick, altes Haus, melde dich. Tut mir Leid mit gestern. In Liebe, Vera«, sagte sie. Ahnte sie was, dass sie das sprach?
    Oft war Vera flüchtiger im Ton, wenn es um Nick ging.
    Nur Nick. Hatte sie das nicht oft schon gedacht?
    Vera ahnte nichts. Sie hatte eine schöne Nacht mit Hauke hinter sich und war voll Liebe, die sie gern weitergab.
    »Apfelpfannkuchen zum Frühstück?«, fragte Vera, als Anni die Schüssel mit Teig auf den Tresen stellte und die gusseiserne Pfanne auf den Herd.
    »Hat sich Theo gewünscht«, sagte Anni.
    Wer da eifrig nickte, war Nicholas. Er nickte für seinen großen Freund.
    Viertel vor elf, als Pit Gernhardt anrief. Das hatte er lange nicht getan. Sie saßen nun alle um den Küchentisch und aßen Apfelpfannkuchen.
    Auch Hauke. »Hast du eine Ahnung, wo Nick steckt?«, fragte Pit, »ich habe ihm schon gestern Abend aufs Band gesprochen.«
    »Ich habe auch versucht, ihn zu erreichen«, sagte Vera.
    Nein. Anni hielt den Mund. Vielleicht hatte sie auch gar kein komisches Gefühl. War ja nicht immer drauf Verlass.
    »Kannst du kommen?«, fragte Pit. »Auf ein Bild gucken?«
    Ein Bild? Vera dachte, sie seien drüber hinaus, Bilder zu gucken. Eigentlich hatte sie an die Stürmung des Notariats gedacht. Ihr Blick ging zu Hauke, der beunruhigt schien. Strahlte Vera das aus, dass er Grund dazu hatte?
    »Ist Hauke bei dir?«, fragte Pit Gernhard.
    »Du verblüffst mich«, sagte Vera.
    »Ich habe eben doch gute Sensoren«, sagte Pit, »bring ihn mit. Hauke hat noch immer mehr mit der Polizei zu tun als Nick. Ich habe einen Durchsuchungsbefehl für das Notariat.«
    »Treffen wir uns am Dornbusch?«, fragte Vera.
    »In zwanzig Minuten«, sagte der Herr Hauptkommissar.
    »Bring dein Bild mit«, sagte Vera.
    Hätte Holthusen das Kätzchen nicht gefunden, dann wären die Verbrechen des Herrn Notar schon um neun Uhr am Morgen ans Licht des Novembertages gekommen.
    Doch Herr von Holthusen fand die kleine Gina hinter dem Tresen und verzichtete darauf, zur Altstadtwache hinüberzugehen, um
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